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„Idee eines Neubaus ist nicht neu“ - Vorlage für nächste Kreistagssitzung enthält beide VariantenLandrat Görig: Kreiskrankenhaus braucht eindeutige Perspektive

VOGELSBERG (ol). „Das Kreiskrankenhaus braucht eine klare Perspektive ob Gesamtsanierung oder Neubau“, betont Landrat Manfred Görig am Freitag in einer Pressemitteilung und geht damit auf die jüngste Pressemitteilung der Vogelsberger Linken ein, die statt einer Modernisierung des Krankenhauses einen Neubau bevorzugen. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass „die Entscheidung darüber nun bei den Kreisgremien liegt“.

In der Erklärung geht Görig auch auf die jüngsten Veröffentlichungen der Vogelsberger Linken ein. „Die Idee eines Neubaus des Alsfelder Kreiskrankenhauses ist nicht neu, sie ist bereits in der Diskussion gewesen“, sagt Manfred Görig. „Auch in der Vorlage für die nächste Kreistagssitzung werden beide Möglichkeiten gegenübergestellt: zum einen die Gesamtsanierung des Alsfelder Kreiskrankenhauses, zum anderen ein Neubau“, betont der Landrat.

Das Gesamtsanierungskonzept mit einem Kostenrahmen von 75 Millionen Euro sei mit der Aufsicht und den Fördermittelgebern besprochen und könne so auf den Weg gebracht werden. „Die ersten Bauabschnitte sind durchfinanziert und die Belastung bleibt insgesamt erträglich.“

„In meiner Vorlage habe ich auch aufgezeigt, was ein Neubau kosten würde und welche Kosten dann auch in diesem Fall zusätzlich aufzubringen wären“, führt Landrat Görig weiter aus.  Für ein einfaches, funktionales Gebäude mittleren Baustandards ergebe sich ein Bedarf von etwa 69 Millionen Euro. Während der Planungs- und Bauzeit müssten zudem jedes Jahr 2 Millionen Euro in das jetzige Krankenhaus investiert werden, um den Betrieb dort aufrechterhalten zu können. Außerdem entstünden zusätzliche Kosten von geschätzt 900.000 Euro für die Schaffung eines Parkplatzes während der Bauphase. Ebenfalls eingerechnet werden müssten gegebenenfalls der Abbruch des jetzigen Krankenhauses und der Rückbau zusätzlicher Parkflächen. Kostenpunkt: noch einmal von 2,9 Millionen Euro.

„Daraus ergeben sich Gesamtkosten für Akutmaßnahmen am alten Gebäude, für den eigentlichen Neubau eines Krankenhauses und für den Abbruch des jetzigen Gebäudes von 85,4 Millionen Euro in einem Zeitraum von 2021 bis 2027“, rechnet Landrat Manfred Görig vor.

Ein Neubau habe sicherlich den Vorteil, schneller und unabhängig vom laufenden Betrieb errichtet werden zu können. Man könne zudem nach neuesten betriebswirtschaftlichen Erkenntnissen bauen. Es würden sich Synergien ergeben, man könne ein energetisch und funktional optimales Krankenhaus errichten. Der Finanzrahmen könne auch besser eingehalten werden als über 15 Jahre bei einer Gesamtsanierung.

Allerdings sei die Finanzierung eines Neubaus ohne eine höhere Belastung im Kreishaushalt nicht zu stemmen, alle Mittel müssten in einem Zeitraum bis 2027 zur Verfügung stehen. „Dies bedeutet einen erheblich höheren Kreditaufwand in kürzerer Zeit“, so der Landrat. Zudem müssten die Mittel für die Instandhaltung des jetzigen Gebäudes komplett abgeschrieben werden.

Landrat Manfred Görig macht zusätzlich deutlich: „Eine Verschiebung der Entscheidung bis nach der Kommunalwahl kommt für mich nicht in Frage, würde dies doch zu einem bis zu einjährigem Zeitverlust führen, bis alle Gremien nach der Kommunalwahl wieder arbeitsfähig sind.“ Abschließend weist er darauf hin, dass „alle für die Betriebssicherheit des Alsfelder Krankenhauses notwendigen Maßnahmen sowieso sofort zu beginnen sind“.

