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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr AlsfeldFeuerwehr Alsfeld leistet 21.416 ehrenamtliche Dienststunden

ALSFELD (ol). Alsfelds 336 Feuerwehrleute leisteten im Jahr 2017 exakt 21.416 ehrenamtliche Dienststunden. Am Samstagabend fand die gemeinsame Jahreshauptversammlung in der Feuerwache am Fulder Tor statt. Im Mittelpunkt standen Ehrungen, Beförderungen und ein detaillierter Jahresrückblick des im Vorjahr neu gewählten Stadtbrandinspektors Daniel Schäfer.

Insgesamt 259 Einsätze gab es im vergangenen Jahr für die Frauen und Männer der Feuerwehr zu bewältigen, diese gliederten sich in 61 Brände, 133 technische Hilfeleistungen und 65 Fehlalarme. Die Einsatzkräfte retteten 13 Menschenleben, für eine Personen kam jede Hilfe zu spät. Ein Einsatz in Schwabenrod zog sich über 26 Stunden, dort war eine explosive Gasflasche in Brand geraten. Weitere prägende Einsätze waren ein Wohnhausbrand in Eudorf sowie die Altöl-Havarie in Alsfeld. Immer wieder beschäftigen auch private Rauchwarnmelder die Feuerwehrleute. „In diesem Falle fahren wir aber lieber einmal mehr raus als einmal zu wenig“, machte der Stadtbrandinspektor dazu klar. Deutliche Kritik richtete er dem entgegen am Missbrauch des Notrufes, zu dem es im Vorjahr zweimal kam.

„Wer böswillig Rettungskräfte alarmiert, der gefährdet nicht nur Einsatzkräfte und Bürger durch unnötige Alarmfahrten, sondern er bindet auch Kräfte die für wirkliche Notfälle benötigt werden“, sagte Schäfer. Im Hinblick auf die Personalstärke in den Einsatzabteilungen sprach der Stadtbrandinspektor von einem Rückgang. „Wir müssen mehr Menschen zum Helfen und zum Ehrenamt in der Feuerwehr motivieren“, so Schäfer. Die Zahlen in der Jugendarbeit würden sich dem entgegen positiv entwickeln. „Die Mitgliederzahlen der Jugendfeuerwehren und der Kindergruppen steigen“, erklärte Schäfer. Zuwachs gab es auch in den Feuerwehrvereinen, genau 2.091 Alsfelder sprachen im Jahr 2017 ihre Unterstützung durch eine Mitgliedschaft aus. Ein Plus von 30 Mitgliedern im Vergleich zum Jahr 2016.

81 Lehrgänge und Seminare in 3.556 Stunden

Die Alsfelder Feuerwehrleute absolvierten im Vorjahr 81 Lehrgänge und Seminare, dafür wurden 3.556 Stunden aufgebracht. „Die Bereitschaft sich weiterzubilden, ist in den Einsatzabteilungen stark unterschiedlich“, stellte Schäfer fest. Wie er sagte, liegt der Ausbildungsschwerpunkt auf der Ersten Hilfe sowie der schnellen Rettung unter Atemschutz. Am Lehrgangsstandort Alsfeld wurde im letzten Jahr wieder die ganze Sparte der Ausbildung auf Kreisebene abgebildet. Der Stadtbrandinspektor stellte jedoch einen Mangel an Kreisausbildern fest. Die neue Feuerwache zählte er im Bereich der Neuanschaffungen zur größten Neuerung für die Feuerwehr der Stadt Alsfeld. Er nannte dazu zahlreiche Vorteile für Bürger und Feuerwehrleute, von der optimierten Ausbildung über die bessere Wartung von Einsatzgeräten bis hin zur schnelleren Hilfe bei Notfällen.

Den Umzug in die Wache mit einem Blaulicht-Konvoi bezeichnete Schäfer als Gänsehaut-Moment des Jahres, der schließlich nur noch durch die offizielle Eröffnung mit den Landeswettbewerben und rund 6.000 Besuchern getoppt werden konnte. Wie der Stadtbrandinspektor sagte, sieht der städtische Bedarfs- und Entwicklungsplan für die kommenden Jahre Um- und Neubauten von Feuerwehrhäusern in den Stadtteilen vor. „Diese sind dringend notwendig, um mittelfristig die vom Prüfdienst des Landes Hessen aufgezeigten Mängel zu beseitigen“, sagte Schäfer. Im Stadtteil Eifa konnte im Vorjahr ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug mit Löschwassertank beschafft werden. In diesem Jahr sollen noch ein Einsatzleitwagen sowie drei Mannschaftstransportwagen beschafft werden. Hierzu machte der Stadtbrandinspektor deutlich: „Die städtischen Gremien haben ihre Aufgabe verstanden und stehen hinter ihrer Feuerwehr“.

