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Gratulation an den neuen/alten Landrat Manfred Görig und eine Forderung nach mehr Anerkennung für die Vogelsberger SPDSPD freut sich über neue Mitglieder im Vogelsbergkreis

VOGELSBERGKREIS (ol). Der Unterbezirksvorstand der Vogelsberger SPD gratulierte Landrat Manfred Görig in seiner jüngsten Sitzung in Eudorf zur „souveränen Wiederwahl“. Die Wähler hätten die solide Arbeit mit einer klaren Mehrheit honoriert und damit für eine weitere sechs-jährige Amtszeit des Sozialdemokraten an der Spitze der Kreisverwaltung votiert.

Deutliche Kritik übten die Vogelsberger Genossen an der „selbstverliebten und undifferenzierten Wahlanalyse“ ihres Koalitionspartners auf Kreisebene, der CDU, wie in der Pressemeldung bekannt gegeben wurde. „Wer angesichts von dramatischen Verlusten für CDU und CSU davon spricht, dass man alle strategischen Wahlziele erreicht habe, der nimmt das Votum der Wähler offensichtlich nicht ernst“, sagte der SPD Unterbezirksvorsitzende Swen Bastian. Allein die Tatsache, dass die ehemaligen CDU Politiker Martin Hohmann und Uwe Schulz aus den heimischen Wahlkreisen nun für die AfD im Bundestag sitzen, mache deutlich, dass die Union mit ihrer selbstgerechten Einschätzung danebenliege.

Opposition eine gute Entscheidung

Die CDU trage am Ergebnis der AfD eine erhebliche Mitschuld und solle besser ihre Fehler, Verluste und innere Zerrissenheit der Schwesterparteien kritisch aufarbeiten, anstatt mit aufgesetztem Siegerlächeln zur Tagesordnung überzugehen. „Beide Parteien der großen Koalition haben verloren. Daran gibt es überhaupt nichts zu beschönigen, denn Verluste bleiben Verluste, auch dann, wenn man diese verbal als Erfolg auszuschmücken versucht“, sagte Bastian in Richtung der Vogelsberger CDU.

Breite Zustimmung gab von den Mitgliedern des Unterbezirksvorstandes es für die Entscheidung der SPD, in die Opposition zu gehen. Bei einem Ergebnis von knapp über 20 Prozent nach vier Jahren erfolgreicher Arbeit als Motor der Regierung sei klar, dass sie Partei nicht nochmal Juniorpartner der Merkel-CDU werden könne. „Der Auftrag zur Bildung der Regierung liegt bei der CDU. Ihr muss es nun rasch gelingen, die inneren Streitigkeiten zu klären, damit die ohnehin schwierigen Sondierungsgespräche beginnen und am Ende zu einer stabilen Koalition geführt werden können. Gelingt der CDU/CSU dies nicht, wäre das Scheitern fatal und birgt unberechenbare Risiken für die Demokratie insgesamt“, sagte Swen Bastian.

Vogelsberger SPD überdurchschnittlich

Besonders bedauerlich aus Sicht der Sozialdemokraten sei der Umstand, dass weder Birgit Kömpel noch Matthias Körner den Sprung in den Bundestag geschafft hatten, so dass nur noch Bettina Müller für Schotten die SPD aus dem Vogelsberg in Berlin vertrete. „Angesichts dieser Enttäuschung freut es mich aber umso mehr, dass Beide bereits angekündigt haben, ihr politisches Engagement für die Region auch ohne Mandat im Bundestag fortzusetzen“, sagte Bastian. Bezirk und Landesverband seien nun gefordert die Argumente aus dem Vogelsbergkreis ernst zu nehmen und sich Gedanken zu machen, wie die Region künftig besser auf den Listen abgesichert werden könne. Denn bei allen überregionalen Wahlen erziele die SPD im Vogelsbergkreis regelmäßig Ergebnisse, die deutlich über dem Durchschnitt des Landes und des Bundes liegen würden. Es müsse daher auch innerhalb der Partei endlich damit Schluss sein, dass der Ballungsraum versuche, sich zu Lasten der ländlichen Regionen zu bedienen, so die einhellige Meinung der Vogelsberger SPD.