7 Gedanken zu “Landrat Görig: Kreiskrankenhaus braucht eindeutige Perspektive

  1. Alle drei Kommentare treffen den Punkt. Ein leistungsfähiges, modernes Krankenhaus mit fähigem und freundlichen
    Personal brauchen wir ganz bestimmt immer. Die A49 ist absolut verzichtbar und gehört nicht in den Vogelsbergkreis. Leider scheint es aber so, als ob vielen Menschen Autofahren wichtiger als Gesundheit ist. Und ja, die Politiker haben wir alle selbst gewählt. Aber im März 2021 wird neu gewählt. Da haben wir die Möglichkeit Dinge zu ändern.

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    1. „Alle drei Kommentare treffen den Punkt.“ So ein Quatsch! Wer außer Helge Fitz fliegt denn schon im Helikopter ins neue Krankenhaus? Alle anderen brauchen Straßen. Schnelle Straßen. Ohne Stau. Oder sollen die Leute aus dem Gleental alle nach Marburg oder Bd Hersfeld?

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      1. @Doofer Standpunkt

        Sie haben völlig Recht. Ihr Name ist Programm. Sie vertreten einen völlig doofen Standpunkt. Auch ich fahre Auto und komme mit den vorhandenen Straßen bestens zurecht. Wir brauchen keine schnellen Straßen, die gibt es übrigens nicht (Straßen sind nicht mobil), sondern Menschen die mit Verstand Auto fahren. Aber bei manchen Menschen sitzt der Verstand in dem Fuss der das Gaspedal betätigt.

  2. Jobs brechen weg, Ausbildungsverträge werden aufgrund schwieriger Zukunftsperspektiven nicht mehr abgeschlossen und auch die zukünftigen Schienennachtverbindungen werden Autoindividualverkehr reduzieren.
    Und welcher junge Bundesbürger wird sich zukünftig überhaupt so ein sauteures Elektroauto leisten können ? Die angehende Minijobber- Generation mit Sicherheit NICHT !

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    1. Was hat das jetzt mit dem Thema „Das Kreiskrankenhaus braucht eine klare Perspektive ob Gesamtsanierung oder Neubau“ zu tun? Überhaupt nichts. Da sucht der Vertreter einer Partei ohne klare Perspektive (fängt mit „L“ an wie LOL, lall, und laber!) einfach mal einen Aufhänger für sein Lieblingsthema „Gegen den Bau der A49“. Ob wir uns in Zukunft noch teure polizeiliche Räumungen in Wald und Feld leisten können, ist auch sehr fraglich. Ich plädiere für neue Baumhäuser, denn die alten aus dem Danni lassen sich beim besten Willen nicht mehr sanieren. Vielleicht zieht „die angehende Minijobber-Generation junger Bundesbürger“ gleich geschlossen in die Wälder und verwandelt diese in Slums. Propere (natürlich energieoptimierte) Eigenheime, vor denen man sein „sauteures Elektroauto“ parken könnte, können sich zukünftige Corona-Überlebende nämlich auch nicht mehr leisten. Und der Borkenkäfer, der schaut zu, schu·bi·du, schu·bi·du…

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  3. In Anbetracht der schwierigen Finanzsituation, welche durch die Corona- Wellen auf die Bundesländer zurollt, wäre vermutlich jetzt der allerletzte Zeitraum , ein neues Krankenhaus auf neuesten Erkenntnissen dem Stand der technischen Entwicklung nach zu errichten.
    Dieses Krankenhaus erfüllt auch in weiterer Zukunft Beduerfnisse der BuergerInnen, die sich kaum verändern werden. Ganz anders als eine umweltzerstoerische Autobahn, die sich alsbald bei abnehmenden Individualverkehr als überflüssige Investition erweisen wird.

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    1. Naja den Landrat und all eure politischen Vertreter habt ihr schon selbst gewählt. Genau so wie den Autobahn Ausbau… aber mit der Autobahn könnt ihr wenigstens euren Landkreis sehr schnell verlassen, besser als nichts

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