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Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbands Vogelsberg4.530 aktive Einsatzkräfte, deutlicher Rückgang der Einsatz-Zahlen im vergangenen Jahr

VOGELSBERG (nah). Vor fast drei Jahren fand die letzte Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbands Vogelsbergkreis in Präsenz statt. Um so größer war die Freude, die Mitglieder jetzt endlich wieder persönlich begrüßen zu können. Und dabei gab es viel zu berichten – unter anderem ist de Anzahl der Feuerwehr-Einsatz im vergangenen Jahr deutlich gesunken.

„Es freut mich sehr, dass ich so kurz nach meinem Amtsantritt die Grußworte der Gemeinde überbringen darf. Es freut mich insbesondere, dass nach zwei Jahren Pandemie wieder eine Präsenzveranstaltung stattfindet“, begann Daniel Müller, der neue Bürgermeister von Gemünden seine Grußworte nachdem Kreisverbands-Geschäftsführer Franz-Josef Kreuter die Versammlung eröffnete und die Gäste begrüßt hatte. Müller sehe in der Nachwuchsgewinnung größere Probleme, woran man gemeinsam arbeiten müsse, damit sich mehr Menschen für das Ehrenamt Feuerwehr begeistern lassen.

Daniel Müller, Bürgermeister der Gemeinde Gemünden bei seiner Rede. Alle Fotos: nah

„Ich denke dabei nicht nur an die Kinder- und Jugendarbeit, die absolut unerlässlich ist. Ich denke auch an die neuen Bürgerinnen und Bürger, die während der Corona-Pandemie von der Stadt hier in den Vogelsberg gezogen sind. Für viele von ihnen ist es selbstverständlich, dass es eine Berufsfeuerwehr gibt, sie können mit dem Begriff der Freiwillige Feuerwehr in der Regel nichts anfangen. Ich glaube da können wir gemeinsam als Kreisfeuerwehrverband ansetzen und die Leute abholen, um sie zu unseren Kameradinnen und Kameraden zu machen“, so Müller weiter.

Müller selbst, so sagte er, sei bereits seit einigen Jahren aktiv in der Einsatzabteilung tätig. Er habe das auch weiterhin als Bürgermeister vor – auch wenn sein Terminkalender nun voller sei.

Stromausfälle müssen künftig tiefer betrachtet werden

In seinen Grundworten drückte Landrat Manfred Görig seine Hoffnung aus, nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder in normale Fahrwasser zu kommen – das wünsche er auch den Feuerwehren des Kreises, die zeitweise den Übungsbetrieb einstellen mussten und nun vielerorts langsam wieder hoch fahren. „Auch die Feuerwehren haben alle Einschränkungen mitgemacht in dieser Zeit“, ergänzte er.

Görig glaubt, dass sich mit dem Thema Stromausfall künftig tiefer befasst werden muss. Auch der Zivilschutz und zivile Verteidigung sehe er als wichtige Themen für die Zukunft an. Eine weitere wichtige Aufgaben des Landkreises sei der Rettungsdienst. Görig  berichtete, dass hier vor einigen Jahren festgestellt wurde, dass weitere Rettungswagen benötigt werden und damit verbunden auch Neustandorte geschaffen werden müssen. Man sei aber auf einem guten Weg, so Görig.

Auch über die Atemschutzübungsanlage berichtete der Landrat: „Ich freue mich sehr, dass alle Feuerwehren des Vogelsbergkreises in diese Anlage gehen. Das war vorher nicht der Fall.“ Er bedankte sich bei allen, die in den letzten beiden Jahren, trotz Pandemie, die Einsatzbereitschaft sichergestellt haben. Auch bedankt er sich bei den Feuerwehren, die bei der Errichtung der Notunterkunft in Alsfeld geholfen haben.

Manfred Görig, Landrat des Vogelsbergkreises.

Einblicke in die Jahresberichte des Kreisfeuerwehrverbands

Sven Holland, Kreisverbandsvorsitzender

Der Kreisverbandsvorsitzende Sven Holland berichtete über das Jahr 2021. Hier waren laut Holland 4.530 aktive Einsatzkräfte im Vogelsbergkreis vorhanden. „Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung um 44 Kräfte. Trotz der schwierigen Umstände im Zusammenhang mit der Corona Pandemie sind viele der Feuerwehr treu geblieben und sind weiter aktiv in ihren Wehren“, so der Kreisverbandsvorsitzende.

Mit 1.100 Einsätzen liegt diese Zahl deutlich niedriger als im Vorjahr, so Holland. Er zählt einige Ereignisse auf, wie einen Gebäudebrand in Landenhausen, einen Dachstuhlbrand in Berfa, oder eine Notlandung eines Heißluftballons in Schlitz. Aber auch Unwettereinsätze bestimmten wieder das Einsatzgeschehen, berichtete er weiter.

Auch von Personalveränderungen berichtete Holland: So habe der stellvertretende Schriftführer Andreas Schlosser auf einen Wunsch die Arbeit im Vorstand in 2021 beendet. In 2021 wurde in der Online-Verbandsversammlung als Nachfolgerin Julia Stein aus Homberg Nieder-Ofleiden gewählt. Den vakanten Posten des Kassenwartes in der Kreisjugendfeuerwehr sei übergangsweise von der Verbandsrechnerin Denise Schmidt übernommen worden. Auf der letzten Delegiertentagung der Kreisjugendfeuerwehr sei ein neuer Rechner gewählt worden, führte Holland weiter aus.

