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Im Alten GüterbahnhofKim Kevin Brassel eröffnet ersten eigenen Friseursalon „Novus“

ALSFELD (ls). Es braucht schon eine gewisse Portion Mut, mit 27 Jahren, mitten im Corona-Lockdown einen Neustart zu wagen und ein Geschäft zu eröffnen, von dem man zu Beginn nicht einmal wusste, wann es überhaupt öffnen darf. Doch genau das hat Friseur Kim Kevin Brassel getan. Im Alten Güterbahnhof in Alsfeld hat der 27-Jährige seinen Traum verwirklicht und seinen ersten eigenen Salon „Novus“ eröffnet – und dort ist der Name Programm.

Neu, jung und frisch soll er sein, der Salon von Friseur und Colour-Experte Kim Kevin Brassel. Und wie es der Zufall so will, steckt all das auch in dem Namen, dessen Übersetzung aus dem Lateinischen eben genau das bedeutet: neu, jung und frisch. „Novus“ heißt der Friseursalon des jungen Mannes, der nicht nur mitten im Corona-Lockdown eine Menge Mut und Zuversicht bewiesen hat, sondern sich gleichzeitig noch seinen persönlichen Lebenstraum verwirklicht hat.

In stundenlanger, eigener Arbeit ist das neue Schild über der Empfangstheke im Salon entstanden. „Novus“ ist Latein und heißt: jung, neu und frisch. Alle Fotos: akr

„Ich habe nie gezweifelt“, sagt der 27-Jährige und lehnt sich gegen die neue Theke im Eingangsbereich des Salons. Noch ist es nicht gar nicht so lange her, als er die erste Wand eingerissen hat, um zu dem offenen Salon zu kommen, den man mittlerweile zu Gesicht bekommt. Hier, wo sich noch vor gut einem Jahr das Atelier der Maßschneider von Frank Galfe und seiner Marke „Geschwister Galfe“ im Alten Güterbahnhof befunden hat, ist nun der neue Salon von Kim Kevin Brassel.

95 Quadratmeter ist er groß und bietet neben einen Vip-Raum, neun Sitzplätze, drei Waschplätze und ein offenes, modernes und gradliniges Design. Hinzu komme eine moderne Einrichtung, die nicht nur auf Nachhaltigkeit setze, sondern auch auf innovative Ideen. „Es war immer unser Ziel, den Charme des alten Gebäudes hier zu erhalten, es mit Leben zu füllen und zu öffnen“, erklärt er. So soll beispielsweise noch eine Glastür eingebaut werde, die den Blick auf die große Halle öffnet. Man wolle den Kunden ein Erlebnis bieten. Dafür hat der 27-Jährige und seine Familie selbst tatkräftig gearbeitet in den vergangenen Wochen.

So sah der Salon noch im Februar aus…

… und innerhalb von zwei Monaten ist ein moderner, gradliniger Salon aus der Baustelle geworden.

Noch vor knapp zwei Monaten sah das anders aus, da war die Fläche noch eine große Baustelle. Auch wenn nun, zwei Monate später, noch nicht jedes Detail fertig ist, ist die Veränderung deutlich sichtbar. Die Idee allerdings, kam Brassel und Galfe schon vor über einem Jahr, ehe das Projekt mit dem Start der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Schließungen der Geschäfte Formen annahm.

Brassel: „Das Wasser wird nicht wärmer wenn ich später springe“

„Ich habe Frank bei seinen Modenschauen unterstützt und das Styling übernommen und eines Abends hat er mir von seiner Vision für das Gebäude erzählt, wobei unter anderem ein Friseur einen Platz in dem Gebäude finden soll“, sagt Brassel. Im Güterbahnhof sollen Handwerke nebeneinander und miteinander arbeiten, um den Menschen etwas Gutes zu tun. „Das konnte ich mir gut vorstellen. Irgendwann kam alles zusammen.“

Im Eingangsbereich ist ein kleiner Wartebereich eingerichtet.

Das war gut einem Jahr, mitten im Corona-Lockdown. „Ein eigener Salon war schon immer mein Traum, deshalb habe ich nicht lange gezögert“, erzählt er. Dass er ein Risiko eingegangen ist, das war dem 27-Jährigen bewusst, vor allem in dieser Zeit. Angst habe er nicht gehabt, auch keine Zweifel. „Ich sage immer: Das Wasser wird nicht wärmer wenn ich später springe.“

Also sei er gesprungen, mittlerweile ist der Salon eröffnet, schon vor der Öffnung waren innerhalb von nur zwei Tagen die ersten beiden Monate im Terminkalender komplett ausgebucht. Zu Beginn werde man deshalb sogar montags geöffnet haben, natürlich unter allen bekannten Corona-Maßnahmen, die für Friseure derzeit gelten.

Neun Sitzplätze und drei Wäschplätze sind in dem neuen Salon zu finden.

Ein wichtiger Anker sei für ihn seine Familie gewesen, die immer hinter ihm stand, erzählt er. Vor allem seine Mutter Eva Brassel, die ihren Sohn nicht nur vorab unterstützte, wird auch künftig an seiner Seite stehen – als technische Betriebsleiterin in dem neuen Salon.

