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Schätzungsweise 2.000 Menschen bilden lange Menschenkette um den Dannenröder Wald„Bis hierhin und nicht weiter“

DANNENROD (ls/kd). Es sollte ein Zeichen sein. Ein Zeichen für den Umweltschutz und gegen den Bau der A49. Aus diesem Grund haben sich am Sonntag geschätzt 2.000 Menschen versammelt und im wahrsten Sinne des Wortes eine Grenze gezogen. Mit einer zwei Kilometer langen Menschenkette um den Wald, der für die Autobahn gerodet wird.

Aufgerufen hatte zu der Aktion das lokale Aktionsbündnis Keine A49, was sich bereits seit längerer Zeit gegen den Bau der A49 durch den Vogelsberg einsetzt und für den Erhalt des Dannenröder Waldes kämpft. An diesem Sonntag stellte sich das Aktionsbündnis gemeinsam mit der Initiative „Campact“, der Jugendorganisation des BUND und mit vielen Menschen aus der Region schützend vor den Wald.

Zwar haben die Rodungs- und Räumarbeiten für den Weiterbau der A49 bereits begonnen, doch die haben sich bislang vermehrt auf den Herrenwald bei Stadtallendorf konzentriert. Auch im Maulbacher Wald war man bereits mit einzelnen Rodungsarbeiten beschäftigt. Doch auch dem Dannenröder Wald kommen die Arbeiter täglich näher. Hier können Sie alles rund um den Bau der Autobahn, den Protest und die Rodungs- und Räumarbeiten lesen.

Abstand und Mundschutz war coronabedingt bei dieser Aktion geboten – dazu trugen die roten Bänder ihren Teil bei. Alle Fotos: kd

„Wir zeigen: Wer den Wald roden will, muss erst an uns vorbei! Wir nehmen die Zerstörung unserer Umwelt nicht hin. Die hessische Landesregierung muss jetzt Verantwortung übernehmen und den Polizeieinsatz sofort beenden”, erklärte Barbara Schlemmer vom Aktionsbündnis vorab in einer Mail an die Medien. Unter dem Motto „Bis hierhin und nicht weiter“ würden die Demonstranten eine rote Linie bilden, die nicht überschritten werden dürfe. „Wir akzeptieren nicht, dass für eine veraltete Autobahnplanung Wald abgeholzt wird“, rief eine Demonstrantin durch ein Megaphon. „Ich sag Danni, ihr sagt bleibt“ – „Danni“ – „Bleibt“, riefen die Anwesenden im Chor.

700 rote Bänder hatte man vorgeschnitten, um einerseits Abstände einzuhalten, als auch den Händekontakt der Menschen untereinander zu vermeiden. Auch auf ihnen stand die klare Forderung nach einer Verkehrswende. Die Bänder sollen nicht gereicht haben und bald vergriffen gewesen sein, die Veranstalter sprechen von 2.000 Teilnehmern, die Polizei von etwa 1.200 und einem „störungsfreiem“ Verlauf. Mit dem Startpunkt an der Mahnwache am Dannenröder Sportplatz, ging es entlang des Waldweges um den Wald herum.

Zahlreiche Menschen hatten sich am Protestcamp versammelt.

Am vergangenen Wochenende hatte Hessens Grüner Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir in einem Interview gegenüber der FAZ erklärt, dass die Grünen keine “Straßenbaupartei” seien. Das sorgt bei dem Aktionsbündnis für Unverständnis, denn seit dem 1. Oktober werde für die A49 gerodet, weshalb man sich aus Protest gegen die Rodung und für eine klimagerechte Verkehrspolitik vor den Wald stelle.

Weitere Eindrücke:

22 Gedanken zu “„Bis hierhin und nicht weiter“

  1. Ihr sogenannten Aktivisten, ihr müsst lernen selbst konsequent zu sein, dann steigt auch eure Glaubwürdigkeit.

    Es stimmt, es gibt einige von Euch die mit der Bahn anreisen, aber fahren dann mit dem Taxi in den Dannenröder Wald, passt leider nicht zusammen, laufen wäre hier wohl angebrachter…stimmt nicht, ihr fahrt nicht Taxi? Oh doch, und das Taxiunternehmen will euch nicht fahren, ist aber gesetzlich dazu verpflichtet und dieser hält sich im Gegensatz zu euch an das Gesetz.

