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SPD-Chef Krug: Statement ist Griff "in die Mottenkiste"JU Vogelsberg mahnt SPD, sich von Linksbündnis in Berlin zu distanzieren

VOGELSBERGKREIS/BERLIN (ol). In der Diskussion um die Ankündigung der SPD-Führung, auch für eine Kooperation mit der Linkspartei auf Bundesebene zur Verfügung zu stehen, mahnt die Junge Union Vogelsberg die heimischen Sozialdemokraten zu klarer Ablehnung. Landrat Manfred Görig und Unterbezirksvorsitzender Patrick Krug müssten sich eindeutig von allen „Koalitionsliebeleien“ zu den Linken distanzieren.

JU-Kreisvorsitzende Jennifer Gießler aus Lauterbach bemängelt, dass die SPD – gerade in Hessen – wieder offen über eine Zusammenarbeit mit der Linken angesichts ihres historischen Fehlers von 2008 diskutiere. Manfred Görig wisse aus leidlicher Erfahrung von dieser Landtagswahl, dass damals die hessische SPD und er vorher eine Zusammenarbeit mit der Linken kategorisch ausschlossen, um dann genau diese anzustreben.

Görig war zu Zeiten der gescheiterten Regierungsübernahme durch die SPD-Politikerin Andrea Ypsilanti im Jahr 2008 Landtagsabgeordneter für die Sozialdemokraten im Hessischen Landtag. Er trug den Kurs seiner Fraktion mit, Ypsilanti mit Tolerierung der Linken zur Ministerpräsidentin wählen zu wollen. Vier SPD-ler, die JU nennt sie „aufrechte Sozialdemokraten“, verweigerten jedoch die Gefolgschaft, es kam zu Neuwahlen und daraufhin zu einer schwarz-gelben Regierung.

Schlimm sei es auch, dass um den Jahrestag des Mauerbaues in Ost-Berlin und der DDR das Thema Zusammenarbeit mit der „SED-Nachfolgepartei Linke ungeniert diskutiert werde“. „Der 13. August 1961 als Tag des Mauerbaues und betonierter Teilung Deutschlands zeigt eindringlich, wozu Kommunisten in der Lage sind“, warnte Gießler. Die Pressemitteilung der JU ist mit einem Foto des ehemaligen Todesstreifens in Berlin bebildert.

Auf OL-Nachfrage sagt der Vogelsberger SPD-Chef Patrick Krug zu alldem: „Die Pressemitteilung des Vogelsberger CDU-Nachwuchses zeigt, dass man dort nach der Nominierung von Olaf Scholz zum SPD-Kanzlerkandidaten schon so nervös ist, dass man in die Mottenkiste greifen und eine ‚Rote-Socken-Kampagne‘ aus dem letzten Jahrtausend rausholen muss. Damit lockt man aber nun wirklich niemanden mehr hinter dem Ofen hervor“, sagt Krug. Im politischen Alltag sei es wie im richtigen Leben: „Mit den Ideen von vorgestern löst man nicht die Probleme von heute.“

9 Gedanken zu “JU Vogelsberg mahnt SPD, sich von Linksbündnis in Berlin zu distanzieren

  1. Wer ist die Junge Union Vogelsberg die anderen Parteien Ratschläge geben will wo die Damen und Herren noch im flüssigen Zustand waren.

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    1. Gott, Werner. Was für ein geschmackloser Kommentar um junge Menschen zu denunzieren.

      Sie waren auch mal in flüssigen Zustand, auch wenn es vermutlich schon 70 Jahre her ist.

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      1. Vor 70 Jahren waren die Schnitzel jedenfalls noch nicht so blöd. Und die 70-jährigen waren der deutschen Sprache noch mächtig. In Wort und Schrift!

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  2. Die Entscheidung der SPD 🌹 Spitze, eine Zusammenarbeit mit der Links Partei nach den Bundestagswahlen, in einer Koalition mit den Grünen ins Auge zu fassen
    ist vollkommen richtig, und alternativlos!
    Eine GROKO will niemand mehr.
    Es stehen dann vermutlich drei neue Kandidaten für das Kanzleramt zur Wahl, und die Karten werden ganz neu gemischt.
    Dann haben wir Wähler die Entscheidung
    Konservative/Grün
    Rot Rot/Grün
    Oder
    Konservative/Rechte und Liberale
    zu treffen, welche Koalition und Kanzlerin/Kanzler wir gerne möchten.
    Eine richtige Richtungswahl, und das ist gut so.
    Sollte doch auch ganz im Sinne der Union sein!

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    1. Da die beliebteste Kanzler*in aller Zeiten zur nächsten Bundestagswahl nicht mehr antritt und das derzeitige Spitzenumfrage-Ergebnis der CDU kaum verbürgen wird, die möglichen Ersatzkandidaten Laschet, Merz und (vielleicht) Söder aber als Krisenbewältiger Schwächen gezeigt haben, herrscht im Lager von CDU/CSU angesichts eines Routiniers wie Scholz durchaus Nervosität. Die größte Gefahr besteht doch darin, dass CDU/CSU bei den Wahlen nur ein mäßiges Ergebnis einfahren und dann auf Grüne oder SPD als Mehrheitsbeschaffer angewiesen sein werden.
      Aus meiner Sicht besteht die Gefahr, dass die AfD alles aufsammeln wird, was sich nicht für einen der Volkspartei-Kandidaten entscheiden kann, weil jeder auf seine Art „Scheiße am Schuh“ hat. Es entsteht damit eine Krawalltruppe nahe der Bundestagsmehrheit, mit denen der bunte Haufen der übrigen Parteien prinzipiell nicht zusammen arbeiten will, die aber die aufgrund der wachsenden Konjunkturprobleme ebenfalls wachsende Unzufriedenheit weiter Bevölkerungskreise schürt und ein Sprachrohr für diffusen Unmut des leider nicht sehr differenziert urteilenden „Volkes“ werden. Das schwächt nicht nur das Ansehen des Parlamentarismus, sondern sorgt für Angst und Unzufriedenheit statt Zuversicht. Auf keinen Fall dürfen die „Altparteien“ von gemäßigt konservativ bis ganz links ihre Position durch „Ausschließeritis“ zusätzlich schwächen, sondern sollten Modelle entwickeln in Richtung eines sozialstaatlich orientierten Allparteienbündnisses gegen die AfD als Sammelbecken der „alten weißen Männer“!

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  3. Herr Krug.
    Die Menschen vergessen solche Fehler nun mal nicht.
    Gerade in der POLITIK.
    Es ist doch schon sehr komisch erst gegen die Linke schimpfen und dann zusammen ein Boot kaufen wollen.
    Damals war es die LINKE heute DIE AFD.

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  4. Wenn der CDU eine deutlichere Abgrenzung nach rechts gelingt, ist doch schon viel gewonnen. Thüringen hat ja vor kurzem erst gezeigt, was man für den Machterhalt alles in Kauf nimmt!

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    1. In Thüringen hat man einen Kandidaten der FDP gewählt.

      Wie kann das eine Öffnung nach rechts sein? Sie sind soweit in Ihrer Anti-CDU-Filterblase versunken, dass man sie schon gar nicht mehr sehen kann. Ich hoffe Sie bekommen noch Luft.

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      1. Dort in Thüringen hat glaube ich auch die CDU diesem Spektakel aktiv mitgewirkt. Die FDP und auch die AfD hätten den Kandidaten nie durchbekommen.

        Und wenn Sie schon die Frage nach Filterblasen stellen, dann doch bitte auch die nach dem dauerhaften „links versohlen“ der CDU.

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