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Riese: „Das ist alles andere als zu wenig – das ist bei Lichte betrachtet erheblich zu viel“Linke/Klimaliste: CDU und SPD wollen mehr Gewerbegebiete

VOGELSBERG (ol). Die Vogelsberger CDU/SPD-Koalition hadert in einem Antrag an den Kreistag mit den Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung im Entwurf des Regionalplans Mittelhessen. CDU und SPD wollen eine andere Prognose. Im Kern gehe es ihnen aber darum, mehr neue Siedlungs- und Gewerbegebiete zu bekommen als in der bisherigen Planung vorgesehen, meint die Linke/Klimaliste im Vogelsberger Kreistag.

Die Wissenschaft von der Bevölkerungsentwicklung habe seit vielen Jahren einen schweren Stand, weil vor allem deren Langzeitprognosen auf wackligen Füssen stünden. Nicht nur die Prognosen seien strittig, auch die politischen Schlussfolgerungen. Denn so wenig dicht besiedelte Gebiete einfach vorteilhaft, so wenig seien die dünn besiedelten nachteilig, heißt es in der Pressemitteilung der Linken/Klimaliste.

In dieser heißt es weiter: CDU und SPD bemängeln an den Annahmen der Regionalversammlung für die Bevölkerungsentwicklung im Vogelsberg, dass diese „nie in der prognostizierten Deutlichkeit“ eingetreten seien. Sie führen ins Feld, dass die Attraktivität des Lebens auf dem Land zugenommen habe und zu mehr Zuzug führe.

„Das  stößt aber die Tendenz abnehmender Bevölkerungszahlen nicht um. Vor 20 Jahren hatte der Vogelsberg 120.000 Einwohner, aktuell sollen es 105.506 sein. Es gibt einen Zuzug in den Vogelsberg, aber die Abwanderung liegt nur geringfügig darunter. Die Geburtenzahlen liegen konstant etwa bei 800 jährlich und die Sterbefälle sind höher als die Geburtenzahlen“, so Michael Riese von der Linken/Klimaliste.

CDU und SPD würden nun behaupten, dass die im Entwurf des Regionalplans festgeschriebenen Gewerbeflächen langfristig nicht ausreichten. „Für den Vogelsberg sind 131 Hektar (das sind 1,3 Millionen Quadratmeter) Gewerbefläche für die kommenden zwölf Jahre neu in der Planung. Zu den 131 Hektar kämen noch Flächen von 44 Hektar des Gewerbegebiets Am weißen Weg in Alsfeld und möglicherweise 26 Hektar für das interkommunale Gewerbegebiet in Reuters hinzu. „Das ist alles andere als zu wenig – das ist bei Lichte betrachtet erheblich zu viel“, so Riese abschließend.

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