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Pfingstmarkt-Ersatzprogramm lockte zahlreiche Alsfelder in die StadtPfingst-Wochenende mal anders

ASFELD (ls). Anders als gewohnt, aber doch irgendwie schön – das dürfte das Fazit von vielen Alsfeldern von diesem Pfingstwochenende gewesen sein. Den traditionellen Pfingstmarkt gab es zwar nicht, dafür allerdings ein ganz neues Programm verteilt auf die ganze Stadt. Bei bestem Sommerwetter wurde also doch noch ein gelungenes Pfingstwochenende draus – und das krönte in einem Höhenfeuerwerk, ganz wie gewohnt. Ein Rückblick auf das Pfingst-Wochenende.

Eigentlich läuft das Ganze ein kleines bisschen anders ab: Da wäre der traditionelle Festzug, der sich auf dem Alsfelder Marktplatz versammelt und zur Einstimmung auf ein feucht-fröhliches Wochenende durch die Stadt in Richtung Festplatz zieht. Da wäre normalerweise ein voll besetztes Festzelt, der bunte Festplatz mit zahlreichen Fahrgeschäften, der süße Duft von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte und fünf Tage volles Programm. Ja, so sieht ein typisches Pfingst-Wochenende in Alsfeld eigentlich aus – nur nicht in diesem Jahr. Durch die Corona-Krise wurde das Volksfest abgesagt, Fahrgeschäfte, Buden und Party bleiben aus, jedenfalls fast.

So ganz mussten die Alsfelder dann doch nicht auf den Pfingstmarkt verzichten, denn in der ganzen Stadt hatten sich die Gastronomen, der Wirtschaftsförderverein Region Alsfeld und die Stadt selbst ein vielfältiges Pfingst-Programm ausgedacht, ein kleines bisschen anders also sonst, aber dennoch mit einiges bekannten Traditionen.

Die show and brass band der Freiwilligen Feuerwehr sorgte für die musikalische Untermalung des Online-Fassbieranstichs. Fotos: akr

Traditioneller, aber doch neuer Start ins Wochenende

So startete das Pfingst-Wochenende mit einer altbekannten Tradition, auf eine neue Art und Weise: Die Stadt organisierte nämlich einen Online-Fassbieranstich mit Musik durch die show and brass band der Freiwilligen Feuerwehr. Vor den laufenden Kameras gab es eine kleine Ansprache von Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule, der gemeinsam mit Brauereichefin Ruth Herget-Klesper und Braumeister Josef Lichter für einen gebührenden Start in das Pfingst-Wochenende sorgte.

Untermalt von der Musik der show and brass band, brauchte der Rathauschef zwei satte Schläge, ehe das Bier aus dem Fass floss. In kleinen Videobotschaften schalteten sich auch Generalpächter Heiner Distel und Festzeltwirt Thomas Bronswyk zum virtuellen Fassbieranstich nach Alsfeld. Damit bot die Stadt einen gebührenden Einstieg in ein vielfältiges Wochenende, an dem – zwar nicht wie gewohnt am Festplatz – dennoch gefeiert werden sollte.

Unter Beachtung aller geltenden Abstands- und Hygieneregeln hatten sich einige Alsfelder Gastronomen vielfältige Aktionen zu Pfingsten ausgedacht. Da gab es Tretboot-Fahrten auf dem Antrifttaler Stausee, wozu das Seehotel Michaela Burger und Steaks auf der Sonnenterrasse präsentierte, Spezialitäten vom Grill gab es im Biergarten vom Schwalbennest und ein kleines Live-Konzert mit Gerry Galvin konnte man im Laternchen genießen.

Im Schäferhof in Eudorf feierte man unterdessen eine erfolgreiche Gartenparty mit Sommerküche an zwei Tagen und auch Eudorfer Schmiede gab es am Pfingstwochenende einige kulinarische Highlights mit Steaks, Burgern und Flammkuchen. Rund um die Villa Raab in Alsfeld hatte sich sogar ein kleiner Pfingstmarkt gebildet – oder jedenfalls fast. Dort bekam man gebrannte Mandeln, Zuckerwatte und Crêpes von altbekannten Ständen, die normalerweise Jahr für Jahr auf dem Pfingstmarkt stehen. Das Konzept ging auf und die Wägen freuten sich besonders am Sonntag über guten Zuspruch und viel Betrieb.

Pfingstmarkt-Feeling gab es um die Villa Raab, denn dort wartete Crêpes, gebrannte Mandeln, Zuckerwatte und Live-Musik.

