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Wiedereröffnung von Hallenbad und Sauna - Keine Freibad-Saison im nächsten JahrEndlich wieder Badespaß im Alsfelder Erlenbad

ALSFELD (akr). Auch in der kalten Jahreszeit Badespaß im Erlenbad genießen, darauf mussten die Alsfelder in den vergangenen zweieinhalb Jahren verzichten. Das hat nun aber ein endlich ein Ende: In wenigen Tagen werden Hallenbad und Sauna wieder ihre Pforten öffnen und dabei auch an vielen Stellen in neuem Glanz erstrahlen.

Fast zweieinhalb Jahre war das Hallenbad wegen umfangreicher Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten geschlossen. Zwölf Kilometer Kabel, 45 beteiligte Firmen, etwa 250 Rechnungen, 800 Meter Rohrleitungen, 1.000 schlaflose Nächte und knapp 2,5 Millionen Euro später wird das Erlenbad am 12. Dezember endlich wieder für die Besucher öffnen – die Freude darüber war allen Beteiligten sichtlich ins Gesicht geschrieben.

Viele Menschen waren nämlich an der Baumaßnahme beteiligt und haben maßgeblich dazu beigetragen, das Bad fit für die Zukunft zu machen. Erlenbad-Geschäftsführer Ralf Kaufmann ließ es sich nicht nehmen, ihnen seinen großen Dank auszusprechen.

Viele Dankesworte für viele engagierte Menschen

Da waren die Fördermittelgeber, die Mitglieder der Gesellschafterversammlung beziehungsweise des Magistrates, die über alle Vergaben entscheiden mussten, auch wenn es manchmal nicht einfach gewesen sei, diese Entscheidungen zu treffen. „Sie hatten immer die Zukunft des Erlenbades im Auge“, betonte Kaufmann. Sein Dank galt auch den ganzen Planungsbüros, die sich den Herausforderungen einer Sanierungsmaßnahme im Bestand gestellt haben und immer wieder aufgetretene Probleme einfach gelöst haben.

Dabei hob er besonders einen aus der Mannschaft hervor: Lars Ruhl, Bauleiter vom Architekturbüro Schmidt & Strack, der immer einen kühlen Kopf behalten habe, egal wie widrig die Umstände auch gewesen seien. Er habe das nötige Durchsetzungsvermögen gehabt, um all die unterschiedlichen Interessen zu kanalisieren und hatte zielgerichtet den Baufortschritt im Auge. Ruhl habe immer die Interessen des Erlenbades im Blick gehabt und sich auch Dingen angenommen, die gar nicht zu seinem Aufgabengebiet zählten, so Kaufmann.

Geschäftsführer Ralf Kaufmann nutzte die Gelegenheit, um seinen Dank auszusprechen.

Er bedankte sich auch beim Erlenbad-Gastronom Martino Dessi, der trotz widriger Umstände – Baumaßnahme, Badschließung, Corona und Co. – die Treue gehalten habe sowie Anja Kierblewski von der PR. Agentur Marlik, die für die „schönen Dinge der Baumaßnahme“ zuständig war, ihr Knowhow eingebracht und die Feierstunde organisiert hat.

Nicht zu vergessen: Alle Vertreter der beteiligten Firmen, die einen Großteil ihrer Zeit in den letzten Monaten hier im Bad verbracht haben – „ohne euch würden wir heute hier nicht stehen“, betonte der Geschäftsführer, der sich darüber freute, dass auch die Vertreter der im Erlenbad aktiven Vereine sowie die Nachbarn und Anwohner zu dieser kleinen Feierstunde erschienen waren.

Ein wichtiges Element fehlte an diesem Abend: Das Wasser. Beim Wassereinlassen wurde nämlich festgestellt, dass die Verrohrung von der Rutsche zum Hallenbecken undicht ist. Darum wird sich aber eine Fachfirma kümmern, damit auch pünktlich zum Tag der offenen Tür am 11. Dezember das Becken wieder gefüllt ist.

Einen ganz besonderen Dank sprach Kaufmann seinem Erlenbad-Team aus – “ Ihr habt in dieser Zeit erhebliches geleistet“, lobte er. Die Mitarbeiter hätten an allen Fronten gekämpft, die ausführenden Firmen unterstützt und in erheblichem Maße Tätigkeiten erbracht, die normalerweise nicht in das Aufgabengebiet eines Badmitarbeiters fallen würden – beispielsweise, dass sie die Holzempore abgeschliffen und grundiert sowie den kompletten Rückbau des Umkleide- Sanitär- und Eingangsbereich übernommen haben. „Das, was ihr verbracht habt in dieser Zeit, ist nicht normal. Ihr seid ein geiles Team, ich bin froh euch zu haben“, betonte Kaufmann.

