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Startschuss für das Alsfelder Maiblasen - 767 Euro Spende an Posaunenchöre Alsfeld und Altenburg übergebenWertschätzung für eine Jahrhunderte alte Tradition

ALSFELD (jal/ls). Um Punkt 19 Uhr erklingen die lauten Glocken aus dem Turm der Alsfelder Walpurgiskirche. Es ist windig über den Dächern der Stadt. Als auch der letzte Glockenschlag verstummt ist, fällt der Startschuss. Der Startschuss, für eine Jahrhunderte alte Tradition: das alljährliche Maiblasen. Bevor allerdings das Lied „Der Mai ist gekommen“ über den Dächern der Stadt ertönte, gab es im Türmerstübchen aber erst einmal eine kleine Wertschätzung von Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule.

Ziemlich genau 144 Treppenstufen geht es jedes Mal hoch, bis man endlich ganz oben angekommen ist, auf dem Glockenturm der Walpurgiskirche am Alsfelder Kirchplatz. Und genau von dort oben, über den Dächern der statt, wird pünktlich zum Mai jedes Jahr wieder eine alte Tradition aufrecht erhalten: das alljährliche Maiblasen. Und genau wie das seit dem 16. Jahrhundert eine alte Tradition ist, ist es mittlerweile auch zur Tradition geworden, dass den Posaunenchören aus Alsfeld und Altenburg eine kleinen finanzielle Zuwendung zukommt, um ihren Einsatz zu würdigen.

„Die alte Tradition wird wie immer von Ihnen fortgeführt und dafür möchte ich meinen Dank vorausschicken und Ihnen eine finanzielle Zuwendung überreichen, mit der ich die Wertschätzung der Stadt zum Ausdruck bringen möchte“, sagt Paule im Türmerstübchen zur offiziellen Übergabe. 767 Euro – wie schon in den letzten Jahren ein krummer Betrag – sind es in diesem Jahr, die Paule mit einem „lachenden Herzen“ übergibt, wie er selbst erklärt.

Bürgermeister Stephan Paule übergibt die Zuwendung an Ulrich Beyenbach und Anna Schüßler. Alle Fotos: jal

„Es ist einfach schön, jedes Jahr mit Ihnen hier oben zu stehen und dem Maiblasen zu lauschen, denn dann weiß man, dass das Frühjahr wirklich angekommen ist. Und mit ein bisschen Stolz kann ich sagen: wenn man hier oben steht und den Blick genießt, dann bin ich Stolz darauf, Bürgermeister dieser wunderschönen Stadt zu sein“, sagt er. Wahrlich: zu diesem Zeitpunkt haben sich bereits die ersten Zuhörer auf dem Marktplatz versammelt und schauen gespannt auf den Kirchturm.

16 Strophen schallen über Alsfelds Dächer

Und dann geht es endlich die restlichen Treppenstufen hinauf zum Rundumgang auf dem Kirchturm und mit dem ersten Ton fällt der Startschuss für die Jahrhundert alte Tradition. Nach Verstummen des letzten Glockenschlags erklingt zum Auftakt der bekannte Volkslied-Klassiker „Der Mai ist gekommen“, gefolgt von „Grüß Gott du schöner Maien“. In diesem Jahr haben sich die Posaunenchöre drei neue, jüngere Gesichter mit auf dem Turm, die zum ersten Mal mit beim Maiblasen dabei sind.

Die Posaunenchöre haben sich in diesem Jahr verjüngt.

Jeweils zwei Strophen der beiden Lieder spielen die Posaunenchöre an den vier Ecken des Rundumgangs – nach Osten, dann in Richtung Süden, Westen und zum Abschluss nach Norden. 16 Strophen schallen damit über das abendliche Alsfeld und von den historischen Gassen der Altstadt folgt Applaus.

Insgesamt 24 Mal werden die beiden Posaunenchöre noch die gut 144 Stufen zum Kirchturm emporsteigen, um über den Dächern der Stadt den Frühling mit diversen Musikstücken willkommen zu heißen, ehe der Wonnemonat wieder vorbei ist und die Tradition im kommenden Jahr wieder fortgeführt wird.

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