Währenddessen herrschte auch im eigens angelegtem Biergarten an der Villa Hochbetrieb. „Das Wetter war toll und man hat gemerkt, dass die Menschen es einfach mal genießen wieder raus zu gehen. Alles in allem war es natürlich anders als Pfingsten sonst, auch mit den ganzen neuen Regeln in Sachen Hygiene und Abstand. Das hat aber alles sehr gut geklappt“, resümierte der Villa-Geschäftsführer Bastian Heiser. Fast dauerhaft bis auf den letzten Platz belegt waren die rund 96 Sitzplätze im Biergarten am Sonntag, wo Live-Musik für gute Stimmung sorgte.

Halb6 Online-Konzert begeisterte rund 13.000 Zuschauer

Apropos Musik: Ein besonderes Highlight dürfte auch das Online-Konzert mit der Mundart-Band Halb6 hier auf Oberhessen-live gewesen sein. Die fünf Musiker Jürgen Litzka, Niko Seim, Peter Seim, Matthias Karle und Günter Seim sorgten in einem zweieinhalbstündigen Programm für gute Musik und Unterhaltung – und das vor dem Vogelsberger Bildschirmen. Aber nicht nur aus dem Vogelsberg verfolgten die Zuschauer das unterhaltsame Online-Konzert, sondern aus ganz Deutschland verteilt – und sogar aus dem Ausland. Insgesamt 13.000 Zuschauer schauten sich das Konzert von Halb6 an und veranstalteten dazu kleine Garten- oder Wohnzimmerpartys.

„Nach Fast 30 Jahren standen wir wieder in der Halle, in der für uns damals alles begann – dieses Mal nur digital. Das war ein ganz ehrfürchtiges Gefühl für uns“, erklärte Jürgen Litzka im Namen der Band. Über 500 Kommentare haben die Band während des Livestreams erreicht – und noch viele weitere danach. „Die vielen Kommentare und die vielen Menschen die das Konzert gesehen haben, das hat uns alle sehr berührt. Da ist einfach ein großes Stück Heimatgefühl entstanden“, sagte die Band. Heimatnähe, die auch in diesen Zeiten über neue Wege bestritten wurde. „Es war wie ein kleines, digitales Stadtfest zu Pfingsten durch das wir uns mit der Region sehr verbunden gefühlt haben und sehr nah am Publikum waren“, resümierte Halb6.

Großen Anklang fanden ganz besonders das Lied „AlsFealler Junge“, dass die Band auf Wunsch der Zuschauer bestimmt zehn Mal hätten spielen können. „Das macht uns als ‚AlsFealler‘ auch sehr stolz, quasi die Nationalhymne für die eigene Heimat geschrieben zu haben“, sagte Litzka. Doch auch das Lied „Was bleibt sind Freunde im Leben“ von den Puhdys sei ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil des Liedprogrammes, was gerade in diesen schwierigen Zeiten ganz tief die Herzen der Menschen erreiche. „Das Ganze funktioniert auch nur mit einem solchen tollen Team von Oberhessen-Live und SKT Music- und Veranstaltungstechnik“, erklärte die Band. Ein digitaler Versuch, der geglückt ist.

13.000 Zuschauer waren es, die das Online-Konzert mit Halb6 an Pfingstsamstag verfolgt – und währenddessen sind sogar über 500 Grüße aus ganze Deutschland eingegangen.

Als krönenden Abschluss zu Pfingsten gab es dann wieder ein Stück Tradition: das Höhenfeuerwerk. Organisiert wurde das in diesem Jahr durch den Wirtschaftsförderverein Region Alsfeld, angestoßen durch das Campus-Team rund um Frank Galfe. Ein Lichtblick sollte es sein – und ein Zeichen dafür, dass die Alsfelder Unternehmer auch in und nach der Krise weiterhin für die Stadt und die Alsfelder da sind und man solidarisch auch weiterhin zusammensteht.

Abgefeuert wurde das Feuerwerk an der Alsfelder Feuerwache und war bis über die Dächer der Stadt zu sehen. Gleichzeitig aber war es außerdem der Startschuss für den Wirtschaftsförderverein, der sich nun unter Vorsitz von Ulrich Schuchardt vermehrt in der Stadt einbringen möchte. So erstrahlte an Pfingstmontag, pünktlich um 22 Uhr, das traditionelle Feuerwerk über den Dächern der Stadt.

Über den Dächern von Alsfeld erstrahlte das Feuerwerk und sorgte für Begeisterung weit und breit.

Wahrlich, in Alsfeld ist man das Pfingst-Wochenende zwar eigentlich etwas anders gewöhnt – allerdings ließ auch das Ersatzprogramm kaum einen Wunsch offen.

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