„Level 10 Endgegner“

„Ich bin stolz auf das Erreichte“, freute sich auch Bürgermeister Stephan Paule. Denn der Weg dahin war keineswegs leicht. So erinnerte der Rathauschef unter anderem daran, wie man feststellen musste, dass auch das Dach komplett erneuert werden muss. Fast ein Jahr ist es nun her, als mit einem Spezialkran die neue Dachkonstruktion aus luftiger Höhe eingesetzt wurde.

Paule betonte, dass die ganzen Maßnahmen, die einer Kernsanierung gleichkämen, wichtig gewesen seien, um die Zukunftsfähigkeit des Hallenbades zu erhalten. Dabei gehe es der Stadt keineswegs darum, sich mit dem Erhalt des Bads ein Denkmal bilden zu wollen, sondern um die Kernkompetenzen wie Kindern das Schwimmen beizubringen oder gemeinsam mit der Familie im Schwimmbad Zeit zu verbringen, betonte er und versprach, die Arschbombe, die aufgrund des fehlenden Wassers an diesem Abend nicht möglich war, nachzuholen.

Richtfest in schwindelnden Höhen

An die Geschichte mit dem Hallenbaddach konnte sich auch Architekt Stefan Strack noch sehr gut erinnern. Eine Dachsanierung sei eigentlich eine „leichte Geschichte“ und „schnell verdientes Geld“, so Strack – die des Erlenbads aber nicht. Im Gegenteil: Das war der „Level 10 Endgegner“, drückte er es in den Worten seines Sohnes aus.

Erneuert wurde aber nicht nur das Hallenbaddach. Das war nur eine der insgesamt „vier Missionen“, die bereits geschafft wurden, wie Strack berichtete. Denn auch der Umkleide- und Sanitärbereich erstrahlt nun in einem modernen und zeitlosen Design, ebenso wie der Eingangsbereich samt neuer Kassensysteme.

Ein Blick in den Umkleidebereich.

Aber auch in der Sauna hat sich einiges getan. Beispielsweise dürfen sich die Gäste über ein neues Dampfbad freuen, über eine neue Einrichtung und Ofen in der 80Grad-Sauna und dort, wo vorher ein Tauchbecken für Abkühlung nach dem Saunieren sorgte, erwartet die Gäste nun ein Eisbrunnen.

Neue Liegen auf der Galerie laden zum Relaxen ein – Pflanzen und Lounge-Ecke sollen noch folgen. Darüber hinaus können die Gäste dank der Fensterfront wieder den Blick auf die Erlen genießen.

Keine Herausforderungen gescheut und mutige Entscheidungen getroffen

Abschließend übernahm Anja Kierblewski für den Vorstand des Fördervereins „Badefreu(n)de“ das Wort. „Wir wissen, dass alle Mitarbeiter hier einen unglaublichen Job gemacht, wahnsinnig engagiert waren und sich vor keiner Herausforderung gescheut haben“, betonte sie. Als kleines Symbol der Dankbarkeit gab es für die Mitarbeiter deshalb auch ein kleines Geschenk – und zwar Nervennahrung.

Ihre Nerven seien in den letzten Monaten nämlich sehr auf die Probe gestellt worden, „und die Bauzeit ist schließlich auch noch nicht zu Ende, sondern es geht nahtlos im Freibad weiter“, so Kierblewski. Deshalb wird es im nächsten Jahr auch keine Freibad-Saison geben, dafür wird aber das Hallenbad das ganze Jahr über geöffnet haben, damit dem Badespaß nichts im Weg steht, wie Kaufmann erklärte. „Es gibt noch viel zu tun, wir packen es an“, betonte er.

Und dem Geschäftsführer dankte Kierblewski ebenfalls. Kaufmann habe Vieles geleistet, mutige Entscheidungen getroffen und bis jetzt 2,2 Millionen Euro verbaut, was man nicht leichtfertig und im Vorbeigehen mache. Ihm sei es zu verdanken, dass der langjährige Investitionsstau des Bades abgearbeitet wurde. Beharrlich habe er sich durch den Dschungel von Anträgen gekämpft, um Gelder und Zuschüsse für das Bad zu sichern. Er habe starke Nerven, Diplomatie und Fachkenntnis bewiesen – „dafür auch dir vielen Dank, den du dir mittels einer guten Flasche Wein später in Ruhe genießen kannst.“

Der Förderverein hatte aber noch ein Geschenk an diesem Abend dabei – und zwar einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro als Zuschuss für die neue Uhr, die künftig im Hallenbad aufgehängt werden soll. „Zeit, das wünscht sich wohl jeder. Zeit kann man aber nicht kaufen, eine Uhr aber schon“, sagte Kierblewski, ehe Paule und Kaufmann das symbolische rote Band durchschnitten, das Buffett eröffnet wurde, die Gäste noch gemeinsam den Abend ausklingen ließen und das frisch sanierte, moderne Bad genauer unter die Lupe nahmen.

Anmerkung der Redaktion: Die Eröffnung musste aufgrund eines technischen Defekts auf das neue Jahr verschoben werden.

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