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Wirtschaftsdezernent Jens Mischak besucht Dachdeckerbetrieb Herzberger aus GemündenZukunftssicherer Job, gute Aufstiegschancen, wichtig für den Klimaschutz

VOGELSBERGKREIS (ol). Wirtschaftsdezernent und Erster Kreisbeigeordneter Jens Mischak besucht im Rahmen einer Art „Sommertour“ verschiedene Handwerksbetriebe im Kreisgebiet und legte so bei Dachdeckermeister Patrick Herzberger aus Gemünden einen Stopp ein.

Wenn Dachdeckermeister Patrick Herzberger aus Gemünden über seinen Beruf spricht, fangen seine Augen an zu leuchten: „Es gibt nichts Schöneres, als draußen an der frischen Luft zu arbeiten“, erklärt Herzberger, der den Dachdeckerbetrieb in Burg-Gemünden in zweiter Generation führt. 1985 hatte Vater Karl-Heinz das Unternehmen gegründet.

Wirtschaftsdezernent und Erster Kreisbeigeordneter Jens Mischak besucht im Rahmen einer Art „Sommertour“ verschiedene Handwerksbetriebe im Kreisgebiet und legte so auch beim Dachdecker Herzberger einen Stopp ein, heißt es in der Pressemitteilung des Vogelsbergkreis.

Begleitet wurde er dabei von Michael Busold, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft des Vogelsbergkreises, Daniel Müller, Bürgermeister von Gemünden, sowie Andrea Ortstadt von der Wirtschaftsförderung des Kreises. „Ich möchte wissen, wo bei den Betrieben der Schuh drückt und, ob wir gegebenenfalls Hilfestellungen anbieten können“, erläutert Mischak.

Die Auftragsbücher seien gut gefüllt, die Mitarbeiter motiviert, erklärt Patrick Herzberger. Vor einem guten Jahr hat er noch einen neuen Autokran für rund 300.000 Euro angeschafft. Doch die gestiegenen Energiekosten machten auch vor dem Familienbetrieb nicht Halt.

„Zum Glück haben wir sehr verständnisvolle Kunden, die genau wissen, dass nicht wir dafür verantwortlich sind, dass die Kosten für Aufträge um bis zu 30 Prozent gestiegen sind“, erklärt Herzberger. „Allein für Dachziegel müssen wir eine Erhöhung von vier bis fünf Euro pro Quadratmeter weitergeben.“

Fehlende Auszubildende

Zusammen mit seinen 15 Mitarbeitern bietet der Dach-, Wand- und Holzbau Herzberger neben dem eigentlichen Dachdecken unter anderem auch den Einbau von Wohndachfenstern, Schieferarbeiten aller Art sowie Fassadendämmung und –verkleidung innerhalb eines Radius von rund 30 Kilometern an.

„Was uns leider fehlt, sind Auszubildende“, beklagt Herzberger. „Wir haben aktuell einen, konnten aber für dieses Jahr keinen neuen finden.“ „Gerade im Bereich des Handwerks ist Nachwuchs immens wichtig“, bekräftigt. Mischak. „Schließlich möchte niemand wochenlang darauf warten, dass zum Beispiel ein Loch im Dach geflickt wird.“

Der Wirtschaftsdezernent bewirbt in diesem Zusammenhang die Ausbildungsmesse „Markplatz Ausbildung“, die kürzlich in Alsfeld stattfand, und auf der sich Betriebe vorstellen, um mit Jugendlichen ins Gespräch kommen zu können, sowie die „Tage der Ausbildung“. Dabei besuchen Jugendliche – nach vorheriger Anmeldung – Betriebe und schnuppern direkt vor Ort für ein paar Stunden „Arbeitsluft“.

„Ich denke, die Unternehmen müssen heutzutage neue und auch verschiedene Wege gehen, um Mitarbeiter zu gewinnen. Die Zeiten, in denen sich die Firmen aus etlichen Bewerbern die oder den besten heraussuchen konnten, sind vorbei“, erläutert Michael Busold.

„Das moderne Image des Handwerks muss unbedingt gestärkt werden“, findet Mischak. Es sei zukunftssicher, die Verdienstmöglichkeiten seien mittlerweile häufig sehr gut, ebenso die Aufstiegschancen.“ Ein weiterer Punkt ist, dass Handwerker aktiv zum Klimaschutz beitragen, indem sie klimaeffiziente Gebäude bauen, Photovoltaikanlagen realisieren oder regenerative Anlagetechniken installieren. Junge Menschen haben hier die Möglichkeit, einen wirklich sinnvollen Job auszuüben“, so der Wirtschaftsdezernent abschließend.

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