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CDU beantragt neue Wasserleitung vom Hochbehälter „Hohenrod“ nach Nieder-Ohmen„Mücke muss Wasserverluste deutlich verringern“

MÜCKE (ol). Die Wasserversorgung ist neben dem Brandschutz eine der wichtigsten Aufgaben einer jeden Gemeinde. In Mücke allerdings gibt es einen hohen Wasserverlust, der nach Ansicht der örtlichen CDU deutlich verringert werden muss. Dazu bringt die Fraktion nun einen Antrag ein.

Das teilt die Mücker CDU in einer Pressemitteilung mit. Dabei steht das aus den Tiefen geförderte Wasser selbst kostenlos zur Verfügung, es müsse nur aus den im Vulkangebirge Vogelsberg vorhandenen Tiefen durch Brunnenbohrungen gefördert, dann in die einzelnen Hochbehälter gebracht und von dort über ein Leitungsnetz in die Haushalte und Unternehmen geleitet werden. Dabei entstehen in allen Städten und Gemeinden Wasserverluste.

Diese Verluste seien die Differenz zwischen der aus den Brunnen geförderten Wassermenge und der in Kubikmetern gemessenen Zahl des gelieferten, also von der Gemeinde an die Endverbraucher verkauften Wassers.

Hohe Wasserverluste schon in den 1990er Jahren ein Thema

In der Gemeinde Mücke waren diese Wasserverluste schon in den 1990er Jahren ein Thema, mit dem sich Gemeindevertretung und Gemeindevorstand beschäftigen mussten und damals wurden verschiedene Maßnahmen zur Verringerung unternommen, die auch einen gewissen Erfolg zeigten. Jetzt sei das Thema wieder hoch gekommen, denn das Regierungspräsidium Gießen als Obere Wasserbehörde habe im August 2020 für alle Städte und Gemeinden im Vogelsbergkreis die aktuellen Zahlen veröffentlicht, die Bürgermeister Andreas Sommer an die Vorsitzenden der vier Fraktionen in der Gemeindevertretung weiter gegeben hat.

Hieraus sei zu entnehmen, dass in allen Brunnen der Gemeinde Mücke im Jahr 2019  649.185 Kubikmeter Wasser gefördert wurden. Der Wasserverlust in den Rohrleitungen von den Brunnen zu den einzelnen Hochbehältern in den Ortsteilen und von den Hochbehältern durch das weit verzweigte Wasserversorgungsnetz bis in jeden Haushalt der zwölf Ortsteile und jede Firma, die Wasser verbraucht betrug 106.268 Kubikmeter, also rund 16,6 Prozent. Das sei sehr viel, denn in der Stadt Schlitz mit 15 Stadtteilen und nur 400 Einwohnern mehr als Mücke würde ein Wasserverlust von nur 21.991 Kubikmeter gemessen, was etwa 4,5 Prozent entspricht.

CDU bringt Antrag für neue Verbindungsleitung ein

Um diese hohen und auf Dauer nicht hinnehmbaren Wasserverluste zu verringern, werde die CDU-Fraktion in der kommenden Woche einen eigenen Antrag vorlegen, der mit dem Haushaltsplan 2021 in der Gemeindevertretung am 24. März 2021 beschlossen werden soll.

Der Antrag habe folgenden Wortlaut: „ Zur Verringerung der Wasserverluste im gemeindlichen Wassernetz wird im Haushaltsplan bei dem Produkt 53301 ein Betrag von 200.000 Euro eingestellt. Damit soll eine neue Verbindungsleitung von dem Hochbehälter „Hohenrod“ in die Ortslage Nieder-Ohmen verlegt werden.“

Zur Begründung des Antrags führte CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Hans Heuser aus, dass der Bauhof in den vergangenen Jahren gerade an dieser rund zwei Kilometer langen Wasserleitung hohe Verluste festgestellt habe. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten sei es nicht mehr nötig die gesamte Strecke aufzubaggern, die alten Rohre heraus zu nehmen und neue zu verlegen, vielmehr gebe es Tiefbaufirmen, die eine Verlegung der neuen Leitung durch „Einfräsen“ direkt neben der bestehenden Leitung anbieten. Dies sei eine schnelle und wahrscheinlich kostengünstige Bauweise.

Verringerung Wasserverlust noch im laufenden Haushaltsjahr anpacken

Die deutliche Verringerung der Wasserverluste sei nach Auffassung der CDU dringend geboten und müsse noch im laufenden Haushaltsjahr 2021 angepackt werden. Wenn die Wasserverluste im Rohrleitungsnetz spürbar weniger würden, müsste auch deutlich weniger Wasser in den Brunnen gefördert werden, als die 649.185 Kubikmeter im Jahr 2019. Die Stadt Schlitz habe bei fast gleicher Einwohnerzahl in 2019 nur 480.065 Kubikmeter Wasser zu fördern brauchen, eben weil die Verluste wesentlich kleiner waren als in Mücke. Dies erspare der Gemeinde hohe Stromkosten für den Betrieb der Pumpen in den Tiefenbrunnen und das Weiterleiten von den Brunnen zu den Hochbehältern.

Neben dem finanziellen Aspekt müsse auch der ökologische Wert einer geringeren Wasserförderung besonders beachtet werden. Denn bei weniger Wasserförderung als bisher werde das Grundwasser im gesamten Gemeindegebiet  geschont, was angesichts der Dürrejahre 2018 und 2019 mit extrem wenig Regen sehr erfreulich wäre, so Dr. Heuser abschließend.

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