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Albert-Schweitzer-Schule und Stadtbücherei kooperieren für mehr Zusammenarbeit und Freude am Lesen und Entdecken„Das Feld der Bücher nicht räumen“

ALSFELD (ol). „Erst das Blättern lernen, dann das Wischen.“ Für Christina Jahn, Leiterin der Stadtbücherei Alsfeld, steht fest, dass sich Lernkompetenz und verstehendes Lesen nicht online erlernen lassen. Zahlreiche Studien bestätigen das. Grund genug die Lesefreude bei Schülerinnen und Schülern zu wecken und zu stärken, findet auch die Albert-Schweitzer-Schule, die nun einen Kooperationsvertrag mit der Stadtbücherei geschlossen hat.

„Freude am Umgang mit Texten und Lesekompetenz sind Schlüssel zum Erfolg“, war man sich laut Pressemitteilung der Schule einig, als Schulleiter Christian Bolduan und Bürgermeister Stephan Paule am Dienstagmorgen den gemeinsamen Vertrag unterzeichneten. Darin festgehalten ist, dass die 5. und 6. Klassen mindestens einmal gemeinsam mit ihren Klassenlehrern im Rahmen des Unterrichts die Stadtbücherei besuchen und dort in die Benutzung eingeführt werden.

Christian Bolduan und Stephan Paule unterzeichneten gutgelaunt den Kooperationsvertrag zwischen ASS und Stadtbücherei. Alle Fotos: Traudi Schlitt

Darüber hinaus sollen weitere Aktivitäten angeboten werden, die in erster Linie vom Lehrpersonal der Schule initiiert und organisiert werden sollen: Gedacht ist dabei an Aktionen zur Leseförderung wie Autorenlesungen, die Nutzung der Bücherei als außerschulischem Lernort oder die Bereitstellung von thematischen Medienkisten zur Nutzung im Unterricht. Im Gespräch verwies Jahn auf die Möglichkeit der Onleihe, die nicht nur Zugang zu einer schier unendlichen Zahl an E-Books ermöglicht, sondern auch zu den großen überregionalen Tageszeitungen – eine unheimliche Bereicherung, die gerade in der Oberstufe bekannter gemacht werden müsse, wie Bolduan fand.

Gemeinsam fassten er und Jahn einige weitere Pläne ins Auge, die im Rahmen der Kooperation umgesetzt werden könnten und die noch mit möglichen Kooperationspartnern besprochen werden müssen.

Den Wert von Büchern auch in Zukunft erkennen

Alexandra Greifenhagen, die mit ihrer 5. Klasse an diesem Morgen ebenfalls in der Stadtbücherei vertreten war, schlug vor, bei ausgewählten Rechercheaufträgen in allen Jahrgängen und fächerübergreifend ganz explizit auf die Nutzung der Büchereien zurückzugreifen – neben der Stadtbücherei stehen den Schülerinnen und Schülern der ASS sowohl die Mediathek an dem Standort Schillerstraße als auch die KJB in der Krebsbach zur Verfügung.

Christina Jahn freute sich, wie viele Schülerinnen und Schüler die Stadtbücherei schon kennen.

Angebot und Ausstattung der Stadtbücherei gehen darüber jedoch hinaus und ermöglichen den Gymnasiasten, von denen die meisten später ein Studium anstreben, auch ein Kennenlernen des Arbeitens in und mit Bibliotheken, wie Christina Jahn hervorhob.

Christian Bolduan betonte, dass Bücher eine sinnvolle Ergänzung in einem multimedialen Angebot seien, und er zeigte sich sicher, dass man „den Wert von Büchern auch weiterhin und in Zukunft erkennen werde.“ Gymnasien, so der Schulleiter, dürften „das Feld der Bücher nicht räumen.“ Nichtsdestotrotz müsse man Print und Online, analog und digital sinnvoll verbinden – auch dazu bietet die Bücherei Möglichkeiten. Dieser Ansicht schloss sich auch der Bürgermeister an.

Wie Bolduan und Jahn ist er – selbst ausgebildeter Lehrer – der Überzeugung, dass man sinnerfassendes Lesen nicht durch schnelle Clicks erlernen kann und man sich institutionell für mehr Lesekompetenz einsetzen müsse. Er begrüßte daher die Kooperation von Albert-Schweitzer-Schule und Stadtbücherei, die einen wertvollen Rahmen schaffe und die die Stadtbücherei mehr in das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler rücke.

Krimhild Hartmann und Michele Habermehl stellten den Schülerinnen und Schülern die Stadtbücherei vor.

In den Regalen stöbern und die Fundstücke erkunden

Die Klasse 5c war bereits die dritte Fünf der Albert-Schweitzer-Schule, die die Stadtbücherei im Rahmen der Kooperation besuchte. Die meisten der Schülerinnen und Schüler kannten die Bücherei bereits, einige wenige besitzen auch schon einen Leseausweis. Die Bibliotheksmitarbeiterinnen Michele Habermehl und Krimhild Hartmann nahmen sich Zeit, um der Gruppe sowohl das Sortiment als auch die Ausleihmodalitäten zu präsentieren. Neben ganz vielen Büchern verfügt die Stadtbücherei auch über eine große Auswahl an analogen und digitalen Spielen, auch für PS4 und Nintendo.

Es gibt hier DVDs, Hör-CDs, Hörfiguren für die Toniebox und der Vollständigkeit halber auch Tageszeitungen, die eher die erwachsenen Leser interessieren. Alles in allem ein großes Angebot, das ganz offenbar auch für die jungen Leute interessant ist, wenn sie sich denn auf Entdeckungsreise durch die Bücherei machen. Und genau dazu hatten die Schülerinnen und Schüler an diesem Vormittag Zeit, die sie auch nach Herzenslust nutzten.

In die gemütlichen Ecken der Bücherei verzogen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Fundstücken aus den Regalen.

Sie stöberten durch die Regale und verkrochen sich mit ihren Fundstücken in die gemütlichen Sitzecken, wo sie sich gegenseitig die ausgesuchten Bücher zeigten und vorlasen. Für Christina Jahn, Christian Bolduan und Alexandra Greifenhagen ein schöner Anblick und für die Kinder der 5c ein gelungener Start in den Tag.

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