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SPD Landtags-Direktkandidat Swen Bastian beim Sommerstammtisch des Ortsvereins in Herbstein-Stockhausen„Über Themen reden, die unter den Nägeln brennen“

STOCKHAUSEN (ol). Bei Temperaturen um die 30 Grad fand am Mittwochabend der Sommerstammtisch des SPD Ortsvereins Herbstein-Stockhausen bei „Schmidts“ statt. Bei einem gemeinsamen Zusammensein wurde in einer Gesprächsrunde beispielsweise über die Qualitätsverbesserungen in KiTas, über Lehrerausfall oder dem Ausbau der Infrastruktur gesprochen.

„Ich möchte dass wir miteinander über die Themen reden, die im Alltag unter den Nägeln brennen. Der unverantwortliche Unionsstreit der letzten Wochen, ein kalkulierter Machtkampf zwischen München und Berlin, hat die Menschen verärgert und einmal mehr die Politik insgesamt in ein schlechtes Licht gerückt“, sagte der SPD Landtags-Direktkandidat Swen Bastian laut seiner Pressemitteilung. Dem gelte es entgegenzutreten, denn gute Politik lebe vom Austausch und dem Anpacken der Probleme vor Ort. Deswegen bedankte er sich für das Angebot eines Sommerstammtischs bei der SPD Herbstein.

Einen Einblick in den Sommerstammtisch in Stockhausen. Foto: Dieter Graulich

In einer lockeren Gesprächsrunde diskutierten die Teilnehmer mit Bastian eine Vielzahl an politischen Themen. Von der vollständigen Gebührenfreiheit und Qualitätsverbesserungen in den Kindertagesstätten, über die Notwendigkeit den Lehrermangel und Unterrichtsausfall an den hessischen Schulen anzupacken, bis hin zum Ausbau der Infrastruktur, der Verbesserung von Verkehrsangeboten und der Förderung des Umbaus leer stehender Höfe in moderne, barrierefreie Wohneinheiten, spannte sich der Bogen. „Ich bin ganz darauf fokussiert, unserer Region eine starke Stimme in Wiesbaden zu geben und die Rahmenbedingungen für unsere Heimat zu verbessern“ , sagte Bastian.

Nach dem offiziellen Teil des Stammtischs informierte sich der SPD Landtagskandidat über das Projekt „Schmidts“, der gemeinnützigen Campus am Park GmbH, bei dem dreizehn Menschen beschäftigt sind. Neben dem Biergarten, Mittagstisch, Café und Eventgastronomie werden auch elf Gästezimmer angeboten. Darüber hinaus wird der örtliche Kindergarten mit Mittagessen beliefert. Der gesellige Abschluss der Veranstaltung fand im alten Dorfsaal im Hof der Gaststätte statt, wo sich jeden Mittwoch ein Stockhäuser Stammtisch zu seinem regelmäßigen Treffen einfindet und Gelegenheit für weitere Gespräche bot.

2 Gedanken zu “„Über Themen reden, die unter den Nägeln brennen“

  1. Gerade gestern brachte das Südwest-Fernsehen einen Bericht unter dem Titel: „Wie wollen wir leben? Wohnen auf wenig Raum“ (https://programm.ard.de/TV/swrfernsehenbw/wohnen-auf-wenig-raum/eid_28113770255218). Meiner Meinung nach müssten sich die Politiker in der Region dieses Themas dringend annehmen, gerade auf dem Land. Denn hier wohnt man häufig auf zu großem Raum, nicht aus Luxus, sondern weil der Rückgang der Landwirtschaft zahlreiche Gebäude ohne Nutzungsmöglichkeit hervorgebracht hat. Und wo keine Nutzung, da keine Einnahmen zur Deckung der Unterhaltskosten. Scheunen und Ställe verrotten, und in den Wohngebäuden, in denen sich einst Kinder, unverheiratete Tanten, Knechte usw. drängten, wohnt jetzt oft nur noch ein verwitweter Elternteil oder ein altes Ehepaar, denen das Wohnhaus viel zu groß und im Unterhalt zu teuer ist. Wir müssen den Unterhalt von ehemaligen Gehöften und das Wohnen auf kleinem Raum sinnvoll zusammenführen. Große Grundstücke können Stellplätze werden für Kleinsthäuser. Die Scheunen nutzt man als Garagen. Die Ställe für die Hühnerhaltung oder anderes Kleingetier, die wieder in Mode kommen wegen der gesunden Lebensmittel und weil man Dünger braucht für den Gartenbau, der ebenfalls wieder in Mode kommt. Das Landleben hat sich längst noch nicht erledigt, insbesondere dann nicht, wenn die Menschen hier aufwachen und den kapitalvernichtenden Ausbau der Metropolen stoppen. In den Ballungszentren für teures Geld „menschliche Lebensbedingungen“ herstellen zu wollen, die es auf dem Land gratis dazu gibt, ist einfach Blödsinn. Dank Wirtschaft 4.0, Glasfaser und 5G-Mobilfunkstandard könne viele Arbeitsplätze auf das platte Land verlagert und damit gleichmäßiger verteilt werden. Aber es bleiben die Probleme zu niedriger Renten, insbesondere auch derjenigen der zukünftigen Generationen im Zeichen des demografischen Wandels, und natürlich die Probleme des Klimawandels. Reduzierung des Wohnraums und neue Wohn- und Lebensformen sind die Lösung vieler Probleme, statt Großstädte unter Styropor zu begraben!

  2. „Förderung des Umbaus leer stehender Höfe in moderne, barrierefreie Wohneinheiten“ – das ist endlich mal ein konkreter Vorschlag zur Leerstandsbehebung im ländlichen Raum, über den sich zu diskutieren lohnt, gerade in Verbindung mit alternativen Wohnformen für Senioren oder Mehrgenerationenprojekten. Inzwischen geht es auch darum, den Faktor Wohnkosten deutlich zu reduzieren, weil immer mehr Menschen mit geringen Renten zurecht kommen müssen, die man einerseits nachträglich nicht „korrigieren“ kann, die aber auch nicht grenzenlos durch Sozialleistungen aufgestockt werden können. Man muss also Wohnflächen reduzieren sowie die Inneneinrichtung optimieren und erhält so Wohneinheiten, die ältere Menschen noch ohne fremde Hilfe in Ordnung halten können und die kostengünstig beheizbar sind (wartungsfreie und vollständig automatisierbare Infrarot-Wärmewellenheizung hat sich im Vergleich als unschlagbar erwiesen!). Inzwischen werden immer mehr Wohnmodule zu günstigen Preisen entwickelt, die entweder auf großen Grundstücken wie kleine Dörfer aufgestellt werden können (Das leerstehende landwirtschaftliche Anwesen dient dabei als Begegnungs- und Gemeinschaftszentrum) oder als Indoor-Lösungen in Scheunen, Hallen usw. eingebaut werden können. Es lohnt sich, solche Gedanken einmal konsequent weiter zu verfolgen und zum Beispiel von Gemeindeseite mit entsprechenden Herstellern Modelleinrichtungen zu entwickeln. Im Hotelbereich gibt es das schon („Das kleine Hotel“).

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