    Wo sind denn alle Umweltaktivisten wenn mehrere 100ha Ackerfläche mit Photovoltaik zugepflastert werden? Übrigens 1 ha = 100*100m nicht wie in euren Beitrag 1.000*1.000m, haben wohl einige in der Schule schon im Baum gehockt! Da interessiert dann keinen den Welthunger der auch hier thematisiert wurde, habt ihr euch mal Gedanken gemacht wie dieser „saubere“ Strom erzeugt wird, wie solche Photovoltaik Platten produziert werden? Und was passiert mit dem ganzen Sondermüll wenn sie ausgedient haben?
    Werden wir schon ein Loch finden wo wir die dann reinwerfen, meine Kinder werden sich dann bei Euch bedanken…
    Habt ihr euch auch mal in der näheren Umgebung von Windkraftanlagen umgeschaut, waren/sind genug in Eurer Nähe, sie machen nicht nur extrem Lärm, nein sie bringen jede Menge Vögel und Insekten um, im Sommer kann man kaum in die Nähe von diesen Teilen gehen, weil der Verwesungsgeruch so extrem ist! Zudem werden hier in Naturschutzgebieten auch Wälder gerodet, plus den benötigten Zufahrtsstraßen. Aber das ist dann wieder ok? Zumal sie bei der Produktion, Installation mehr CO2 produzieren als sie in ihrer Laufzeit abbauen können.

    Zu eurem Einkaufsverhalten, einkaufen bei REWE und nicht in den lokalen Hofläden, ich kann verstehen, dass es für Euch bequemer ist, direkt vom Bahnhof Stadtallendorf in den REWE zu gehen, ist ja lokal am Bahnhof. Konsequenter wärt ihr aber, wenn ihr die verstreuten Hofläden aufsuchen würdet und euch dort euren Alkohol, ich meine Kartoffeln kauft, auch REWE benötigt die Straße um die Produkte die ihr dort kauft in den Laden zu bekommen.

    Ihr habt laut euren Unmut zum Ausdruck gebracht, als bekannt gegeben wurde das die Stadt Homberg einen Vertrag nicht verlängert/gekündigt hat und damit 15 Menschen Evtl. ihre Arbeit verlieren bei diesem kleinen Unternehmen…dies kann halt passieren wenn man sich nur auf einen Kunden konzentriert, an dieser Autobahn hängen aber wesentlich mehr Arbeitsplätze, nicht nur die ca. 15.000 in Stadtallendorf, sondern auch weit aus mehr bei den Zulieferer und Dienstleistern. Wenn ihr glaubt solche großen Firmen sind an diesem Ort gebunden ist dies leider nicht so, innerhalb kurzer Zeit sind diese Unternehmen ins europäische Ausland umgezogen und erholen sich von dem finanziellen Verlust auf kostet anderer Menschen, aber auch dieses ist euch ja egal..also wären die 15 Arbeitsplätze langfristig auch verloren.
    Das hier das Grundwasser in Gefahr ist und rund 500.000 Menschen im Rhein-Mein Gebiet von diesem Grundwasser abhängig sind ist wirklich schlimm und ich kann es auch nicht gut finden das Menschen im Rhein-Main Gebiet Trinkwasser aus Oberhessen beziehen, warum nutzen sie nicht eigene Wasservorräte, haben doch einen sehr breiten Bach vor der Tür, muss Trinkwasser soweit exportiert werden?
    Ausbau Bahn: Wenn ihr soviel mit der Bahn Fahrt und ja auch „immer“ und „nur“ mit der Bahn anreist, habt ihr mal aus dem Fenster geschaut und festgestellt wie hoch der Waldanteil in dieser Region ist? Ein Ausbau der Bahn würde sehr viel mehr Rodung bedeuten, bei einer wesentlich schlechteren Auslastung.

    Zu euren Autos und die der Polizei, im Gegensatz zu euren Autos sind die von der Polizei etwas moderner auch nicht optimal, aber mit einem von euren alten Dieselschleudern können 10 Polizeiautos fahren. Ich bin hinter einem von Euch hergefahren und was da aus dem Auspuff kam grenzt an Köperverletzung. (ich fahre ein E Auto).
    Thema Köperverletzung (Polizeigewalt), ihr seid richtige Memmen, die Polizei berührt Euch und ihr schreit hier wegen Polizeigewalt, verlasst den gesperrten Bereich wenn ihr die Aufforderung erhalten und es muss kein unmittelbarer Zwang angewendet werden. Es wird jeder so behandelt wenn er der Aufforderung nicht nachkommt einen gesperrten Bereich zu verlassen, meiner Meinung nach noch viel zu weich!
    Und glaubt mir, sehr viele aus dieser Region möchten auch nicht das die Polizei hier so stark vertreten ist, weil die Menschen hier würden sehr gerne die ein oder andere Angelegenheit ohne die Polizei mit euch klären.