Aus Sicht des Stadtbrandinspektors werde von den Gremien jederzeit geholfen, die Feuerwehr modern auszustatten und baulich auf einen guten Stand zu bringen. „Der Bedarfs- und Entwicklungsplan wird eingehalten und es wird laufend Geld investiert“, erklärte Schäfer. Er hob zudem die Bedeutung der 10-minütigen Hilfsfrist hervor, dazu seien die Stadtteilfeuerwehren unverzichtbar. „Unser Ehrgeiz keine Stadtteilwehr aktiv zu schließen ist weiterhin vorhanden“, sagte der Stadtbrandinspektor.

Die Beförderten auf der Jahreshauptversammlung. Foto: privat

481 ehrenamtliche Stunden für die Kinder- und Jugendfeuerwehr

Rund um die 61 Jugendlichen in vier Jugendfeuerwehren und die 44 Kinder in drei Kinderfeuerwehren drehte sich der Bericht der Stadtjugendfeuerwehrwartin Corinna Schlitt. Es konnten 16 neue Mitglieder in den Jugendfeuerwehren und 17 neue Mitglieder in den Kinderfeuerwehren begrüßt werden. Insgesamt 481 ehrenamtliche Stunden wurden für die Jugendarbeit geleistet, die sich in 168 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung, 180 Stunden allgemeine Jugendarbeit und 133 Stunden für Organisation gliederten. Hinzu kamen vier Tage für Freizeiten und Ausflüge.

„Im vergangenen Jahr war es wieder abwechslungsreich“, sagte Schlitt. Die Stadtjugendfeuerwehr organisierte für den Feuerwehrnachwuchs einen Ausflug in das Bergwerk nach Merkers und eine dreitägige Freizeit in den Thüringer Wald. Die Leistungsspange konnten im Vorjahr acht Jugendfeuerwehrmitglieder absolvieren.

Arbeit in den Fachbereichen

Mathis Kruse gab einen Bericht über den Fachbereich für Gefahrgut und dem sogenannten GABC-Zug. Dieser zählt 36 Angehörige und erbrachte im Vorjahr eine 273-stündige Arbeit im Katastrophenschutz. Wie Kruse informierte, lag der Schwerpunkt auf der Ausbildung in Messtechniken und der Dekontamination. Zum Einsatz kamen die Spezialisten im Vorjahr insgesamt zweimal, darunter ein Austritt von Kohlenmonoxid in Romrod und eine Brandrauchmessung in Ehringshausen. Neue Ausstattung erhielten die Einsatzfahrzeuge für die Dekontaminierung (Dekon-P) sowie für die Erkundung (CBRN Erkundungskraftwagen). Kürzlich wurde an einer Übung zur Seuchenbekämpfung teilgenommen.

Den Bericht des Fachbereichs Ausbildung stellte Sascha Knaust vor. Er berichtete von den modernen Ausbildungsmöglichkeiten an der neuen Feuerwache. Im Mittelpunkt stand im Vorjahr die individuelle Förderung der Einsatzabteilungen in den einzelnen Stadtteilen. Besonderes Augenmerk legte er auf den zweiten Teil der sogenannten Truppmannausbildung, hierbei wurden 48 Feuerwehrleute trainiert. Insgesamt leistete der Fachbereich 688 Personalstunden an zwölf Ausbildungsterminen.

Über den Fachbereich der Brandschutzerziehung und der Brandschutzaufklärung informierte Stadtbrandinspektor Schäfer. Demnach wurden 125 Kinder und Erwachsene zum Thema Brandschutz und Verhalten im Brandfall geschult. Insgesamt 80 Stunden wurden von den Feuerwehrleuten dafür ehrenamtlich aufgebracht.

Einsätze zeigen, welcher Schutz für die Bürger geleistet wird

Bürgermeister Stephan Paule dankte den Feuerwehrleuten für ihr Engagement. Er hob die über 20.000 ehrenamtlichen Dienststunden hervor und machte dazu deutlich, dass man das Ehrenamt nicht mit Geld und guten Worten aufwiegen könne. Aus seiner Sicht sehen die Bürger der Stadt Alsfeld die Institution Feuerwehr mit Hochachtung. „Die Einsätze der Feuerwehrleute zeigen, welcher Schutz für die Bürger geleistet wird“, erklärte Paule. Er bekräftigte, dass die Stadt alle nötigen Mittel für die Feuerwehr zur Verfügung stellt. Hohe Bedeutung sprach er den Wehren in den Stadtteilen aus, im Hinblick auf Erneuerungen sprach er von einer Priorisierung. „Wir können die Erneuerungen nur nacheinander abarbeiten“, sagte Paule. Das neue Stadtbrandinspektoren-Trio lobte er für das erste Amtsjahr. Er sprach dahingehend von Begeisterungsfähigkeit, Führungsqualitäten und Schulterschluss zwischen den Feuerwehrleuten.

Stadtverordnetenvorsteher Michael Refflinghaus sprach von eindrucksvollen Jahresberichten mit eindrucksvollen Zahlen. „Und das alles ehrenamtlich“, sagte Refflinghaus. Aus seiner Sicht wird das Ehrenamt bei der Feuerwehr hoch gehalten und die Stadtpolitik stehe geschlossen dahinter. „Was Sie in der Zukunft für die Hilfeleistung benötigen, werden wir zur Verfügung stellen“, ergänzte der Stadtverordnetenvorsteher.

