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Alsfelder Polizei sucht nach ZeugenBienenvölker in Storndorf gezielt vergiftet

STORNDORF (ol). In den vergangenen Monaten musste ein Imker aus Schwalmtal feststellen, dass insgesamt sechs Bienenvölker verstorben waren. Daraufhin schaltete er die Polizei ein, die feststellte, dass die Bienen vergiftet wurden. Jetzt sucht die Polizei nach Zeugen.

Die Bienenvölker waren auf einer frei zugänglichen Wiese im Bereich des Waldrands von Storndorf in Richtung Windhausen aufgestellt. Der Imker schaltete die Polizei ein. Diese und Experten des Instituts für Bienenschutz Braunschweig untersuchten die verstorbenen Bienen und stellten nun fest, dass die Tiere offensichtlich vergiftet wurden.

Die Experten stellten fest: Die Tiere wurden gezielt getötet – und zwar mit Fliegenspray, wie man es im Haushalt einsetzen kann. Das erzählt Armin Gundrum, der Imker, den die toten Bienen gehörten. Dass es jemand gezielt auf seine Schützlinge abgesehen hatte, kann Gundrum sich nicht vorstellen. „Eigentlich gibt es doch keine Bienenfeinde, sondern nur Bienenfreunde“, sagt der 67-Jährige. „Können Sie sich jemanden vorstellen, der die Bienen vergiftet?“, fragt er rhetorisch am Telefon. An seiner Stimme merkt man, dass er sich das selbst nicht wirklich vorstellen kann. Der Imker geht daher davon aus, dass mit der Tat jemand im übertragenen Sinn ihm und seiner Familie schaden wollte. Einen konkreten Verdacht hat er jedoch nicht.

Voller Entsetzen habe er die Bienen tot in ihren Stöcken gefunden. Der Tag ist schon eine Weile her, das war Ende November. Die Polizei wollte jedoch erst sichergehen und ermitteln, wie genau die Tiere umgekommen sind, deswegen wandte sie sich erst jetzt mit dem Fall an die Öffentlichkeit.

Gundrums Honig ist preisgekörnt. Der Hessische Imkerverbund hat ihn mit der Bestnote ausgezeichnet, da in seinem Honig keinerlei Rückstände von Pestiziden und Insektiziden gefunden wurden. Aus diesem Grund schimpfe er auch nicht auf die Landwirtschaft, sagt der Imker. Das Ergebnis der Untersuchung zeige, dass die Felder in der Region um seine Bienenvölker in Ordnung seien. Denn Bienen fliegen bis zu fünf Kilometer weit, um die Pollen für ihren Honig einzusammeln. Diese Auszeichnung ist laut Gundrum nicht in Gefahr. Die Bienen wurden im November vergiftet, der Honig wird jedoch von Ende Mai bis Mitte Juli geerntet. Und die Bienenstöcke, die mit dem Gift in Berührung gekommen sind, sollen ersetzt werden.

Ans Aufgeben denkt Gundrum nicht. Die Imkerei hat 80 Jahre Tradition in seiner Familie, er selbst ist seit 25 Jahren mittlerweile Imker – obwohl er eine Bienenallergie hat. 18 Völker sind ihm nach der Attacke nun geblieben. Ob er die fehlenden sechs wieder dazu kauft, weiß er noch nicht. Die Sache sei nicht einfach, man müsse zum Beispiel sichergehen, sich keine Krankheiten einzukaufen, sagt der Fachmann.

150 bis 200 Euro pro Volk

Jedes der sechs getöteten Völker sei stark gewesen und habe noch mindestens 10.000 Bienen gehabt. Auf dem Markt koste so ein Volk von einem guten Züchter 150 bis 200 Euro. Aber Gundrum geht es nicht in erster Linie um das Geld. „Der materielle Schaden ist das eine, aber das andere ist der Schaden an der Natur“, sagt der Imker.

Konkrete Hinweise auf den oder die Täter liegen aktuell nicht vor. Die Polizei in Alsfeld suche nun Zeugen, die Hinweise auf den oder die Unbekannten geben können. Wer etwas Verdächtiges im Bereich des Waldrands oder in der Nähe der Bienenvölker beobachtet hat, wendet sich bitte an die Polizei in Alsfeld unter der Telefonnummer 06631/9740, jede andere Polizeidienststelle oder die Onlinewache unter www.polizei.hessen.de.

3 Gedanken zu “Bienenvölker in Storndorf gezielt vergiftet

  1. Klar, schlechte Wertevermittlung von Eltern….., gähn. Schlechte Werte werden wohl eher von solchen „Vorbildern“ vermittelt, die solche Texte online stellen. Da sind die Eltern manches Mal machtlos!

  2. Da frage ich mich, was sind das für Menschen?
    Hoffentlich waren es Kinder, da kann man es noch auf das elterliche Versagen von Wertevermittlung schieben, wobei das auch nicht in Ordnung ist.
    Sehr, sehr traurig-.-

    1. „Hoffentlich waren es Kinder…“ Was ist denn das für ein Quatsch? Sehr wahrscheinlich waren es KEINE Kinder, denn die sind ja inzwischen so umweltbewusst und aktiv, dass man feuchte Augen bekommt.
      Nee, nee… Aus kleinen Arschlöchern werden zumeist große Arschlöcher, die dann aus irgendwelchen niedrigen Motiven – zum Beispiel Hass auf alle, die sich für die Umwelt, eine nachhaltige Landwirtschaft usw. engagieren – solche Anschläge verüben. Imker zu sein und irgendwo seine Bienenvölker hin zu stellen, reicht doch schon aus, um solche Typen anzutriggern. Wenn irgendwo Weidetiere verletzt oder getötet werden, sind es auch in der Regel Jugendliche oder junge Erwachsene mit psychischen Störungen, aber nur in seltensten Ausnahmefällen Kinder.

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