    Wenn Euch doch die Regierung hier nicht passt, wie mit den Wäldern umgegangen wird und eigentlich alles was eine gewisse Ordnung hat, dann ist es Euch doch frei gestellt in ein anderes Land zu gehen…

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  2. Auch wenn die Autobahn fertiggestellt ist, haben wir im Vogelsbergkreis immer noch ein Vielfaches an Wald im Vergleich zu den (durch Zuzug junger Menschen stetig wachsenden) Ballungsgebieten. Aber unseren Vogelsberger Wald werden die meisten der jetzt angereisenden Demonstranten nicht genießen, sondern wieder in Frankfurt, Berlin, Hamburg, Köln oder einer anderen Stadt ihr Leben verbringen, ohne die bessere Vogelsberger Luft zu vermissen. … Dass nennt man „Wasser predigen und Wein saufen“ :-)

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  3. Wenn Demokratie künftig so funktionieren soll, wenn Terroristen und Minderheiten den Anderen ihre Meinung aufzwingen wollen, dann gute Nacht Demokratie, gute Nacht Deutschland!

    Und die Schlemmer-Orgie geht weiter!

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  4. Wenn Demokratie künftig so funktionieren soll, wenn jeder Terrorist meint, er müsse seine Meinung den Anderen aufzwingen, na dann gute Nacht!

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  5. Ich finde es prima, dass so viele Menschen für den Erhalt des so wichtigen Waldes kämpfen.
    Was nützt uns eine neue Autobahn, wenn in 20 Jahren die Hitze immer schlimmer wird, das Wasser knapp ist und weltweit der Hunger wächst!
    Wer wirklich Verantwortung übernimmt in dieser Regierung, muss die Rodung und den Weiterbau stoppen.
    Das Geld verwenden für die Wiederaufforstung des schon zerstörten Gebiets.

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  6. Gegen Straßenbau demonstrieren, aber mit dem Auto anreisen. Naja, ein Auto sagt mehr Tausend Worte.

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      1. Ich war vo Ort und habe über 180 Autos gezahlt. Im Wald von Schweinsberg kommend wurden Fahrräder entladen und dann zu Demo geradelt. Ist das die geforderte Verkehrswende?
        Mit Beispiel vorangehen,Autos abmelden, Lastenfahrrad kaufen.
        Macht aber keiner.
        Am Sonntag gegen die Autobahn protestieren und am nächsten Tag in Urlaub fahren.

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      2. Ich war am Sonntag in Dannenrod und ja,es stimmt, Autos und Busse!!!, teilweise mit bayerischen Kennzeichen, waren vor Ort. Es wurde wild, weit über den Ortsrand hinaus, geparkt. Busse mit Aschaffenburger Kennzeichen habe die Leute herangekarrt. Echt traurig, alles voll mit Kraftfahrzeugen, die über Autobahnen angereist sind. :-(

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      3. @Beobachter78:
        Ein Schaulustiger, der am Sonntag Mittag nichts Besseres zu tun hat, als rund um Dannenrod 180 Autos zu zählen …
        Angesichts 2.000 Demoteilnehmern eine sehr geringe Quote!
        Dürfte klar sein, dass nicht jeder der Teilnehmer aus den Landkreisen VB, MR oder HR kommt. Es handelt sich schließlich um eine Bundesautobahn.
        Bei Deiner Zählung ziehst Du bitte nochmal die Polizeiautos ab.

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      4. Ich z. B. war als Homberger sonntags da, um mich zu informieren … und habe genügend alte übergroße Autos (VW Bus, Mercedes Kleintransporter) uns sonstige alte Autos gesehen, die keinen zeitgemäß niedrigen Schadstoffausstoß haben. Es ist schon befremdlich, wie inkonsequent manche „Weltverbesserer“ bei sich selbst sind. …

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      1. Genau, direkt nach Dannenrod Hauptbahnhof. Nicht einmal Homberg/Ohm hat noch einen Bahnanschluss. Wir sind hier nicht im Rhein- Main -Gebiet. Wann kapiert das der letzte Berufsdemonstrant?

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  7. Ja, die Grünen sind wohl keine Straßenbaupartei. obwohl sie den Ausbau der A49 zum Zusammmenschluss ja selbst beantragt haben.

    In den 70ern waren die Grünen gegen Digitalisierung, gegen Verdatung in Informationssystemen“, gegen ISDN, gegen Breitband Glasfaserverlegung und gegen Kabel- und Satellitenfernsehen.In den 80er Jahren waren die Grünen gegen den Bau der ICE Strecken. Gegen WLAN waren die Grünen in den 10er Jahren natürlich auch „Elektrosmo“.