Der Kreisfeuerwehrverband konnte nach einer Spendenaktion 15.000 Euro für die Fluthilfe im Ahrtal und NRW überweisen. Holland bedankte sich an dieser Stelle ausdrücklich bei allen, die sich beteiligt haben. Außerdem gab er einen Ausblick auf das kommende Jahr,  denn hier findet das 50-jährige Jubiläum des Kreisfeuerwehrverbandes statt, teilt er mit. Hierzu würden zahlreiche Gäste aus ganz Hessen erwartet.

Ein Blick in die Runde.

„Ich danke euch allen für die Teilnahme an dieser Verbandsversammlung sowie allen ehrenamtlichen für ihr Engagement in den freiwilligen Feuerwehren. Ich bedanke mich beim gesamten Vorstand und dem Verbandsausschuss für die Zusammenarbeit, gerade in dieser ungewöhnlichen Zeit. Vor allem bleibt alle gesund und zuversichtlich“, erklärte der Vorsitzende abschließend.

Jörg Blankenburg, Kreisjugendfeuerwehrwart

Anschließend berichtete der Kreisjugendfeuerwehrwart, Jörg Blankenburg: „Die Kreisjugendfeuerwehr Vogelsbergkreis verzeichnet zum 31. Dezember 2021 einen
Mitgliederstand von 1.017 Mitgliedern in den Jugendfeuerwehren und 579
Mitgliedern in den Kinderfeuerwehren.“

Aufgrund der Pandemie konnten die Kinder und Jugendlichen nur sporadisch an Aktivitäten teilnehmen. Im Vogelsbergkreis seien alle Bundeswettbewerbe ausgesetzt, so Blankenburg. Einzig der Nachtermin zur Abnahme der Leistungsspange fand im Herbst in Grebenhain statt. Blankenburg dankte den Kameraden aus Grebenhain zur Durchführung und organisatorischen Betreuung.

„In aller Munde“ war sprichwörtlich die Feuerwehr in der Vorweihnachtzeit, berichtete er weiter. Die Mitglieder der hessischen Jugendfeuerwehr erhielten im vergangenen Jahr je einen Adventskalender im Kampagnenmotiv der Hessischen Jugendfeuerwehr.

Jörg Blankenburg, Kreisjugendfeuerwehrwart.

Rudolf Massanetz, Sprecher der Ehren- und Altersabteilung

Der Sprecher der Ehren- und Altersabteilung, Rudolf Massanetz, berichtete unter anderem von der Teilnahme am 19. Blaulichtgottesdienst der am 1. Juli 2021 in Lauterbach stattfand. Dieser stand unter dem Motto „Wurzeln und Flügel“. Viele geplante Ausflüge der Ehren- und Altersabteilung mussten ausfallen, so Massanetz. Geplant gewesen sei zum Beispiel ein Ausflug von Schotten nach Bad Karlshafen mit Rückkehr und gemeinsamen Abendessen.

„Dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes sage ich herzlichen Dank für die finanzielle Unterstützung der Ehren – und Altersabteilung“, so Massanetz und endete seine Ausführungen mit dem Wahlspruch der Feuerwehr: „Gott zur Ehr, den Nächsten zur Wehr“.

Rudolf Massanetz, Sprecher der Ehren- und Altersabteilung.

Der Bericht des Kreisstabsführer Alexander Reinsch wurde im Nachgang an die Versammlung Oberhessen-Live zur Verfügung gestellt und nicht vor Ort verlesen. Darin heißt es, dass die Feuerwehrmusik Vogelsbergkreis sich in 2021 aus vier Musikgruppen zusammensetzte. Der Show und Brass Band der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Alsfeld, dem Spielmanns- und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Herbstein, dem Blassorchester der Freiwilligen Feuerwehr Homberg und dem Spielmanns- und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Schlitz

Die Anzahl der Feuerwehrmusiker, so heißt es, beträgt im Kreis 95. Spielverpflichtungen habe es in den einzelnen Zügen zusammen neun gegeben. Durch Auftritte präsentierten sich sowohl Feuerwehrmusiker und damit auch die Feuerwehren des Vogelsbergkreises, heißt es in dem Bericht. Aufgrund der Pandemie sei die Zahl der Spielverpflichtungen auf den niedrigsten Stand seit bestehen der Feuerwehrmusik gefallen, heißt es.

Dem Bericht ist weiter zu entnehmen, dass die Corona-Krise einschlagende Wirkung für die Musikvereine im gesamten Land hatte. Die Übungsstunden seien in einem nie dagewesenen Maße ausgefallen, Auftritte seien abgesagt worden und auch die Jungendarbeit sei zum erliegen gekommen. Erst in den Sommermonaten sei es den Vereinen wieder gelungen, den Probenbetrieb wieder aufzunehmen.

Satzungsänderung, Haushaltsplan und Grußworte der Gäste

Den Mitgliedern wurde vor der Versammlung die Satzungsänderung sowie der Haushaltsplan 2023 zur Verfügung gestellt und an der Versammlung einstimmig beschlossen. Zum Abschluss folgten allerhand Grußworte der Gäste wie von Kathrin Weis von der Unfallkasse Hessen.

Weis dankte für die gute Zusammenarbeit, auch während der Pandemie. Sie berichtet von den Unfallzahlen: Vor der Pandemie gab es, so Weis, zwischen 1.300 und 1.500 Unfälle im Feuerwehrdienst. In den vergangen Jahren gab es nur halb so viele. „Für dieses Jahr gehen die Zahlen jetzt wieder hoch“, sagte sie.

Weitere Eindrücke der Verbandsversammlung

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