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Baustellenbesuch in der Villa Raab + FOTOSTRECKE vorher/jetztWie aus der Prachtvilla ein Hotel wird

EXKLUSIV | ALSFELD (ls). Das einstige Prunkstück am Alsfelder Mühlbach – die Raab’sche Villa – und das umliegende große Areal ist momentan eine riesige Baustelle. Doch schaut man genauer hin, dann kann man schon jetzt erahnen, in welchem Glanz die Jugendstilvilla samt Hotelkomplex in einem Jahr erstrahlen wird. Und viele Alsfelder möchten wissen: Wie sieht es drinnen aus? Oberhessen-live lädt ein zu einem fotografischen Rundgang durch die Stockwerke und gibt einen Blick auf Vergangenes.

Es herrscht Hochbetrieb auf der Baustelle rund um die alten, prunkvollen Gemäuer der Raab’sche Villa in der Altenburger Straße. Zahlreiche Bauarbeiter laufen von der Villa rüber in den Rohbau des neuen Hotels. Kein Weg ist umsonst, immer hat man etwas anderes in der Hand. Kein Wunder, ist es doch eine besondere Woche. Seit über einem Jahr wird kräftig gewerkelt vor dem alten Gemäuer: Das „hôtel villa raab“ entsteht. Nach dem Spatenstich im November des vergangenen Jahres, wird an diesem Freitag Richtfest gefeiert.

Eins scheint aber nicht ganz in das Bild der Baustelle zu passen: Die strahlend weiße Jugendstil-Villa, die von außen schon jetzt den Charme der alten Pracht erstrahlen lässt. Staubig und holprig ist der Weg allerdings noch und provisorisch der gebaute Aufgang zur Tür in das Innere des einstigen Prachtstücks. Wer heute die Villa Raab besucht, steigt über Kabel und Werkzeugkisten. Säcke mit Putz liegen in den Ecken. Der Blick schweift umher und bleibt an Details hängen: Die wertvollen, geschwungenen Fenster in den Zimmertüren, die die alte Pracht aus 114 Jahren erahnen lassen.

Rückblick auf 114 Jahre Villa Raab

Ein kurzer Rückblick: 1904 wurde die Villa um das Fabrikgebäude vom Pfeifenfabrikant Ludwig Raab am Stadtrand von Alsfeld gebaut. Als die Firma 1991 im Handelsregister gelöscht wurde, hatte die einst so erfolgreiche Pfeifenfabrik Ludwig Raab die Produktion schon seit Jahren eingestellt. Seitdem ruhte die Villa im Dornröschenschlaf – buchstäblich hinter einer wachsenden Hecke verborgen. 1991 kaufte ein Investor das Haus ab und begann es zu sanieren. Doch das Projekt scheiterte an seiner Weigerung, Auflagen des Denkmalschutzes zu erfüllen.

Zuletzt hatte das alte Gebäude 1990 geöffnet, als die Jugendstil-Villa zum Tag der offenen Tür der Kulturdenkmäler besucht werden konnte. Wenige Jahre später schloss sich die Tür des leeren Hauses – um erst im Sommer 2014 wieder geöffnet zu werden. Da nämlich kaufte das Unternehmer-Ehepaar Tanja und Ralf Bohn das Schmuckstück, um es denkmalgerecht zu sanieren. Was genau damit geplant war, das war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Zwei Jahre später stand es dann fest: Aus der Raab’schen Villa und dem Gelände rund herum soll ein Hotel entstehen.

Seit dem hat sich im und rund um dem Jugendstilgebäude einiges getan – und immer mit dabei: Oberhessen-live. Vor dem Richtfest des Hotels an diesem Freitag, waren wir im alten Prachtstück und haben uns ein Bild von den Bauarbeiten gemacht. Die Fotos zeigen zunächst das Innere der Villa, wie es noch 2014 aussah. Mit einem Klick auf das Bild sieht man das gleiche Bild, wie es heute in der Villa aussieht.

Die Entwicklung im Bild

Klicken Sie auf die nachfolgenden Fotos, um den Baufortschritt zu entdecken.

Weitere Fotos

13 Gedanken zu “Wie aus der Prachtvilla ein Hotel wird

  1. @ Wolfgang Schweiner
    „Ich finde es gut, wenn jemand den Mut hat, Geld u. Zeit zu investieren und das alte wieder zum neuen Leben erweckt.“
    Falsche Reihenfolge! Da hat jemand das Geld, Mut und Zeit zu investieren. Ist nur FAST dasselbe. Und das Schöne an der Sache: Sie selbst finanzieren das neue Leben des Alten täglich mit! Schauen Sie mal auf Ihre Stromrechnung. Oder lesen Sie das hier: https://www.zeit.de/2012/51/Windenergie-Kosten/komplettansicht

  2. @ KASIMIR 23.11.2018
    Es heißt „Blech reden“, nicht Blei. Und wenn „mann“ keine Ahnung von Rechtschreibung hat, sollte „man“ nicht ohne Duden „Leben“.
    P.S.: Wer bitte ist der „Malzfelder Bub“? Ist das der Alsfelder Bierkönig von 2017? Oder ein bekannter heimatlicher Legastheniker?

