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Der will nur Spielen!Martin Rütter mit neuer Live-Show zu Gast in der Alsfelder Stadthalle

ALSFELD (nhü). Seit mittlerweile 25 Jahren befindet sich Hunde-Profi Martin Rütter auf tierisch-menschlicher Mission. Am Wochenende setzte er die in Alsfeld fort und präsentiert unterhaltsame Geschichten und witzige Anekdoten aus dem Traineralltag und privaten Hundehaushalten.

So begeisterte er mit den Berichten über skurrile Mensch-Hund Beziehungen und lustige Verhaltensweisen die Herrchen und Frauchen an den Tag legen im Rahmen seiner Live-Show „Der will nur spielen!“ das Publikum in der ausverkauften Alsfelder Stadthalle.

Schon zu Einlassbeginn um 19 Uhr standen die Leute von der Stadthalle bis in die Altenburger Straße in Alsfeld an, um die neue Live-Show von Hundeprofi Martin Rütter zu sehen. Pünktlich um 20 Uhr begrüßte der Hunde-Profi das Publikum und wunderte sich, was heute in der Stadt los sei, denn n diesem Tag wurde in Alsfeld Stadtjubiläum gefeiert. Kurz plauderte er mit den Zuschauern über den Anlass der Feierlichkeit und offenbarte seine vorab erhaltenen Tipps für Lokalitäten, die man in der Stadt besucht haben sollte.

Alsbald allerdings, erklärte Rütter, dass der „Traumberuf“ des Hundetrainers nicht nur aus Welpen streicheln bestehe. Mit einem Augenzwinkern empfahl er den Kindern und Jugendlichen deshalb die Schule zu beenden und eine vernünftige Ausbildung zu machen.

Rütter selbst schloss zunächst das Abitur für Sportwissenschaften ab ehe er sich dafür entschied eine Hundeschule zu eröffnen. Heute gibt es über 120 D.O.G.S. – Hundeschulen die Mensch und Hund auf dem Weg zu einem harmonischen Miteinander helfen.

Dass dieser Weg oft nicht einfach sei, zeige sich bei Hausbesuchen oft schon an der Haustür, wenn Frauchen den bellenden Vierbeiner nach dem Klingelsignal zum Bleiben hypnotisiere. Sei der Hundetrainer nach einer Zeit dann endlich drinnen, offenbare sich die verschobene Rollenverteilung erst so richtig – aber spätestens dann, wenn der „Papa“ nach Hause kommt.

Die Stadthalle in Alsfeld war ausverkauft. Foto: Nadine Hütter

Der ein oder andere Hundekindbesitzer im Saal dürfte sich an dieser Stelle sicherlich ertappt gefühlt haben. Schuld an diesen zum Teil humoristischen Szenarien sei die Emotionalität, die die Besitzer ihrem Hund entgegen bringen und sie irrational handeln lasse. Diese Emotionalität entfalte sich schon bei der Anschaffung, wenn ein kleiner Welpe auf den Schoß krabbele und man als zukünftiger Besitzer durch die rosarote Brille hineininterpretiere, dass das Tier einen ausgesucht habe und nicht umgekehrt.

Gerade in der Coronazeit hätten viele Leute den richtigen Zeitpunkt für die Anschaffung eines Hundes oder auch Welpen gesehen. Dabei sei die Auswahl der Rasse sehr wichtig, denn jeder Hund habe andere Anforderungen denen man auch gerecht werden müsse. Aber auch die Herkunft des Tieres sollte gut überlegt sein, so Rütter, und verwies auf seine im April ausgestrahlte Reportage über den illegalen Welpenhandel.

Mit dem Hunde-Einzug beginnen die „seltsamen Verhaltensweisen“

Zwar sei er sich darüber bewusst, dass diese Thematik die Stimmung drücke und die Zuschauer betroffen mache aber es sei wichtig immer wieder darüber zu sprechen und zu informieren, damit diese Tierquälerei endlich aufhöre. Das Internet, Zoohandlungen und unseriöse Züchter mit vielen Würfen im Jahr seien keine Orte an denen man gut sozialisierte und gesunde Tiere erhalte. Daher appellierte er in Tierheime zu gehen, denn dort warten zahlreiche tolle Hunde auf ein neues zu Hause.

Einen Abbruch tat das schwere Thema der allgemeinen Stimmung in der Stadthalle aber nicht. Die Kernkompetenz des Hundetrainings plauderte mit großer Freude weiter aus dem Nähkästchen der Hundehaushalte, denn sei der neue Mittelpunkt der Familie erst einmal eingezogen, beginne auch schon die Entwicklung von „seltsamen Verhaltensweisen“ von Herrchen und Frauchen.

Der ein oder andere frisch gebackene Hundebesitzer kann sich noch gut daran erinnern: Im Vorfeld werde die ganze Wohnung Hundesicher gemacht, das halbe Sortiment des Martin Rütter Online-Shops gekauft und sämtliche Familienmitglieder und Freunde werden zur Begrüßung eingeladen. Wer hier wen erziehe, zeige sich bei der ersten Fütterung wenn Frauchen beherzt in den Napf greife, sich die Hand vor den Hund Mund halte und Kaubewegungen mache, um dem verweigernden Welpen zu zeigen was er köstliches verschmäht.

Zum Bellen komisch

Mit diesen und weiteren unterhaltsamen und witzigen Anekdoten aus dem teilweise skurrilen Beziehungsalltag von Hund und Halter begeisterte Martin Rütter das Alsfelder Publikum, das den Spiegel der gnadenlosen Wahrheiten vorgehalten bekam und aus dem Lachen gar nicht mehr heraus kam. Für die Beziehungsarbeit gab es auch noch eine Hausaufgabe mit auf den Weg, um den eigenen Hund wieder mehr zum Spielen zu animieren.

Die Katzen- und Pferdefans unter den Zuschauern mussten gegen Ende noch einige Sticheleien vom Hunde-Profi einstecken, aber spätestens als er von seiner damals sechzehnjährigen Hündin Mina und ihrer Demenz berichtete, hatte er wieder alle Herzen erweicht. Damit fand der Abend einen emotionalen Abschluss, bei dem kaum ein Auge trocken geblieben sein dürfte.

Rütter gab den Anwesenden mit auf den Weg wie wichtig es trotz aller Schwierigkeiten sei, seine Hunde auch im Alter zu begleiten, die letzten Jahre gemeinsam zu genießen und für sie da zu sein, denn sie seien es ihr ganzes Leben auch immer für die Herrchen gewesen.

Wer nun ebenfalls Lust die Show des Hunde-Profis bekommen hat, der kann sich auf den 16. März 2023 freuen, denn da wird Martin Rütter in der Buderus Arena in Wetzlar sein Live-Programm „Der will nur spielen“ auf die Bühne bringen. Los geht es um 20 Uhr. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.s-promotion.de sowie unter der Hotline 06073/722740.

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