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Vernissage zur Ausstellung "ausgedient?" des Schmalfilm- und Fotoclub Alsfeld in der VR Bank in AlsfeldDie Schönheit „ausgedienter“ Dinge

ALSFELD (akr). Defekt, wertlos, nutzlos, abgewetzt, abgenutzt, verbraucht, schäbig – all das sind Synonyme, die man für das Adjektiv „ausgedient“ erhält, wenn man es bei Google eintippt. Doch sind ausgediente Dinge wirklich wertlos und schäbig? Kann man sie wirklich nicht mehr nutzen? Mit diesem Thema hat sich der Schmalfilm- und Fotoclub in seiner diesjährigen Ausstellung „ausgedient?“ befasst. Am Dienstagabend war die Vernissage.

Es ist mittlerweile das 31. Mal, dass der Schmalfilm- und Fotoclub seine Werke ausstellt – und zum dritten Mal findet diese Ausstellung in der VR Bank Hessenland statt. „Wieder einmal sind es wahrlich tolle Motive, dafür braucht man einen Blick. Es reicht nicht einfach auf den Auslöser zu drücken“, lobte Werner Braun, Vorstandmitglied der VR Bank Hessenland, das Talent der Fotografen in seiner Begrüßungsrede.

Der erste Vorsitzende des Vereins Detlef Gehrke. Fotos: akr

Dass Fotografie als Hobby, als Leidenschaft, mehr als nur „knipsen“ ist, betonte auch der erste Vorsitzende des Vereins Detlef Gehrke. „Fotografie als Hobby erreicht andere Dimensionen. Man braucht die richtige Kamera, gute Augen, einen scharfen Blick und das notwendige Know-How“ – und das haben die acht Fotografen mit den insgesamt 38 Fotografien  der Ausstellung „ausgedient?“ erneut bewiesen.

Doch wie kamen die Fotografie-Liebhaber eigentlich dazu, ein „solch außergewöhnliches Thema“, wie Gehrke es beschreibt, als Thema zu wählen? „Ich wollte abdanken. Da sagte ein Mitglied ‚du hast noch nicht ausgedient‘ – und schon war das Thema geboren“, lachte Gehrke. Aber was bedeutet eigentlich ausgedient? Googelt man das Adjektiv erhält man zahlreiche Synonyme: wertlos, schäbig, nutzlos. Sind ausgediente Dinge wirklich nicht mehr brauchbar? Sind sie schäbig? „Deswegen haben wir extra ein Fragezeichen dahinter gesetzt“, erklärt Gehrke.

38 Werke von acht Fotografen.

Und dann eröffnete der Vorsitzende die diesjährige Ausstellung, die jedes Jahr das Highlight des Vereins darstellt, und hob hervor, dass „künstlerische Freiheit dem Künstler erlaubt von der Realität und bestimmten Normen abzuweichen“.

Die insgesamt 38 Fotografien der acht Künstler zeigen unter anderem alte, teils kaputte oder auch einfach normale Gegenstände. Doch mit neuer Funktion, dem richtigen Licht, einer gezielten Perspektive entstehen aus diesen „ausgedienten“ Sachen wahrlich wunderschöne Motive. Und so kann man ein altes Turmuhrwerk, die ehemalige Bahnstrecke nach Bad Hersfeld, ein verfallendes Fabrikgebäude oder auch ein gestrandetes Boot in Sizilien bestaunen.

Ein gestrandetes „Boot“ in Sizilien.

Sogar ein siebenminütiges Video mit Filmaufnahmen von 1960 bis 1964 zeigen eindrucksvolle schwarz-weiß Aufnahmen aus der Region. Bis zum 28. März kann die Ausstellung in der Hauptstelle der VR Bank Alsfeld noch besucht werden.

Die ausstellenden Fotografen: Detlef Gehrke, Ursula Gehrke, Martin Jäger, Friedhelm Stoll, Brigitte Stoll, Peter Rössner, Wolfgang Kaschub, Klaus Borsch.

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