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Straßenumfrage zur Organspende-Entscheidung im BundestagAutomatisch Organspender sein? Das sagen die Alsfelder dazu

ALSFELD (akr). Sollte in Deutschland jeder automatisch Organspender sein, außer er widerspricht aktiv? Darüber entscheidet am morgigen Donnerstag der Bundestag. Geht es nach Gesundheitsminister Jens Spahn, soll eine sogenannte „doppelte Widerspruchslösung“ eingeführt werden. Sprich: Ein Mensch muss sich nicht mehr wie bisher aktiv für eine Organspende melden, sondern aktiv widersprechen, wenn er kein Spender sein möchte. Was halten die Alsfelder davon? Oberhessen-live hat nachgefragt.

War es also bislang so, dass man sich aktiv melden musste, um Organspender zu sein, könnte es künftig genau andersrum sein. Hintergrund ist der Bedarf an Spenderorganen. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Spender in Deutschland leicht zurückgegangen. Waren es 2018 bundesweit noch 955, ist die Zahl 2019 auf 932 gesunken. Die Zahl der gespendeten Organe sank nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) von 3113 auf 2995 (2019). Um die Zahl der Spenderorgane zu erhöhen, soll der Bundestag am Donnerstag über die „doppelte Widerspruchslösung“ bei Organspenden entscheiden.

Nach den Plänen der Regierung sollen alle Personen ab 16 Jahren automatisch als mögliche Spender gelten, es sei denn, sie widersprechen aktiv. Ihr Widerspruch soll dann in einem bundesweiten Register dokumentiert werden. Das bedeutet nicht, dass man diese Entscheidung nicht wieder zurücknehmen kann. Wird die Meinung geändert, könne der Eintrag widerrufen werden.

Da das Thema durchaus emotional diskutiert werden kann und es dabei um eine Entscheidung geht, die Menschen sehr direkt betrifft, ist der Fraktionszwang im Parlament aufgehoben.

Der Fraktionszwang bei der Entscheidung ist aufgehoben. Die Abgeordneten sind also freier als sonst üblich, bei diesem emotionalen Thema ihrem Gewissen zu folgen. Dass das Thema die Menschen berührt, zeigt auch die oben zu sehende Umfrage von Oberhessen-live.

4 Gedanken zu “Automatisch Organspender sein? Das sagen die Alsfelder dazu

  1. Die Chance ist vertan. Weiterhin werden viele unter dem Fehlen von Spenderorganen leiden müssen. Dass eine Widerspruchslösung möglich ist, zeigen viele Beispiele im europäischen Ausland. Widerspruchslöung mit zentraler Sperrdatei wäre es gewesen. Und es hätte dem Willen einer deutlichen Mehrheit der Bevölkerung entsprochen. Was treibt unsere politischen Repräsentanten gegen diese Mehrheit zu entscheiden? Zu glauben, dass es jetzt Behörden und Ärzte in eingehenden Gesprächen zugunsten der Organspende richten werden, das ist abgehobene, naive Politikermenthalität. Das klappt genauso nicht, wie die Einwohnermeldeämter die Bürger von den Vorzügen der elektronischen Möglichkeiten des Personalausweises überzeugen sollten. Wenn man so etwas will, dann setzt man das als Standard und lässt Ausnahmen zu. Wenn man es nicht will, aber es nicht so aussehen soll, dann kommt so was bei raus. Könnte ja ein Wähler verschreckt werden.

  2. Es sollte jeder Mensch selbst entscheiden was er mit seinem Körber nach dem Tot macht.Das Geld wird immer endscheiden , so war es und so wird es bleiben. Wer etwas anderes Glaubt ist Naiv.Ich habe schon über 30 Jahre einen Organspente Pass.

  3. Dass ausgerechnet die Linke und die Grünen verhindern, dass Menschenleben gerettet werden und nicht mehr das Portemonnaie über den Zugang zu Spendeorganen entscheidet, hätte ich nicht für möglich gehalten.

    An die Leute aus dem Video, die argumentieren, es sollte doch die eigene Entscheidung sein: Genau das ist und bleibt es auch mit der Widerspruchslösung.

  4. Spontan wäre ich für die Widerspruchslösung. Aber egal, wie der einzelne Bürger sich entscheidet, es muss gewährleistet sein, dass die im Fall des Falles Agierenden sich dann auch wirklich an den Willen des Patienten halten. Dies gilt auch für alle anderen Bereiche wie Patientenverfügung, Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht, Testament usw. Es fehlt schlichtweg an den notwendigen Kontrollen. Besonders allein stehende Senioren, die in Situationen, in denen sie nicht mehr selbst entscheiden können, keine Personen ihres Vertrauens als Fürsprecher haben, sind vollständig ausgeliefert. Und man kennt ja die Betrügereien mit Patientenlisten oder den kriminellen Organhandel. Überall, wo hohe Summen im Spiel sind, besteht auch die Gefahr, dass nicht alles korrekt abläuft. Erst recht, wenn mangels Kontrollen das Entdeckungsrisiko gering ist.
    Rechtlich gesehen, ist das Thema viel komplizierter als die meisten glauben. Mein Tipp: Mal weitere Informationen abrufen und auf den Link in der Überschrift gehen. Der Deutschlandfunk hat alles Wichtige kurz und prägnant zusammen gefasst.

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