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Kitabetreuung sei enorme finanzielle Belastung der Städte und GemeindenFreien Wähler kritisieren Kitagebühren: Halbherziger Schritt der Landesregierung

VOGELSBERG (ol). Geschlossen sind die Kitas zwar nicht, die Eltern werden dennoch gebeten ihre Kinder in der Zeit der Corona-Pandemie zuhause zu betreuen. Dafür sollen dann auch die Kitabeiträge entfallen und durch das Land zur Hälfte ausgeglichen werden. Die Freien Wähler Vogelsberg sehen das als einen halbherzigen Schritt der Landesregierung an. Sie fordern über den Lockdown hinaus eine dauerhafte Kostenübernahme aller Personalkosten von der Kinderkrippe bis zum Abitur durch das Land Hessen.

So werde hier für den Januar 2021 laut Pressemitteilung mitgeteilt, dass man die Hälfte der Gebühren als Land trägt, wenn die Kommunen die andere Hälfte tragen. „Bei der Schließung der Kindergärten im Frühjahr 2020 hat man die Kommunen und somit die Eltern im Regen stehen lassen“, sagte Lars Wicke, Spitzenkandidat der Freien Wähler für die Kreistagswahl im Vogelsberg. Jetzt spanne man einen Regenschirm auf – dieser habe aber große Löcher.

Das Land Hessen zahlt seit 2018 pauschal 135 Euro pro Kind und Monat an die Kommunen, zuzüglich der Inflationsrate seien das derzeit etwa 137,70 Euro. Damit konnten die Elternbeiträge für den Vormittag abgeschafft werden. Diese Mittel würden allerdings bei weitem nicht ausreichen, das pädagogische Personal zu bezahlen. Die Differenz sei weiterhin von den Städten und Gemeinden und damit von den Bürgerinnen und Bürgern zu zahlen.

Gerade die sehr kostenintensive U3-Betreuung werde bei der Landesförderung völlig stiefmütterlich behandelt. Trotz aller Fördermittel und zum Teil erheblicher Elternbeiträge für Nachmittagsbetreuung und U3-Betreuung entstehe bei der Stadt Grebenau im Bereich Kindergarten ein jährlicher Verlust von rund 360.000 Euro, der durch andere Einnahmen ausgeglichen werden müsse. Weitere Beispiele seien Feldatal mit 425.000 Euro Euro, Freiensteinau mit 410.000 Euro, Mücke mit 3,2 Millionen Euro oder Alsfeld 3 Millionen Euro.

Die Freien Wähler fordern eine dauerhafte Kostenübernahme aller Personalkosten von der Kinderkrippe bis zum Abitur durch das Land Hessen. In anderen Bundesländern sei das schon lange der Fall. „Genau wie die Lehrer in der Schule sind die Erzieher durch Landesmittel zu bezahlen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum das Land Hessen die Bildungseinrichtungen unterschiedlich finanziert“, erklärt Kreisvorsitzender Friedel Kopp.

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