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Vogelsberger Sozialdemokraten über den Zustand der Kreisstraßen im VogelsbergEin schlüssiges Gesamtkonzept, mehr Geld und weniger bürokratische Auflagen

VOGELSBERG (ol). Die Kreisstraße K 91 zwischen Heister und Zahmen ist eine wichtige Schlüsselstelle für den Anschluss an den Wirtschaftraum Fulda und für die Schulbuslinie im Moosbachtal sowie Lüdertal. Leider sei sie seit Jahren auch eine Problemstelle – und damit ist sie nicht allein im Vogelsbergkreis, mit seinen rund 300 Kilometer Kreisstraßen, finden die Vogelsberger Sozialdemokraten. Genau hier möchte sie im Kreis anpacken.

In der Pressemitteilung der SPD Vogelsberg heißt es, zwar wurden in den letzten Jahren die Mittel im Kreishaushalt für die Kreisstraßen stetig erhöht und damit einige Straßen erneuert und ausgebaut, ein höherer Investitionsbedarf ist aber aller Orten sichtbar. Genau hier möchte die SPD im Kreis anpacken und von Land sowie Bund mit Vehemenz mehr Geld für den Erhalt und den Ausbau des Straßennetzes im zersiedelten ländlichen Raum einfordern.

„Die Menschen im Vogelsberg sind auf gute Straßenverbindungen, insbesondere als Anbindungen in die Nachbarkreise, angewiesen. Nicht nur der Weg zu auswärtigen Arbeitsplätzen und zur Nahversorgung, sondern auch zum Einsatzort im Rettungsfall muss sicher und kurz sein“, erklärte der Kreisvorsitzende und Spitzenkandidat der Vogelsberger SPD für die Kreistagswahl, Patrick Krug, anlässlich eines Ortstermins mit dem SPD Ortsverein Grebenhain und dem Bürgermeister der Gemeinde Grebenhain Sebastian Stang, in der Nähe von Heisters an der K 91.

Das Land in der Verantwortung

Für Sebastian Stang müsse man beim Thema Straßenbau in erster Linie das Land Hessen in die Verantwortung nehmen. „Das Land muss mehr Geld für die zersiedelten ländlichen Räume zur Verfügung stellen, damit Kommunen und Kreise die Straßen bedarfsgerecht erhalten und ausbauen können, ohne dabei die Bürger immer weiter belasten zu müssen. Eine Ausdünnung des öffentlichen Straßennetzes, nur um Kosten zu sparen, ist für uns keine Lösung“, machte Stang deutlich.

Derzeit stelle das Land Hessen aus Sicht der Sozialdemokraten über Förderprogramme nur unzureichend Geld zu Verfügung. Zudem sei die Bereitstellung der Mittel mit unnötigen bürokratischen Auflagen verbunden. „Oftmals werden vom Land Standards gefordert, die vor Ort überhaupt nicht benötigt werden und die Baumaßnahme damit unnötig teuer machen. Hier müssen die Programme praxistauglicher werden“, forderte Krug.

Auch müsse die Förderung stärker auf zersiedelte Räume wie den Vogelsberg zugeschnitten werden. Anstatt nur immer wieder Einzelprojekte zu fördern, sei es besser, ländlichen Räumen eine pauschale Förderung zukommen zu lassen, da hier die erheblichen finanziellen Mittel für das Straßennetz nicht von den Kommunen und letzten Endes deren Bürgern aufgebracht werden könnten. „Eine solche Investitionspauschale für Straßen könnte man am tatsächlichen Bedarf und einem mehrjährigen Straßenbauprogramm festmachen. Die Landkreise hätte so die Möglichkeit, ihr
Straßennetz eigenverantwortlich bedarfsgerecht instantzuhalten und auszubauen, ohne das umständliche Förderprogramme genutzt werden müssen“, skizzierte Krug den Vorschlag der SPD.

Schlüssiges Gesamtkonzept gefordert

Zudem forderte Stang ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Kreisstraßen des Vogelsbergs. Ein solches solle sicherstellen, dass alle Ortsteile im Vogelsberg untereinander und mit den Nachbarkreisen auf kurzen, aber auch guten Straßen und Wegen verbunden seien und Hilfsfristen eingehalten würden. „Es muss darum gehen, die begrenzten Mittel zunächst in die Straßen zu investieren, die die größte Verkehrsbedeutung haben. Das lässt sich nicht unbedingt an der bloßen Anzahl der Fahrzeuge festmachen. Vielmehr sind Buslinien, Rettungswege und Anschlüsse an die Nachbarkreise neben dem aktuellen Straßenzustand die zentralen Kriterien, nach denen kreisweit der Erhalt und Ausbau von Kreisstraßen priorisiert werden müsste“, so Stang weiter.

Für die SPD Grebenhain sind sich Maximilian Ziegler und Ulrich Höhn einig, dass man ohne ein solches Gesamtkonzept keine Herabstufung einer Kreis- zu einer Gemeindestraße akzeptieren könne. Für die SPD Grebenhain sei klar, dass es zunächst darum gehen müsse die Straßen im Moosbachtal und Lüdertal, insbesondere der Abschnitt zwischen Heisters und Zahmen, zu sanieren. Auf diese Straßen seien täglich die Schulbusse sowie die Auspendler angewiesen. Aber auch für die Entwicklung des Gewerbeparks auf dem Gelände des früheren Robbe-Werks sei es wichtig, diese Strecken als erstes in der Gemeinde anzupacken, bevor andere Nebenstrecken in den Fokus genommen würden.

Sebastian Stang führt hierzu aus, dass er mit der Kreisspitze regelmäßig konstruktiv im Gespräch über die rund 30 Kilometer Kreisstraßen im Gemeindegebiet sei. So auch jüngst. Der Kreishaushalt sehe daher auch die mittelfristige Sanierung der Strecken im Mossbachtal und Lüdertal vor, heißt es in der Pressemitteilung der Vogelsberger Sozialdemokraten weiter.

Eine weitere wichtige Strecke gerade für die Bermuthshainer Bevölkerung, aber auch für alle anderen Auspendler der Gemeinde in Richtung des Main-Kinzig-Kreises, sei die K 101 von Bermuthshain nach Lichenroth, für die bisher noch keine Aussage vom Kreis getroffen worden sei. Im Bereich des Nachbarkreises wurde diese bis zur Kreisgrenze in den letzten Jahren instandgesetzt. „Auf Vogelsberger Seite befindet sich die Straße, über die täglich viele Pendler fahren, in einem schlechten Zustand. In den nächsten fünf Jahren muss die Straße unbedingt gemacht werden“, forderte Marco Zimmer aus Bermuthshain, der für die SPD auf Listenplatz 3 für die Gemeindevertretung kandidiert.

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