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Offizieller Start der 5. Alsfelder Kulturtage mit der Ausstellungseröffnung zu den StadtzeichnernEs waren einmal die Alsfelder Stadtzeichner

ALSFELD (ls). „Kunst wurde zu oft an den Pranger gestellt. Hier nun hat sie im ,Pranger‘ eine neue, vorübergehende Heimat gefunden“: mit diesen Worten starteten die 5. Alsfelder Kulturtage an diesem Freitagabend – und die haben es wirklich in sich. Schon zur ersten Veranstaltung der Kulturreihe, der Eröffnung und Ausstellung der Werke der Alsfelder Stadtzeichner, platzte das ehemalige Restaurant „Pranger“ fast aus allen Nähten.

„Immer wieder anders, ganz anders: die Alsfelder Kulturtage – jedes Mal aber als wärs das erste Mal, so auch diese Eröffnung“, sagte Walter Windisch-Laube zur Vernissage, die gleichzeitig die Eröffnung der Kulturtage war. Eine Hommage an die 13 Alsfelder Stadtzeichner sollte es sein – zufällig an einem Freitag den 13. 17 Jahre lang nämlich haben die Stadtzeichner das schöne und malerische Alsfeld belebt und dokumentiert. Doch das genau daraus tatsächlich der Start und eine Ausstellung der Kulturtage werden würde, daran hatte das Organisationsteam vor gut 19 Monaten, als die Planung für das Programm startete, noch nicht gedacht.

„30 verschiedene Punkte haben wir bei der ersten Besprechung gesammelt, die Stadtzeichner waren nicht dabei. 20 haben wir in das Programm aufgenommen und auch hier waren die Stadtzeichner nicht dabei – und auch später nicht. Wir haben einen Anstoß von außen gebraucht und der kam von Karin Henkel-Rolland. Am Ende ist es doch etwas geworden, was wir am Anfang gar nicht geplant und angedacht hatten: eine Werkschau“, erklärte der federführende Organisator der Veranstaltung, Roland Heinrich. Nicht als wärs das erste, sondern tatsächlich zum ersten Mal, wie Windisch-Laube mit Blick auf das Motto der Kulturtage anmerkte, habe es Heinrich geschafft die Werke der Stadtzeichner zurück nach Alsfeld zu holen.

Kaum ein Durchkommen bei der Vernissage und Eröffnung der 5. Alsfelder Kulturtage. Fotos: akr

Es war eine Schnapsidee – oder eher eine Weinidee, wie Heinrich erklärte – sie sei an einem Weinabend entstanden. Elf der 13 Stadtzeichner sind mit Ausstellungsstücken vertreten, die verbliebenen beiden zumindest über Fotos, Ausstellungskataloge und Zeitungsausschnitte dokumentiert. „Kunst wurde oft genug, viel zu oft an den Pranger gestellt. Hier nun hat sie im ‚Pranger“ eine vorübergehende Heimat gefunden – genau wie die Stadtzeichner. Gewiss das war einmal ,doch so leben sie noch heute nicht nur in ihren Bildern“, erklärte Windisch-Laube mit Blick in das Publikum. Dort nämlich hatten sich gleich zwei ehemaliger Alsfelder Stadtzeichner versammelt: der erste Stadtzeichner Werner Kimmerle und der 13. Stadtzeichner Norbert Grimm.

Werner Kimmerle, der erste Stadtzeichner, und der letzte Stadtzeichner, Norbert Grimm, trugen sich in das goldene Buch der Stadt ein.

Mit Bodo Runte nahmen die Stadtzeichner vor gut 40 Jahren ihren Anfang, wie er selbst rückblickend bei der Eröffnung erzählte. Damals habe er erfahren, dass sein Studienfreund Elmar Gille als Künstler mit einem Stipendium in den Niederlanden lebte – ein ähnliches Kulturstipendium wollte das ehemalige Magistratsmitglied für Alsfeld adaptieren. Gemeinsam mit Willi Weide vom Kunstverein und dem Vorsitzenden des Geschichts- und Museumsvereins, Dr. Herber Jäkel, nahm er die Arbeit auf.

Mit der Ernennung zur Europäischen Modellstadt und der entsprechenden Altstadtsanierung habe sich damals einiges am Stadtbild geändert. Eine „historische Altstadt mit ihren 400 Fachwerkbauten als lebendige Mitte einer menschlichen Stadt in einer Landschaft mit Lebensqualität“.

Walter Windisch-Laube bei der Eröffnung.

Das künstlerisch sichtbar zu machen war die Aufgabe der Stadtzeichner, die während der Sommermonate von der Stadt dafür bezahlt wurden. Die Erste Aufgabe des ersten Stadtzeichners war es also ein charakteristisch, stimmungsvolles Bild des historischen Stadtkerns zu malen. Gesagt, getan – und das kann noch bis zum 29. September täglich von 14 bis 18 Uhr im Alsfelder Pranger bestaunt werden. So lange nämlich, werden die meist privaten Werken der Stadtzeichner dort noch ausgestellt sein – 17 Tage lang.

Weitere Eindrücke der Vernissage zu „Es war einmal – die Alsfelder Stadtzeichner“

Ein Gedanke zu “Es waren einmal die Alsfelder Stadtzeichner

  1. Es war einmal,so fangen viele Märchen an.Wir Leben immer mehr in der Vergangenheit,statt für die Zukunft und das in allen bereichen unseres Lebens.

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