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Ein Vortrag von der Frauenärztin Dr. Barbara PetersEine Krankheit mit einer Vielzahl an Beschwerden

LAUTERBACH (ol). Nach Schätzungen von Experten leiden in Deutschland zwischen zehn und 15 Prozent aller Frauen im geschlechtsreifen Alter an Endometriose. Bei einer Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle. In einem Vortrag ging die Frauenärztin Dr. Barbara Peters auf die Erkrankung ein, beispielsweise welche Theorien es zur Ursache gibt oder welche Auswirkung sie auf Erkrankte hat.

Die Symptome sind laut Pressemitteilung des Krankenhauses so vielseitig, dass eine Diagnose oft erst nach zahlreichen spezialisierten Untersuchungen möglich ist. Die Diagnose Endometriose sei leider nicht selten. Experten schätzen, dass jedes Jahr fast 40.000 Frauen neu erkranken. „Bei einer Endometriose findet sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle im Körper. Blutungen an Orten, wo eigentlich nichts bluten kann, verursachen eine Vielzahl an Beschwerden. Mögliche Folgen sind erhebliche Unterbauchschmerzen und Unfruchtbarkeit“, erklärte Dr. Peters bei Ihrer Vortragsveranstaltung, die weitestgehend von betroffenen Frauen besucht wurde, die in Begleitung von Partnern oder Ehemännern gekommen waren.

Die erfahrene Frauenärztin ging auf die Geschichte und Entdeckung der gutartigen Erkrankung ein, zeigte mit Hilfe von hochauflösenden Bildern und Grafiken auf, wo sich die Gebärmutterschleimhaut im weiblichen Körper außerhalb bilden können und erläuterte die Symptome sowie die unterschiedlichen Formen des Leidens. „Häufig wird eine Krankheit erst entdeckt, weil nach der Ursache für starke Unterbauchschmerzen oder nach Gründen für eine ungewollte Kinderlosigkeit geforscht wird. Sie gilt als häufige Ursache einer weiblichen Unfruchtbarkeit“, sagte die Belegärztin.

Der Ursprung für den Ausbruch einer Endometriose sei leider noch nicht bekannt, daher gebe es auch keine gezielte Therapie, die die Krankheit heilen könne. Medikamente und Operationen könnten aber die Symptome lindern, sagte die Medizinerin. „Welche Therapie am besten geeignet ist, sollte individuell entschieden werden. Das Alter der betroffenen Frau spielt dabei ebenso eine Rolle, wie die Frage nach der Familienplanung“, sagte Dr. Peters. Bei der Diagnostik seien ein umfassendes Gespräch zwischen Arzt und Patient, sorgfältige Untersuchungen beispielsweise mittels eines Ultraschalls oder MRT sowie im Zweifelsfall mittels Bauchspiegelung die Mittel der Wahl.

In ihrem Vortrag im Rahmen von „Treffpunkt Gesundheit“ ging die Frauenärztin aber auch auf die Auswirkungen von Endometriose auf Partnerbeziehung, Sexualität, Familienplanung, soziales Umfeld und das Berufsleben ein. „Die Krankheit kann eine Beziehung auf eine schwere Probe stellen. Da es keinen Königsweg bei der Behandlung gibt, eine Gebärmutterentfernung zwar Linderung bringt, aber die Familienplanung damit endgültig abgeschlossen ist, sollte eine Entscheidung auch immer gemeinsam mit dem Partner getroffen werden“, riet die Ärztin ihren Zuhörern.

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