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Branche mit Umsatzplus trotz Corona - IG Bau kritisiert „Minimal-Angebot“ der ArbeitgeberMaler und Lackierer im Vogelsberg sollen mehr Geld bekommen

VOGELSBERG (ol). Maler sollen mehr Geld einstreichen: Angesichts der auch in der Corona-Pandemie guten Auftragslage im Maler- und Lackiererhandwerk fordert die IG Bau ein Lohn-Plus für die Beschäftigten der Branche im Vogelsbergkreis.

„Die Bauwirtschaft brummt selbst in der Krise. Davon profitieren auch die Malerbetriebe. Jetzt sollen die Handwerker einen fairen Anteil an den guten Geschäften erhalten“, sagt Doris Hammes, Bezirksvorsitzende der IG Bau Mittelhessen Laut der Pressemitteilung. Die Gewerkschaft verlange in der laufenden Tarifrunde eine Lohnerhöhung von 5,4 Prozent.

Bislang hätten die Arbeitgeber jedoch nur ein „Minimal-Angebot“ von 0,8 Prozent vorgelegt, kritisiert IG Bau-Verhandlungsführer Carsten Burckhardt. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, die kein Homeoffice machen können und täglich auf der Baustelle unter erschwerten Corona-Bedingungen die Knochen hinhalten.“ 2020 sei – trotz Pandemie – ein sehr erfolgreiches Jahr für die Branche. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der Umsatz im Maler- und Lackiererhandwerk im zweiten Quartal des Jahres um 15 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Auch die Auftragslage für die nächsten Monate ist nach Beobachtung der Gewerkschaft überaus robust. „Eine echte Wertschätzung der Beschäftigten sieht anders aus“, so Bezirksvorsitzende Hammes mit Blick auf das Angebot der Arbeitgeber. Daran ändere auch die vorgeschlagene Corona-Prämie nichts, die bei lediglich 70 Euro liegen soll.

Die Gewerkschaft ruft die Arbeitgeber dazu auf, bei der nächsten Tarifverhandlung ein Angebot vorzulegen, das der Wirtschaftslage in der Branche entspreche. Am 1. Dezember gehen die Verhandlungen in die dritte Runde.

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