  3. „Wie aus der Prachtvilla ein Hotel wird“ ist der obige Artikel überschrieben. Doch genau das wird durch den Text nicht bestätigt. Das Hotel ist der Neubau. Wie die „Prachtvilla“ genutzt werden soll, erfährt man seltsamerweise nicht. Wird da am Ende der WKA-Projektierer Bohn nebst Familie so feudal residieren wie einst der Pfeifenfabrikant Raab?
    Und bevor sich hier alles mit Lob der „unternehmerischen Leistung“, des „unternehmerischen Muts“ sowie der „Bewahrung traditioneller Architektur“ und der „Verschönerung Alsfelds“ überschlägt, sollte man sich vor Augen führen, dass da jemand seinen eigenen Besitzstand mehrt und nicht die Allgemeinheit beschenkt.
    Ich fange in meinem Garten schon mal mit Versailles II an. Vielleicht könnten alle Lobhudler dieser Seite schon mal ein paar Vorschuss-Lorbeeren spenden. Ich warte.

  4. @ „Normaler Mensch“
    Immer wieder interessant, was der eine oder andere so für „normal“ hält. Über architektonische Entwürfe kann man gewiss auch streiten. Und das Nachdenken darüber, was dem einen vielleicht genehmigt wird und dem anderen nicht, ist auch nicht verboten. Da gibt es genügend Beispiele sehr unterschiedlicher Behandlung durch die Behörden, insbesondere beim Bauen im Außenbereich, bei der Genehmigung privater Grundschulen und, und, und. Beispiel: https://www.welt.de/vermischtes/article176161101/Hart-aber-fair-Diskussion-ueber-Superreiche-Der-Staat-das-sind-wir.html
    Wer da mal nachhakt, ist nicht gleich ein „widerlicher Stillstandsfetischist“.
    Und wie „die Menschen“ vor über hundert Jahren gedacht haben (Schlösser für die Reichen, Hütten oder feuchte Mietskasernen für die „Normalen“), ist vielleicht heute auch kein Maßstab mehr. König Ludwig II ist seine Prunksucht jedenfalls gar nicht gut bekommen. Und was wollten wir auch mit einem Neuschwanstein in jedem dritten Dorf?

  5. Ich bin froh das Fam. Bohn den Mut zu diesem großen Schritt hatte.
    Respekt für diese tolle Leistung.
    Alsfeld wird immer schöner

  6. Super schöne alte Bilder. Ich finde es gut, wenn jemand den Mut hat, Geld u. Zeit zu investieren und das alte wieder zum neuen Leben erweckt. Schöne Sache.

  7. @Alsfelder Bub
    kann Ihnen ein wenig zustimmen! Die Leute die Ihr Kommentar da gelassen haben, haben wohl alle noch keine Bekanntschaft mit der Denkmalbehörde gehabt sonst würden sie auch wohl anders schreiben!
    Kenne es selber nur zu gut mit einem Denkmalgeschützten Haus und einem Umbau damit und da bekommt der kleine Privatmann wirklich nur Steine in den Weg gelegt!!!

  8. @alsfelder bub: tut mir leid für dich das die Welt nicht stehen bleibt. Hätten die Menschen vor über hundert Jahren so gedacht wie du wäre die Villa nie erbaut worden.
    Mich wiedern solche Stillstandsfetischisten einfach nur an.

  9. Malzfelder bub, wenn mann keine Ahnung hat, solte man nach dem Motto Leben.
    „Reden ist Blei, Schweigen ist Gold“

  10. Hier sieht man , dass es möglich ist das alte mit dem Modernen zu vereinen. Eine gelungene Gesamt Gestaltung.

  11. Toller Bericht und super schöne Bilder von einst.
    Das Objekt ist in den richtigen Händen.

  12. 114Jahre alt und dann solche modernen Neubauten daneben setzen!!!! Wie kann das mit dem Denkmalschutz vereint werden???? Wenn jemand ein altes Haus gekauft hat was unter Denkmalschutz oder in einer Gesamtanlage steht, bekommt er aus Marburg alles vorgeschrieben was er zu tun und lassen hat. Komisch bei dieser Baustelle wo eine Wunderschöne Villa wieder zum Leben erweckt wird werden Neubauten genehmigt! Aber es ist wie überall Geld und Bekanntheit ist alles und bekommt alles!!!
    Schade das die schöne alte Villa durch solche Neubauten verschandelt wird.

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