Kreisbrandmeister Björn Preuß-von Brincken resümierte die besonderen Einsätze der Alsfelder Feuerwehrleute und hob die Bedeutung der neuen Feuerwache für die Kreisausbildung hervor. Wie er mitteilte, soll die Alarmierung der Feuerwehren im Landkreis demnächst digital erfolgen. Der stellvertretende Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Stefan Preuß hob das Ausbildungsangebot bei der Feuerwehr Alsfeld hervor. Wie er mitteilte, will der Kreisfeuerwehrverband demnächst mit einer neuen Webseite online gehen sowie ein Leitbild präsentieren.  Ulf Heinemann von der Partnerfeuerwehr aus Eschede hob die Verbundenheit der Feuerwehrleute hervor. Wie er mitteilte, befindet sich derzeit der Neubau der Feuerwache in Eschede in der Ausschreibung.

Beförderungen und Ehrungen auf der Jahreshauptversammlung

Zwölf Beförderungen wurden auf der Versammlung durchgeführt. Zum Feuerwehrmannanwärter wurde Matthias Becker befördert, zu Feuerwehrmännern Julian Riegelmann, Sebastian Zulauf und Jakob Röhrig. Celine Eilts erhielt den Dienstgrad der Feuerwehrfrau. Zu Oberfeuerwehrmännern wurden Dennis Schneider und Florian Wedel befördert. Die Beförderung zum Löschmeister erhielt Mike Momberger, die Beförderung zum Oberlöschmeister Sascha Wagner sowie Marcel Decher und die Beförderung zum Hauptlöschmeister Tobias Riemann. Kevin Planz wurde zum Oberbrandmeister befördert.

Aus ihren Ämtern entlassen wurden Liederbachs Wehrführer Andreas Riffer, Angenrods stellvertretender Wehrführer Clemens Wald und die stellvertretende Leiterin der Alsfelder Kinderfeuerwehr Tamara Eilts. Ernennungsurkunden erhielten Angenrods Wehrführer Sebastian Bambey und sein Stellvertreter Klaus-Peter Schlosser, Elbenrod-Hattendorfs Wehrführer Maik Wagner und sein Stellvertreter Georg Kalbfleisch, Eudorfs Wehrführer Tobias Merle und seine Stellvertreter Lothar Rüger und Matthias Müller sowie Liederbachs Wehrführer Mike Momberger und sein Stellvertreter Michael Engelhard.

Besondere Ehrung für Andreas Riffer

Eine besondere Ehrung erhielt Liederbachs ehemaliger Wehrführer Andreas Riffer. Ihm wurde der Titel Ehrenwehrführer von der Stadtverordnetenversammlung zugesprochen. Bürgermeister Stephan Paule bezeichnete ihn als „Gesicht von Liederbach“ und „Ersten Mann an der Spritze“. Aus Sicht des Bürgermeisters hat Riffer über vierzig Jahre das Feuerwehrwesen geprägt. Stadtbrandinspektor Schäfer hob hervor, dass Riffer sein Leben im Zeichen des Ehrenamtes lebt. Er resümierte den Werdegang Riffers bei der Feuerwehr, der mit dem Eintritt in die Jugendfeuerwehr im Jahr 1976 begann. Seitdem engagierte er sich bis hin zur Kreisebene für das Brandschutzwesen.

Andreas Riffer wurde zum Ehrenwehrführer ernannt. Foto: privat

Das silberne Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen wurde Thomas Wagner am Bande verliehen. Das goldene Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen wurde Mario Baumann, Norbert Diehl, Horst Geisel, Thomas Gröger, Axel Möller, Willi Müller, Matthias Schlitt und Uwe Stein am Bande verliehen. Mit der bronzenen Katastrophenschutzmedaille wurden Simon Erhardt, David Michael Hölscher, Christian Kurz, Michaela Küster, Frank Pittich, Benjamin Runkel, Philipp André Schweigert und Daniel Vitt ausgezeichnet. Die goldene Katastrophenschutzmedaille wurde an Volker Bambey, Erhard Frick, Jürgen Hermann, Roland Klemm, Erich Peter, Kurt Wagner und Horst Weitzel verliehen.

Anerkennungsprämien für 40-jährigen Feuerwehrdienst erhielten Volker Bambey, Norbert Diehl, Erhard Frick, Horst Geisel, Manfred Grüner, Roland Klemm, Volker Knauff, Ingo Scheuer und Horst Weitzel. Anerkennungsprämien für 30-jährigen Feuerwehrdienst erhielten Ralf Braun, Klaus Kurz, Markus Pfeil, Dirk Ritter, Lothar Rüger und Uwe Weiß. Anerkennungsprämien für 20-jährigen Feuerwehrdienst erhielten Michael falck, Dirk gaudl, Sven Merkel, Kay Neumann, Carsten Schmidt und Maik Wagner. Anerkennungsprämien für 10-jährigen Feuerwehrdienst erhielten Simon Erhardt, Tamara Eilts, Michaela Küster, Benjamin Runkel, Philipp Schweigert, Daniel Vitt und Morten Weiß.

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