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Das Kreiskrankenhaus in Alsfeld mit neuem Betriebsleiter GastronomieJürgen Görnert ist der neue Mann an den Töpfen

ALSFELD (ol). Seit dem 1. September ist für die Großküche am Alsfelder Kreiskrankenhaus (KKH) ein Neuer verantwortlich: Jürgen Görnert ist der neue Betriebsleiter der Gastronomie. Der Gastronom wird seine vielseitige und langjährige berufliche Erfahrung am KKH einbringen. Allerdings mit Bedacht und Augenmaß, „denn schließlich muss ich mich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewöhnen, nicht andersherum“, merkt er an. Er möchte ein gut laufendes System in Nuancen anpassen und verändern, ergänzt er.

Schon früh wusste Görnert, dass er Koch werden wollte, heißt es in der Pressemitteilung des Krankenhauses. „Allerdings hat mir das Arbeitsschutzgesetz anfangs einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt der Koch. Er war zu jung, um bis spät abends in Restaurantküchen am Herd zu stehen – „Deswegen habe ich zuerst eine Ausbildung zum Fleischer gemacht und danach dann in einem Restaurant am Frankfurter Opernplatz Koch gelernt“, berichtet Görnert. Danach wechselte er ins „Swissotel Rheinpark“ in Düsseldorf, war dort im Spezialitätenrestaurant tätig und wurde früh Bereichsleiter „Gardemanager“, der für die Zubereitung kalter Speisen zuständig ist. „Bis zu 5000 Personen haben wir dort im Tellerservice oder am Buffet verköstigt“, sagt Görnert.

Nach einigen weiteren Stationen, beispielsweise als Personaldisponent in einem Konditoreibetrieb, als Alleinkoch, Einkaufsleiter und Leiter der Abendmensa für das Studentenwerk Gießen, Küchenleiter sowie im gastronomischen Handel, leitete er zuletzt zwei Kantinen in Wetzlar sowie in Lauterbach. Der Schritt in die Betriebsverpflegung bedeute für ihn angenehmere Arbeitszeiten. „Man hat weniger Stress, kann sehr gezielt planen und die Menüs anpassen“, sagt Görnert.

Trotzdem sei er immer auch in der Küche unterwegs, „50 Prozent Herd, 50 Prozent Planung und Vorbereitung“, schätzt er. Doch gerade am Anfang sei der Planungsanteil etwas größer, da auch er sich auf die Abläufe und Prozesse einstellen müsse. Die Anfangszeit war aufgrund der Corona-Pandemie etwas ruhiger – auch die Kantine im KKH sei momentan nur für Mitarbeiter geöffnet, „aber wir stehen in den Startlöchern, bekochen täglich drei Schulen und zwei Kitas und bereiten täglich drei Mahlzeiten für die Menschen im KKH zu“, führt er aus.

In den ersten Wochen habe er sehr gute Resonanz bekommen, „das macht Spaß!“. Nun könne er, im noch etwas ruhigeren Betrieb neue Rezepturen kreieren. Dabei achte er auf all die verschiedenen Besonderheiten einer Krankenhausküche. Denn aus den Kreationen müssen sich Sonderformen ableiten lassen, die beispielsweise für Diabetiker, laktose- oder fruktoseintolerante Menschen geeignet sind. Auch soll in Zukunft den Gästen der Kantine ein warmes Frühstück zur Verfügung stehen, „außerdem werden ausgewählte Gerichte im Frontcooking-Bereich der Kantine direkt für die Gäste zubereitet“, beschreibt Görnert. So könne man direkt die Wünsche der Kunden aufnehmen und einfließen lassen.

An kleinen Stellschrauben möchte der erfahrene Koch drehen, um die Prozesse im Betrieb der Gastronomie weiter zu verbessern und qualitativ hochwertige Gerichte für Gäste, Patienten und Mitarbeiter zu servieren, fasst Görnert abschließend zusammen. Geschäftsführer Ingo Breitmeier freut sich über die erfahrene Verstärkung für das Gastronomie-Team: „Die unzähligen Mahlzeiten, die der neue Küchenchef in seiner Karriere bisher zubereitet hat, stellen einen großen Erfahrungsschatz dar, der sich in Qualität und Geschmack widerspiegelt. Herzlich willkommen in unserem Hause“, sagt Breitmeier zur Begrüßung.

Ein Gedanke zu “Jürgen Görnert ist der neue Mann an den Töpfen

  1. „Er möchte ein gut laufendes System in Nuancen anpassen und verändern, ergänzt er.“

    Da werden die Probleme des Wechsels von der gehobenen Gastronomie zur Großküche aber sehr tief gehängt. Klingt nach gelegentlichem Nachsalzen. Und nach dem Spülen halten sich alle an den Händen und singen zwecks Pflege des Betriebsklimas ein Lied von Vicco Torriani, einem Schweizer Gastronomen (die Älteren erinnern sich), der in die Unterhaltung wechselte und gelegentlich gesungene Kochrezepte vortrug.
    3,84 € kostet ein Krankenhaus-Menü im Durchschnitt. Nach Abzug aller Kosten bleibt da für den Einkauf nicht viel übrig. War erst kürzlich in einer nordhessischen Klinik. Das Essen sah aus und schmeckte wie aus dem 3-D-Drucker.
    Ab und zu verirrt sich mal ein Sternekoch in eine Großküche und verspricht diese zu revolutionieren. Liest man genau nach, wird da lediglich irgendein Aroma-Pulver untergerührt, damit alles so schmeckt, wie es trotzdem leider nicht aussieht.

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