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Gespräch mit Torsten Felstehausen, umwelt- und verbraucherpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im LandtagVogelsberger Linke fordert Schutz für alte Buchenbestände

VOGELSBERG (ol). Aufgrund des schlechten Zustandes der Buchenwälder fordert Die Linke einen besseren Schutz für alte Buchenbestände. Genau darüber hat sich Christian Hendrichs, der Vorsitzende der Vogelsberger Linken mit Torsten Felstehausen, dem umwelt- und verbraucherpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Landtag, unterhalten.

„Was in Rheinland-Pfalz möglich ist, muss doch auch in Hessen machbar sein“, fasst Christian Hendrichs die Idee nach einem Gespräch mit Torsten Felstehausen in einer Pressemitteilung zusammen. Zur Einbringung des Antrages im Landtag sagte dieser als umwelt- und verbraucherpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Hessischen Landtag: „Die letzten drei trockenen Sommer haben unseren Buchenwäldern stark zugesetzt. In der Forstwirtschaft wird beispielhaft deutlich, dass Investitionen in den Klimaschutz weitaus günstiger sind, als die Folgen des Klimawandels kompensieren zu wollen. Ältere Buchen können Trockenperioden besser überstehen als jüngere. Zum Schutz der Buchenwälder fordern wir jetzt von der hessischen Umweltministerin ein Einschlagmoratorium für ältere und alte Buchen.“

„Immer mehr Forstbezirke im Vogelsberg geben die Fichte komplett auf. Und neu Pflanzungen brauchen immer auch den Schutz alter Bäume. Als Schutz vor der Sonne, aber auch als Produzenten eines guten Bodenklimas“, führt Christian Hendrichs weiter aus. Schon vor den letzten drei Hitzesommern seien die Buchenbestände vor allem durch Luftschadstoffe massiv geschädigt worden, wie Stickstoffemissionen aus Industrie, Landwirtschaft und Verkehr und die daraus folgende Belastung durch Ozon. Trotz des Erlasses der Landesregierung „Waldbauliche Behandlung von älteren Buchenbeständen im Hessischen Staatswald“ komme es immer wieder zu Fällung von über hundertjährigen Buchen.

Torsten Felstehausen stellt fest: „Über die landeseigenen Wälder hinaus muss sich die Landesregierung bei Privat- und Kommunalwaldbesitzer*innen für ein Einschlagmoratorium einsetzen. Im Sinne einer nachhaltigen forstlichen Nutzung dürfen auch stark geschädigte Buchen nicht ohne Not gefällt werden. Sie sind für die Waldverjüngung und für die Waldökologie insgesamt sehr wichtig. In ihrem Schatten können junge Buchen aufwachsen, sie produzieren weiterhin Samen und schützen den Boden vor Erosion. An vielen Standorten kann ohne die älteren Buchen kein neuer Wald entstehen. So lange bis es gelungen ist, auf guten Standorten naturnahe Buchenwälder zu stabilisieren, ist eine forstliche Nutzung älterer Buchenbestände nur sehr eingeschränkt möglich.“

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