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Förderung der ländlichen Regionalentwicklung für breit gefächerte Vorhaben übergebenVon Werkstatttoren, Wandertouren, Baggern und Schutzhütten

VOGELSBERG (ol). Neue Tore, eine neue Hebebühne, Umbau- und Modernisierungsarbeiten, ein Radar-Kit zur Kalibrierung von Sensoren am Auto, ein Wanderweg, ein Bagger und eine Schutzhütte – nur einige der vermeintlich nur wenig zusammenpassenden Anschaffungen, die bei einer Bescheidübergabe in der Lauterbacher Kreisverwaltung mit finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Doch all diese Maßnahmen sind über das LEADER-Programm der Europäischen Kommission gefördert worden.

„Zwei Mal für Unternehmen, zwei Mal für kommunale Vorhaben – die Zuwendungsbescheide sind immer wieder ein Querschnitt der vielfältigen Fördermöglichkeiten“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete Jens Mischak laut Pressemitteilung des Kreises bei der Übergabe.

Neben Investitionen in die Modernisierung des Auto-Service-Volp, Mücke, der Einrichtung von drei Rundwanderwegen als SchwalmTALwanderweg, dem Neubau einer Rast- und Schutzhütte am Fernradweg R4 in Kölzenhain wird außerdem die Anschaffung eines Baggers und einiger Anbauteile der Firma Fehl und Walter GmbH & Co. KG aus Freiensteinau gefördert.

Auto-Service-Volp

Am 1. Januar hat Sebastian Volp den Auto-Service-Volp übernommen. Das Unternehmen mit sechs Beschäftigten befindet sich seit 30 Jahren im Familienbesitz und wird modernisiert. Neben einer Hebebühne, höheren und breiteren Toren, einem neuen Dach, neuen Fenstern und weiteren baulichen Maßnahmen wird auch das Innenleben der Werkstatt auf den neuesten Stand gebracht: eine Hebebühne, ein Klimaservicegerät, ein Scheinwerfereinstellgerät sowie ein Radar-Kit zur Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen werden angeschafft.

Mit den technischen Neuerungen könne man nun beispielsweise neben Wohnmobilen auch Hybrid- und Elektrofahrzeuge in das schon vorher sehr breit gefächerte Serviceangebot der Werkstatt aufnehmen, erläutert Sebastian Volp. Etwas mehr als 52.000 Euro erhält Auto-Service-Volp bei einer Investitionssumme von 177.000 Euro.

SchwalmTALwanderweg

„Die letzten Monate haben uns einiges gezeigt. Auch dass es lohnenswert ist, den Blick in die Region zu richten, und die vielen besonderen Orte im Vogelsbergkreis wiederzuentdecken. Das SchwalmTALwanderweg-Projekt passt hervorragend zu diesem Trend“, ist sich Dr. Mischak sicher. Teilweise bereits bestehende Wanderwege sollen mit Querverbindungen angebunden werden, außerdem sollen drei Eingangstafeln, 30 Infotafeln, mehr als ein Dutzend Bänke und eine Bankgruppe, ein Aussichtsfernrohr sowie zwei Wellenliegen an einer Raststation aufgestellt werden.

Foto: Vogelsbergkreis/C.Lips

„Für das Engagement gebührt der Ehrenamtlichen-AG ein herzlicher Dank. Denn ohne den Einsatz Ehrenamtlicher können solche Projekte nur schwer umgesetzt werden“, merkt Timo Georg, Bürgermeister der Gemeinde Schwalmtal zum Projekt an. Dieses soll auch über die Vogelsberg Touristik GmbH vermarktet werden. Gefördert werden die Gesamtkosten des Projektes von etwa 26.400 Euro mit etwa 15.500 Euro aus LEADER-Mitteln.

Rast- und Schutzhütte Kölzenhain

Mitten durch den Ulrichsteiner Stadtteil Kölzenhain führt der hessische Fernradweg R4. Aus dem Streitbachtal, in dem der Stadtteil liegt, geht es hinauf in Hessens höchstgelegene Stadt – doch bisher fehlt eine adäquate Station, um Rast zu machen und Kraft für den steilen Anstieg zu sammeln. So ist die Idee entstanden, am Ortsrand eine Rast- und Schutzhütte zu etablieren.

Dieses Projekt der Stadt Ulrichstein, des Ortsbeirates und verschiedener Vereine aus Kölzenhain, wird mit 24.200 Euro gefördert. Insgesamt soll die Schutzhütte mit einer Grundfläche von 35 Quadratmetern 44.000 Euro kosten – 17.000 Euro an Eigenleistung der Kölzenhainerinnen und Könzenhainer mit eingerechnet.

Fehl und Walter GmbH & Co. KG

Bodenplatten betonieren, Erdarbeiten für Fundamente, Zisternen setzen, Kanalarbeiten oder der Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern – nur einige Aufgaben aus dem Leistungsspektrum des traditionsreichen Freiensteinauer Bauunternehmens Fehl und Walter, für die ein Bagger unersetzlich ist. Neben Diplom-Ingenieurin Dagmar Walter-Schneider und ihrem Mann Maurermeister Erwin Schneider arbeiten noch sieben weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen, das nun um eine Unterstützung reicher ist.

Der neu angeschaffte Helfer auf dem Bau ist auf dem modernsten Stand: Schnellwechsler für Anbaugeräte, geringer Platzbedarf durch einen flexiblen Baggerarm, Wartung per Bluetooth, Rückfahrkamera und mit 74 PS für den Einsatzzweck passend motorisiert – das sind nur einige der Vorzüge, die die neue 8,2-Tonnen-Baumaschine mit sich bringt. Die rund 100.000 Euro für Bagger und Anbauteile werden mit etwa 31.200 Euro aus Fördermitteln flankiert. „Außerdem wird ein weiterer Arbeits- oder Ausbildungsplatz geschaffen – also in zweifacher Hinsicht eine Investition in die Zukunft“, sagt Dr. Mischak.

Zum Ende der Bescheidübergabe weist Mischak auf die anstehende Förderperiode hin. „Auch in den kommenden Jahren können viele kommunale, ehrenamtliche oder unternehmerische Vorhaben auf finanzielle Unterstützung hoffen. Schließlich werden die Vergaberichtlinien überarbeitet – zwar in Teilen strenger, allerdings können auch die Fördersätze deutlich höher ausfallen“, weiß der Wirtschaftsdezernent. Gerade auch für kommunale Vorhaben sei das sehr interessant, unterstreicht Mischak. „All den bereits angestoßenen Projekten, denen, die heute eine Förderung bekommen haben, und denen die sicherlich in den nächsten Jahren dazukommen werden, wünsche ich schon jetzt alles Gute.“

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