Breites vor der Diskussion der Wahlergebnisse zeichnete der Unterbezirksvorstand die Preisträger seines diesjährigen Neumitgliederwettbewerbes aus. Dabei konnten sich die SPD aus Alsfeld in der Ortsvereins-Wertung und Peter Rahm, ebenfalls aus Alsfeld, als bester Einzelwerber jeweils über eine Zuwendung freuen. „Allein in den ersten beiden Tagen nach der Bundestagswahl hatten wir fünf Neueintritte in die Vogelsberger SPD“, freute sich Unterbezirkschef Bastian. Das zeige, die SPD werde gebraucht und sei zugleich Verpflichtung für die Partei und alle Aktiven, aus der Opposition heraus für ein besseres, sozial gerechtes Land zu kämpfen. „Doch auch hier gilt es, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen. Lasst uns gemeinsam in den nächsten Monaten noch ein paar Schippen oben drauf legen, um die Arbeit in den Vogelsberger Ortsvereinen auch künftig mit aktiven Mitgliedern engagiert fortzuführen“, forderte Bastian im Rahmen der Auszeichnung.

4 Gedanken zu “SPD freut sich über neue Mitglieder im Vogelsbergkreis

  1. Ich gebe hierdurch bekannt, dass ich, von welcher Farbe auch immer, weder „mitgenommen“ noch „abgeholt“ werden möchte. Ich bin schon da, wo ich sein will. Und die Herren Wennich, Hättich, Sollten und Müsstemal sind schon lange tot.

  2. Leider zuerst falsch eingestellt!
    Steinmann Uwe
    Das wird nicht passieren @Achim Merle dass was sie schreiben glaube ich erst wenn der Alsfelder Bürger wirklich mitreden kann. Alle Bürgergespräche und CDU Veranstaltungen bringen nichts wenn danach sowieso das gemacht wird was geplant war.So nach dem Motto:Der Bürger hat es nicht verstanden.Ist doch klar. Nur ein Beispiel was nie abgefragt wurde sind die wiederkehrende Straßenbeiträge (natürlich mit Regeln).Dies würde die Alsfelder Bürger ganz klar entlasten.Das nein der CDU und die Begründung ist unschlüssig und ist dem Unwissen geschuldet oder ganz einfach dem Unvermögen so was auf die Beine zu stellen. Wurde noch vor der Wahl wiederkehrende Straßenbeiträge von der UWA gefordert. Was ich damit sagen will alles bla,bla…..Der Anspruch und die Wirklichkeit (überall) hat jede Realität verloren. Und genau deswegen brauchen wir „den Stachel im Fleisch“.

  3. Das die CDU/CSU dramatische Verluste bei der Bundestagswahl eingefahren hat, dass ist ja nun nichts neues. Ich bin etwas irritiert mit welchem „Selbstbewusstsein“ die SPD das Thema kommuniziert.
    Ich denke das Ergebnis der Bundestagswahl muss man nicht nachhaltig kommentieren.

    Lasst uns lieber auf kommunaler Ebene vernünftig zusammenarbeiten, so dass wir für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Alsfeld sowie der umliegenden Region was erreichen. Lasst uns als Vorbild vorangehen. Mit populistischem Gedankengut und Beschimpfungen auf Stimmenfang zu gehen, sowie das schlechtreden von anderen Parteien, macht die Situation nicht besser. Das hatten wir doch erst im Wahlkampf bei der Bundestagswahl. Das Ergebnis ist ja bekannt. Der Wähler ist nicht blöde und die Retourekutsche kam wie es kommen musste.

    Wir auf kommunaler Ebene arbeiten ehrenamtlich. Bei uns gibt es keine Pösterchen für größes Geld zu verteilen.

    Lasst uns stilvolle Sitzungen abhalten, so dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Alsfeld auf das Parlament wenigstens etwas stolz sein können. Wir müssen und werden nicht immer einer Meinung sein. Und das ist auch gut so. Aber verbale Entgleisungen und Beschimpfungen bringen uns nicht weiter.

    Achim MerLe

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