Neben seiner Mutter sind noch vier weitere festangestellt Friseure und eine Make-Up-Artistin in dem Salon, zusätzlich auch noch eine Auszubildende. „Mir ist es wichtig, dass wir im Team familiär miteinander arbeiten“, sagt der 27-Jährige, der schon vorher mit seinem Team zusammengearbeitet hat. So sollen auch die Kunden das Gefühl bekommen, dass sie zu Gast bei Freunden seien und merken, dass Freunde hier zusammenarbeiten.

Moderne Trends in Sachen Schnitte und Farben

Ein junges Team, was einen Salon mit Leidenschaft mitträgt und frische Ideen in das alte Gebäude bringen, das war das Ziel – und dazu haben Brassel und sein Team die Corona-Zeit genutzt und nicht nur verschiedene Schulungen und Lehrgänge besucht, sondern sich auch mit neuen Schnitttechniken, Marken und Farbtechniken auseinandergesetzt. „Wir bieten beispielsweise den Calligraphy Cut an, das ist eine bestimmte Technik, mit der nicht geschnitten, sondern calligraphiert wird“, erklärt Brassel.

Dazu benötigt man ein eigenes Werkzeug, wobei das Haar nicht wie beim Scherenschnitt gequetscht, sondern in einem Winkel von 21 Grad an den Spitzen abgetrennt wird. Das soll Spliss vorbeugen und Volumen schaffen.

Neben den normalen Plätzen gibt es außerdem noch einen Vip-Raum. Der ist nicht nur für das Styling von Bräuten, sondern beispielsweise auch für stillende Mütter gedacht oder aber für muslimische Kundinnen.

Eine seiner künftigen Mitarbeiterinnen hat darüber hinaus einen extra Lehrgang zum „Blond-Experten“ gemacht. Und ohnehin: Das Know-How der Friseure besonders in Sachen Farbveränderungen steht in dem Salon des 27-Jährigen besonders im Fokus. Ganz unbekannt ist Brassel genau deshalb in Alsfeld nämlich nicht, viel mehr noch: Gerade seine Wissen und sein Talent in Sachen Farbveränderungen machten den jungen Friseur in den letzten Jahren durch seine Teilnahme am Trendvision Award in der Stadt bekannt.

Einer der besten Color-Artists Deutschands kommt aus Alsfeld

„Im Salon bieten wir über 300 verschiedene Farbnuancen an – auch Naturfarben“, erklärt der Colour-Artist, der in Folge des Wettbewerbs einen Lehrgang zum „Master of Colour“ belegt hat. Neben den Farbveränderungen biete man aber – und das sei ihm wichtig – natürlich auch Haarschnitte oder Stylings an, egal ob für Kinder, Herren oder Damen. „Wir sind nicht nur Colour-Artists, sondern natürlich auch Friseure und gehen auch bei Haarschnitten immer mit den neusten Trends.“ Alle das wolle man via Instagram oder auch mit monatlichen Modenschauen in Zusammenarbeit mit Frank Galfe und seinem Modehaus Campus zeigen.

Über 300 Farbnuancen stehen den Kunden für ihre Farbveränderung zur Verfügung – auch schonende Naturfarben für Allergiker oder Schwangere gibt es.

Einen eigenen Friseur-Salon zu eröffnen, war schon immer sein Traum, erzählt der 27-Jährige. Um so dankbarer sei er seiner vorherigen Arbeitsstelle, in der er nicht nur eine schöne Zeit hatte, sondern auch immer auf die Unterstützung zählen konnte, um seinen Lernerfolg weiter auszubauen.

Salon seit dem 1. April geöffnet

Für Brassel habe immer festgestanden, dass er in Alsfeld bleiben wolle. „Es stand nie zu Debatte, einen Salon in einer größeren Stadt zu eröffnen.“ Alsfeld biete hier schon optimale Bedingungen, liege zentral und habe durch die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern Vorteile, die eine größere Stadt nicht habe.

Die Lampen im Salon „Novus“ geben ein natürliches Licht, sodass jedes Farberlebnis schon im Salon unverfälscht sichtbar wird und die Kunden das Ergebnis schon auf den ersten Blick sehen, verspricht der 27-Jährige.

Mit der Salon-Eröffnung wolle er auch seinen Teil dazu beitragen, zu zeigen, was Alsfeld alles kann und dass in der Stadt etwas passiere. „Ich habe keine Angst vor der Zukunft, sondern bin gespannt, was als nächstes passiert“, kündigt der junge Friseur und neue Salon-Inhaber an. Verschiedene Aktionen jedenfalls habe er jetzt schon einmal geplant. Der Name ist im Novus Programm.

Weitere Eindrücke vom neuen Salon

4 Gedanken zu “Kim Kevin Brassel eröffnet ersten eigenen Friseursalon „Novus“

  1. Top Friseurteam mit altbekannten Gesichtern, die seit Jahren konstant eine Topleistung bringen. Ich freu mich auf die neue Location und wünsche Novus nur das Beste.

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  2. LOL die Branche ächst und er macht ein Frisur Saloon auf, ist das ironisch gemeint?Trotz allem alles gute für die Zukunft, ihr beiden Hübschen.

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  3. Wir benötigen junge Gründer und Unternehmer die sich trauen – in solchen Zeiten umso wichtiger – alles Gute, Gesundheit und Erfolg

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