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Schlitzer Entführungsfall: Staatsanwaltschaft und Polizei nehmen 48-jährigen Tatverdächtigen festTatverdächtiger im Schlitzer Entführungsfall festgenommen

SCHLITZ|OSTHESSEN (ol). Fast drei Jahre nach der Entführung des Unternehmersohns Markus Würth haben die Polizei und die Staatsanwaltschaft einen Tatverdächtigen festgenommen. Wegen des dringenden Tatverdachts des erpresserischen Menschenraubes und Fluchtgefahr sitzt der 48-Jährige aktuell in einer hessischen Justizvollzugsanstalt.

Wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt geben, soll der 48-jährige Tatverdächtige am Mittwochmorgen in Offenbach festgenommen worden sein. Dabei handele es sich um einen serbisch-montenegrinischen Staatsangehörigen, der in Offenbach wohnhaft sein soll.

Nach seiner Festnahme sollen Beamte der Sonderkommission der Kriminaldirektion des Polizeipräsidiums Osthessen die Wohnung des Mannes nach Beweismitteln untersucht haben. Der Beschuldigte wurde unterdessen zum Polizeipräsidium Osthessen nach Fulda gebracht und dort polizeilich vernommen.

Die Staatsanwaltschaft habe beim Gießener Amtsgericht gegen den Mann die Anordnung der Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachts des erpresserischen Menschenraubes und Fluchtgefahr beantragt. Der Ermittlungsrichter setzte den Haftbefehl in Vollzug. Der Beschuldigte befinde sich nun in einer hessischen
Justizvollzugsanstalt. Weitere Auskünfte können am heutigen Tage nicht erteilt werden.

Rückblick: Vermisstensuche wurde zu einem Kriminalfall

Rückblick: 2015 wurde eine Vermisstensuche zum hochkarätigen Kriminalfall: Der Sohn der Milliardärs-Familie Würth wurde auf dem Hofgut Sassen entführt, gefangen gehalten und wieder frei gelassen. In einem Waldgebiet bei Würzburg wurde der Entführte wohlbehalten aufgefunden. Die Geschichte begann als Vermisstensuche rund um das Hofgut Sassen, eine therapeutische Lebensgemeinschaft. Doch dann schaltete sich die Staatsanwaltschaft Gießen ein und verhängte eine Nachrichtensperre.

Obwohl damals Hunderte Polizeibeamte im Einsatz waren, sollten keine Informationen nach außen dringen. Damals hieß es, es soll eine Lösegeld-Forderung über zwei Millionen Euro eingegangen sein. Die Geschichte wurde dem Entführer aber offenbar zu heiß: Er ließ sein Opfer zurück und floh, ohne das Geld bekommen zu haben. Vor gut einem Jahr war der Fall sogar in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY zu sehen.

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