    Hätten man damals auf diese Ökosolzialisten gehört, gäbe es heute hier kein Internet, keine Smartphones und keine Züge, die inlandsflüge ersetzen.

    Sicher waren die Grünen allerdings, dass in den 80er Jahren der Welt das Öl ausgeht, in den 90er Jahren der Wald gestorben ist, in den 00er Jahren in die Welt eine große Hungerkatastrophe verheert, in den 10er Jahren das Ozonloch bis zum Äquator reicht – und viele andere Apokalypsen, von denen keine eintrat.

    Das mussten sie auch nicht, Zweck war lediglich, permanente Zukunftsangst Angst zu intrumentalisieren um so jegliche Entwicklung zu verhindern und uns auf letztlich das Niveau von Venezuela, Kuba und Nordkorea zurückzubringen, wo wenige Obere alles und Viele andere Hunger haben. Lasst Euch nicht hinter die Fichte führen.

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    1. Hallo Achwas, man kann zu den Gründen stehen wie man möchte, aber die Wahrheit sollte man trotzdem erzählen und nicht irgendein Bashing betreiben. Nicht die Grünen waren gegen den Glasfaserausbau, sondern der allzeit beliebte Wendekanzler Helmut Kohl. siehe hier: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/digitalpolitik-altkanzler-schmidt-wollte-glasfaser-spitzenreiter-werden/20811640.html
      Das Thema Datenschutz wurde zum ersten Mal in einem Gesetz aus dem Jahre 1970 beschrieben und zwar in Hessen. Da hat noch niemand von den Grünen geredet. Das sind nur 2 Punkte, die ich auf die Schnelle darstelle.
      Daher bitte erst informieren und dann schreiben. Oder wie man es auch beigebracht bekommt: erst denken, dann handeln.

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    2. Damals hätte ein. Handy vom heutigen Standard wohl ungefähr den Strom. eines AKWs benötigt

      Und Inlandsfflüge sowie Autoverkehr sind seitdem trotz aller Innovationen dennoch. Gestiegen

      Wenn der zukünftigen. EMobilität dennoch gesunde Wälder weichen müssen, läuft irgendwas. Falsch

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    3. Gerne Wahrheit statt Bashing, dann zum Faktencheck: Was das grüne Wahlprogramm 1987 alles verbieten wollte (zitat s 41)

      https://www.boell.de/sites/default/files/assets/boell.de/images/download_de/publikationen/1987_Wahlprogramm_Bundestagswahl.pdf

      DIE GRüNEN unterstützen den Widerstand gegen IuK-Techniken (meint Informaion und Kommunikationstechnik) und fordern:
      • Verbot von Personalinformationssystemen und sonstiger Systeme, die geeignet sind, die Beschäftig­ ten zu verdaten.
      • Keine Digitalisierung des Fernsprechnetzes.
      • Keine Dienste- und Netzintegration im Fern­ sprechnetz (ISDN).
      • Kein Glasfaserverkaberlung (Breitband ISDN)
      • Stopp des Kabel- und Satellitenfernsehens.
      • Wirksame parlamentarische Kontrolle der Post.

      Auch für grüne Gegnerschaft zum ICE und WLAN finden sich leicht die Quellen.

      Als ich jung war, habe ich den Horrorreport GLoBAL 2000 auch ernat genommen, nachdem aber alle damaligen Prdigten zur Apokalypse nicht eingetreten sind, denke ich selbst nach und empfehle das Buch vom Umweltaktivisten Shellenberg : Apocalypse Never: Why Environmental Alarmism Hurts Us All

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  8. Die Polizei glänzte bei diesem Ereignis mit Abwesenheit (nicht ein einziger Uniformierter bei einem Großereignis ist schon bemerkenswert), will aber besser wissen, wie viele Menschen es waren.

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  9. Es ist schon interessant: Infrastrukturprojekte sind scheinbar nur schlecht für die Natur und werden blockiert wenn es um ländliche Regionen geht. Wenn in Frankfurt aufgrund falscher hessischer Siedlungspolitik ein ganzer neuer Stadtteil entstehen soll dann ist alles ruhig. Die Menschen hätte auf dem Land genug vorhandenen Wohnraum wenn eine bessere Bahnanbindung an Großstädte oder mehr Unternehmen ländlich angesiedelt würden.
    Tesla wird auf 300 ha bei Berlin gebaut und auch alles ruhig.
    Nur wenn es auf dem Land und für die ländliche Bevölkerung ist soll es verhindert werden.
    Denkt bitte mal darüber nach warum das so ist!!!
    Und dann guckt ihr euch mal die Grünen genauer an.
    Sorry aber ihr lasst euch echt für dumm verkaufen oder ihr seid es.

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