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Rosa-Luxemburg-Club Vogelsberg präsentiert Veranstaltung zum Thema "Widerstand"Zu blau der Himmel im Februar: Die letzten Tage der Weißen Rose

LAUTERBACH (ol). Anlässlich des 75. Jahrestages der Festnahme und Hinrichtung der antifaschistischen Widerstandskämpfer der „Weißen Rose“ durch die Nazis hat der Rosa-Luxemburg-Club Vogelsberg in Kooperation mit dem Kulturverein und dem Förderverein der Stadtbücherei Lauterbach eine weitere Veranstaltung ins Programm aufgenommen: Am 19. Februar wird es um Jutta Schuberts Roman „Zu blau der Himmel im Februar: Die letzten Tage des Weißen Rose“ gehen.

Es ist der Februar 1943, dessen blauer Himmel den Frühling ahnen lässt. Es ist die Zeit, in der sich nach der verlorenen Schlacht um Stalingrad die Niederlage der faschistischen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg abzeichnet und in dem Goebbels das deutsche Volk auf den „totalen Krieg“ einschwört. Es ist aber auch der Monat, in dem Hans und Sophie Scholl beim Verteilen des sechsten Flugblatts ihrer Widerstandsgruppe gefasst, verurteilt und hingerichtet werden.

In ihrem Roman folgt Jutta Schubert den Spuren des Mitbegründers der „Weißen Rose“, des 1917 in Russland geborenen Medizinstudenten Alexander Schmorell. Nach der Verhaftung seiner Mitstreiter begibt er sich auf eine verzweifelte Flucht. Er wird steckbrieflich gesucht. Was tun, wohin sich wenden? Schmorell sieht die Erlebnisse der vergangenen Monate wie einen Film an sich vorüberziehen.

Der junge Mann mit Pfeife: ein Porträt von Alexander Schmorell, der Hauptfigur des Romans von Jutta Schubert. Foto: privat

Jutta Schubert, freie Autorin und Theaterregisseurin, hat sich mehrere Jahre in das Studium des Widerstandskampfes der „Weißen Rose“ vertieft, hat ausführliche Gespräche mit Zeitzeugen geführt, Dokumente ausgewertet und Stapel von Verhörprotokollen durchgearbeitet, bevor sie zunächst das Schauspiel „Die Weiße Rose – aus den Archiven des Terrors“ und dann 2012 den Roman „Zu blau der Himmel im Februar“ schrieb, der 2016 in zweiter Auflage erschienen ist.

„Die in diesem Roman geschilderten Ereignisse halten sich – soweit ich sie rekonstruieren konnte – an die tatsächlichen historischen Begebenheiten“, schreibt die Autorin im Nachwort zu dem Roman, der ein Gefühl davon vermittelt, was es hieß, unter der Diktatur der Nazis zu leben und gegen sie zu kämpfen, anschaulicher und eindrucksvoller als manches Sachbuch.

Los geht es am 19. Februar ab 19.30 Uhr im Rokokosaal des Lauterbacher Hohhaus-Museums. Der Eintritt ist wie gewohnt frei.

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