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Sebastian Stang bleibt weiterhin Bürgermeister von Grebenhain69,50 Prozent für zweite Stang-Amtszeit

GREBENHAIN (ls). Neben Antrifttal gab es an diesem Wahl-Sonntag auch in Grebenhain eine Bürgermeisterwahl – und zwar mit zwei Kandidaten. Dabei konnte sich Amtsinhaber Sebastian Stang mit 69,50 Prozent gegen seinen Gegenkandidaten Frank Caspar, der 30,50 Prozent holte, durchsetzen und seinen Platz im Rathaus aus für eine weitere Amtszeit verteidigen.

Für sechs weitere Jahre steht Stang damit an der Spitze der rund 5.000-Seelen Gemeinde Grebenhain. 2013 wurde Stang mit einer Mehrheit von 65,4 Prozent im ersten Wahlgang gewählt und wurde damit Nachfolger des parteilosen Manfred Dickert. Ein ähnliches Ergebnis gab es in diesem Jahr – sogar noch etwas deutlicher: 69,50 Prozent der Wählerstimmen gingen an den Amtsinhaber.

2013 konnte sich Stang gegen drei weitere Kandidaten, Kerstin Mayer aus Grebenhain mit 12,9 Prozent, Thomas Niggenaber aus Lauterbach mit 14,6 Prozent sowie Stefan Jäger aus Grebenhain-Crainfeld mit 7,0 Prozent, durchsetzen. Zu dieser Wahl trat Stang gegen den parteilosen Frank Caspar an, der bereits im September seine Kandidatur bekannt gab. Der Sozialdemokrat aus Wallenrod wurde bei der Wahl von SPD, CDU und den UBG aus dem Gemeindeparlament unterstützt. Doch das sollte nicht reichen – auf ihn kamen am Ende 30,50 Prozent. Einzig in Hartmannshain konnte Caspar die Mehrheit der Stimmen mit 70,40 Prozent für sich gewinnen.

Der gleiche Ortsteil bedeutete für Stang die niedrigste Stimmanzahl in dieser Wahl, gerade einmal 29,60 Prozent entfielen dort auf ihn. Das höchste Ergebnis hab es für den Amtsinhaber in Vaitshain mit 90,70 Prozent mit 39 der 43 gültigen Stimmen, die an der Wahl teilnahmen. Im größten Ortsteil, Ilbeshausen-Hochwaldhausen, mit insgesamt 882 Wahlberechtigten, behielt Stang mit 281 Stimmen von 509 gültien Stimmen, nur einen knappen Vorsprung von 55,21 Prozent. In Grebenhain selbst, holte der Rathauschef mit 396 Stimmen von ingesamt 468 gültigen immerhin 73,89 Prozent. Lediglich 72 Stimmen gab es dort für Caspar. Die Wahlbeteiligung in der gesamten Gemeinde lag bei 73,89 Prozent.

Ein Gedanke zu “69,50 Prozent für zweite Stang-Amtszeit

  1. Es ist bemerkenswert, dass ein Bürgermeister, der eher durch Hinterzimmerpolitik, als durch ein offenes Vorgehen aufgefallen ist, eine solche Mehrheit erzielen konnte. Bürgermeister Stang, der demokratische Beschlüsse — beispielsweise in der Flüchtlingshilfe — in autokratischer Manier aushebelte, der versuchte, Flüchtlingen die ihnen zustehenden Beratungen zu verweigern, der hilflos alle naslang mit gerichtlichen Schritten drohte, wenn ihm etwas nicht passte, war eigentlich unwählbar. Trotzdem fand er breite Unterstützung — wie konnte das sein?

    Er hat es geschafft, die Grosskopferten der Gemeinde um sich zu scharen, die wiederum ein gutes Netzwerk haben. Ein bisschen erinnert das an alte Filme, in denen sich Dorflehrer, Arzt, Apotheker und noch ein paar einflussreiche Menschen am Stammtisch treffen und „Politik“ betreiben.

    Zuletzt ließ Stang sogar noch den Eindruck aufkommen, er wäre der Retter der Hartmannshainer Brücke — dabei wissen alle auch nur halbwegs informierten BürgerInnen in der Region, dass es Stang war, der den Abriss der Brücke im Alleingang vorangetrieben hatte, ohne die BürgerInnen zu informieren. Das Problem wird zur Lösung. Absurd!

    Die Grebenhainer Bürgermeisterwahl wäre eine unterhaltsame Politikposse — wenn sie nicht so bedrückend wäre. Sebastian Stang hätte mit seinen in manchen Bereichen untragbaren und unredlichen Vorgehensweisen eigentlich keine Mehrheit bekommen dürfen.

    Aber Politik funktioniert eben anders. Und ein — wie vielfach bestätigt wurde — überforderter Gegenkandidat war sicher nicht die beste Wahl der breit aufgestellten Opposition in der Gemeindevertretung.

    Irgendwie passt Stang jedoch in unsere Zeit. Trump wurde ja auch gewählt.

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