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„Weltenkinder“, „Hand in Hand“ und „Frauencafé International“ trafen sich zur Interkulturellen WocheInterkultureller Austausch für alle Sinne

ALSFELD (ol). Schon seit vielen Jahren gehören die „Weltenkinder“, eine interkulturelle Mutter-Kind-Gruppe, zum gemeinsamen Angebot des Caritaszentrums im Vogelsberg und des Evangelischen Dekanats Vogelsberg. Nun gab es ein gemeinsames, internationales Frühstück.

in der Pressemitteilung heißt es, die diesjährige Interkulturelle Woche nutzte die Gruppe, um gemeinsam mit den Frauen des Frauenfrühstück International und des Migrantenvereins im Vogelsberg „Hand in Hand“ zu einem internationalen Frühstück in das katholische Pfarrzentrum in Alsfeld einzuladen.

Zahlreiche Frauen waren der Einladung Ende September gefolgt – darunter auch die WIR-Koordinatorinnen des Vogelsbergbergkreises Sonja Hartman und Antonia Schäfer – und erfreuten sich nicht nur an einem leckeren Essen, zu dem alle Teilnehmerinnen Spezialitäten ihres Heimatlandes beigesteuert hatten, sondern es gab auch viel Gelegenheit zum Austausch und zu interessanten Informationen.

Christine Streich-Karas vom Caritaszentrum begrüßte die vielen Gäste und stellte zunächst das Langzeitprojekt „Weltenkinder“ vor: Die Spielgruppe ist ein Treffpunkt für Migrantinnen und einheimische Frauen mit ihren Kindern.

Christine Streich-Karas begrüßte die Frauen und stellte das Projekt „Weltenkinder“ vor.

In der Regel trifft sie sich jeden Dienstagvormittag im katholischen Pfarrzentrum, ab und an werden aber auch Ausflüge organisiert. Regelmäßig werden für die Treffen verschiedene Informationsveranstaltungen angeboten, beispielsweise ein Erste-Hilfe-Kurs, Hinweise zu Müllvermeidung und Mülltrennung, Stadtführungen oder Informationen der Verbraucherzentrale.

Für solche Veranstaltungen stehen auch Übersetzerinnen in die Sprachen der Teilnehmerinnen bereit. Gerade für Migrantinnen mit kleinen Kindern bietet dieser Treff eine gute Möglichkeit auch zum Spracherwerb. Derzeit besuchen Frauen aus der Türkei, dem Irak, dem Iran, Afghanistan, Syrien und Somalia die Gruppe.

Antonia Schäfer und Sonja Hartmann nutzten die Veranstaltung, um ihre Stelle beim Vogelsbergkreis vorzustellen: Sie stehen für die Interkulturelle Öffnung der Verwaltung (zum Beispiel Schulungen zu Interkultureller Kompetenz und Einführung der einfachen Sprache) und für den Ausbau der Willkommens- und Anerkennungskultur im Kreis. Zu ihren Aufgaben gehört die Erarbeitung eines Vielfaltskonzeptes sowie die Konzeption und Begleitung von Konzepten.

Sonja Hartmann (links) und Antonia Schäfer von der WIR-Stelle im Vogelsbergkreis.

Darüber hinaus kooperieren sie mit der ehrenamtlichen Beauftragten für Integration und Gleichstellung und fungieren als Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt. Sie organisieren Veranstaltungen (wie beispielsweise die Interkulturelle Woche) und sie verwalten seit wenigen Monaten wieder den Sprachmittler-Pool.

Für den noch jungen Verein „Hand in Hand“ sprach dessen Vorsitzende Nazila Afshar. Er möchte sich verstärkt um die Belange von Migrantinnen und Migranten im Vogelsberg kümmern und plant u.a. Mini-Deutschkurse, Nachhilfe für Kinder und Angebote zum kulturellen Austausch. „Der Verein richtet sich daher sowohl am Migranten als auch an Einheimische“, lud Afshar ein, den Verein mit einer Mitgliedschaft zu unterstützen.

Nazila Afshar stellte den Migrantenverein „Hand in Hand“ vor.

Heidrun Stiehl-Öztürk stellte schließlich noch das Frauencafé International vor, das schon viele Jahre lang ein Angebot für einheimische und zugewanderte Frauen darstellt. In seinen Anfangsjahren wurde dies von vielen Frauen genutzt, die in den Räumen des Evangelischen Dekanats Vogelsberg (früher Alsfeld) sowohl Austausch fanden als auch lebenspraktische Informationen.

Über das Frauencafé International sprach Heidrun Stiehl-Öztürk.

Bis zu 18 Nationalitäten und acht Religionen waren zeitweise in der Gruppe vertreten, resümierte Stiehl-Öztürk, die in den Neunzigerjahren die Gründung der Gruppe initiierte. „Heute sind wir ein wenig in die Jahre gekommen“, konstatierte die Rednerin; auch die Nationalitätenvielfalt habe nachgelassen. Sie führte dies auf viele andere Integrationsangebote zurück. Dennoch besteht die Gruppe fort und ist offen für Neuzugänge.

Nach diesem informellen Teil kamen an den schön geschmückten Tischen noch viele Gespräche in Gang, das Büffet lockte mit vielen Köstlichkeiten – ein interkultureller Austausch für alle Sinne.

Christine Streich-Karas

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