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Listenaufstellung und Wahlprogramm der Freien Wähler UlrichsteinÜber die Ziele der Freien Wähler für Ulrichstein

ULRICHSTEIN (ol). Noch kurz vor den Feiertagen trafen sich die Freien Wähler im Rathaus, um ihre Wählerliste für die Kommunalwahl aufzustellen. Volker Scharmann freute sich, dass so viele politisch Interessierte gekommen waren. Nach der persönlichen Vorstellungsrunde konnte dann auch die Listenreihenfolge doch zügig und einstimmig festgelegt werden.

Die Liste der Freien Wähler aus Ulrichstein wird angeführt von Frank Schäfer (technischer Angestellter) aus Ulrichstein, ihm folgt auf Platz zwei Klaus-Dieter Semmler (Elektromeister), ebenfalls aus Ulrichstein und Platz drei belegt Volker Scharmann (Tischler) ebenfalls aus Ulrichstein.

Platz vier belegt Jens Scharmann (Großhandelskaufmann) aus Wohnfeld, Platz fünf Steffen Scharmann (wissenschaftlicher Angestellter) ebenfalls Wohnfeld und auf Platz sechs rangiert Lukas Martin (Auszubildender) ebenfalls aus Wohnfeld. Platz sieben geht an Mirko Auer (Gastronom), Platz acht an Kai-Uwe Geisel (Tischler), Platz neun an Enrico Meuche (Lagerist) und Platz zehn belegt Harald Reichelt (Rettungsassistent).

Volker Scharmann freut sich, dass man doch junge Leute motivieren konnte, schade sei es, dass die Interessierten nur aus der Kernstadt und Wohnfeld kämen. Anschließend widmete man sich dem Wahlprogramm der Freien Wähler Ulrichstein. „Unsere Stadt durch Ansiedlung von Gewerbe und Handel, wirtschaftlich stärken – so soll den zukünftig nicht mehr vorhandenen Windkraftanlagen der SWU entgegen gewirkt werden. Diese finanziellen Verluste müssen ausgeglichen werden“, so Volker Scharmann.

Auch der Standort Ulrichstein, Hessens höchstgelegene Stadt sollte zukunftssicher mit schnellem Internet und mit Glasfaseranschluss gerüstet sein. Um junge Familien zu halten oder zu gewinnen, müsse die Attraktivität Zug um Zug ausgebaut und gefördert werden. Eine große Aufgabe stehe auch ins Haus mit der Verbesserung des ÖPNV. Die Installation des Bürgerbusses wurde schon vorangetrieben, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Eingesetzt wurde sich für die Erweiterung der Hausarztpraxen. So freut man sich, dass in Bobenhausen wieder eine Praxis in kommenden ansässig wird und dass für die Kernstadt ebenfalls eine neue Arztpraxis geschaffen werden konnte. Des Weiteren ist es ein Anliegen der Freien Wähler, auch die Stadtapotheke langfristig zu erhalten und zu verpachten.

Bedingt durch die Pandemie und den Lockdown, habe man die Schönheit und die Naherholung der eigenen Heimat mehr zu schätzen gelernt. So ist es ein Ziel der Freien Wähler, den Tourismus zu stärken und zu erweitern. Soweit es möglich sei sollen weitere finanzielle Belastungen der Bürger im Bezug auf Gebühren und Abgaben minimiert werden. Angedacht sei auch die Entlastung der Verwaltung durch personelle Ergänzung.

Dies seien die Ziele, die das Wahlprogramm der Freien Wähler kurz und knapp beschreiben. Die Freien Wähler seien ein starkes Team, die zum Wohle der Bürger antreten, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

2 Gedanken zu “Über die Ziele der Freien Wähler für Ulrichstein

  1. Das Programm der Freien Wähler scheint gut zu Ulrichstein und zu den sich abzeichnenden Entwicklungstrends zu passen. Aber es sind doch recht gesetzte Herrschaften, die da Hessens höchstgelegene Stadt attraktiver machen wollen. Sicherlich bietet Ulrichstein – insbesondere die Kernstadt – gute Voraussetzungen, um etwa die Dinge des täglichen Bedarfs einzukaufen, gut und preiswert zu wohnen, die Freizeit zu genießen usw. Aber nachdem der einstige Hype um die Windkraft abgeklungen ist, fehlen ein wenig die Zukunftsthemen. Da sollte Bilanz gezogen und vielleicht mit interessierten Bürgern diskutiert werden, wo Ulrichstein Ressourcen besitzt, die mit wenig Aufwand und frischen Konzepten weiter entwickelt werden können. Ein „Vitalitätstest“ zur Bestimmung der Zukuftstauglichkeit der Region wurde vor Jahren leider nur in satirischer Form durchgeführt. Dagegen hat man den hoffnungsvollen Ansatz zur Politikberatung für kleine Gemeinden aus den Jahren 2008/2009 (siehe Abschlussbericht: https://www.iwu.de/fileadmin/publikationen/wohnen/2009_IWUetAl_Greiff_Demografischer-Wandel-im-l%C3%A4ndlichen-Raum-Perspektiven-f%C3%BCr-Ulrichstein.pdf) nie aufgegriffen und weiter entwickelt. Noch fehlen konkrete Vorhaben. „Den Tourismus zu stärken und zu erweitern“, wie es im Wahlprogramm der Freien Wähler heißt, brauchte viele neue Ideen. Es reicht nicht aus, lediglich die vorhandenen Schönheiten der Heimat zu schätzen. Ließe sich z.B. aus dem ehemaligen Flüchtlingswohnheim wieder eine Familien- oder Jugenderholungsstätte machen? Könnte man rund um das Bade-Biotop sog. Glamping- oder Tinyhouse-Parks ansiedeln?
    Nach Jahren der Flaute sind in Ulrichstein Immobilien wieder stark gefragt (siehe https://www.giessener-allgemeine.de/vogelsbergkreis/haus-land-gefragt-13949638.html). Die Ferienhäuser im ehemaligen Feriendorf Burgblick, inzwischen längst reguläres Wohngebiet am Rand der Stadt Ulrichstein, gingen zuletzt weg wie geschnitten Brot. Warum also nicht einen weiteren Wohnpark mit sog. „Kleinhäusern“ (bis ca. 50m²) erschließen? Die Nachfrage boomt.

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  2. Ja, so gehört sich das! Da erfährt man etwas über die Situation der Gemeinde und die wichtigsten Schwerpunkte der Entwicklung in Kernstadt und Stadtteilen. Gegen die aufgeführten Ziele und Projekte kann kein vernünftiger Mensch Protest erheben. Man spürt, dass die Kandidaten der Freien Wähler in Ulrichstein selbst überwiegend aus der Praxis kommen und als Selbständige die Lebensrealität kennen. Ansiedlung von Gewerbe und Handel zum Ausgleich nicht mehr vorhandener Windkraftanlagen, Glasfaseranschlüsse bis aufs Grundstück, verbesserter ÖPNV und Bürgerbus, Ärzteversorgung und Stadtapotheke, Ausbau des Tourismus…
    Ganz wichtig: Die Begrenzung der städtischen Gebühren und Abgaben, denn diese sind in letzter Zeit stark gestiegen und können den notwendigen Zuzug verhindern bzw. sogar zur Abwanderung führen.
    Was fehlt? Die Berücksichtigung der wachsenden Zahl von Senioren. Es kann nicht nur darum gehen, „junge Familien zu halten oder zu gewinnen“. Auch ältere Menschen würden gern in Genuss einer „Zug um Zug ausgebaut[en]“ Attraktivität ihres Wohnorts kommen.

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