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Das Herzberg Festival ist vorbei: Abschlussbericht mit BildergalerieHerzberg: Für eine Woche dem Alltagstrott entfliehen

BREITENBACH/HERZBERG (mb). Sechs Tage Camping und Festival sind vorbei. Für so manchen, der sich bereits am Wochenende in die Schlange gestellt hat, ist es sogar über eine Woche. Wer hat gespielt auf dem Herzberg? Wie war die Stimmung? Ein Rückblick mit Bildern und Emotionen.

Die Hippies haben das Festivalgelände nahe Breitenbach am Herzberg wieder für eine Woche in eine andere Welt entführt. Und das Festival hat seinen Besuchern alles geboten was es dafür braucht: Ein bisschen Platz, ein bisschen Liebe, Artisten, Stände, Zelte, Bühnen, Musik – alles was das Herz begehrt. Vielleicht auch ein wenig Regen: Aber selbst den haben die fröhlichen Festivalbesucher mit Humor genommen, es wurde getanzt und im Schlamm gespielt.

Gummistiefel standen auf der Tagesordnung.

Das Herzberg Festival entführt seine Besucher in eine Welt fern von Arbeitsstress, Zeitdruck und Verpflichtungen. Hier zählt das Miteinander und Füreinander. Dinge werden anders geschätzt und die Welt durch andere Augen gesehen. Selbst wer nicht zu den inneren Reihen der Hippie Kultur gehört, kommt nicht umher, sich auf ihre Welt ein- und mitreißen zu lassen.

Weniger Verschwendung, weniger Müll, weniger tierische Ernährung. Mehr Liebe, mehr Freiheit, mehr Hilfe. Nicht nur Besucher und Aktivisten vertreten diese Werte, sondern auch die Bands der jeweiligen Tage. Am Donnerstag verwöhnte unter anderem die Band Pristine die Zuschauer mit ihrer musikalischen Darbietung. Die Stimme von Frontfrau Heidi Solheim zog Ohren, Beine und Arme in ihren Bann. Definitiv eine der powervollsten Stimmen diesen Jahres.

Pristine zog die Menschen mit ihrer powervollen Stimme in den Bann.

Der Freitag war begleitet von ruhigen Blues, internationalen Köstlichkeiten und ein bisschen Hardrock. Nicht zu vergessen: Die Band Bukahara spielte zum zweiten Mal in Folge auf dem Festival. „Eigentlich machen wir das nicht, aber wer versprüht den Flair unseres Festivals besser als Bukahara?“, heißt es von den Veranstaltern. Die Zuschauer jedenfalls dankten mit wippenden Köpfen und springenden Gummistiefeln. Tinariwen nahm zu einem früheren Zeitpunkt des Abends die Zuschauer mit in die Welt der Sahara und spätestens ‚The Vintage Caravan‘ weckte die Besucher wieder aus ihrem Traum – die Stimmen und Gitarrenbässe der Band waren weit über das Gelände zu hören. ‚Yellow Umbrella‘ verzauberten gleichzeitig auf der Freakstage mit Reggea Tönen á la Deutschland.

Bukahara spielten dieses Jahr zum zweiten Mal.

Wer mochte, konnte sich am Samstag künstlerisch und literarisch in die Gedanken der Hippiewelt entführen lassen. Egal ob Kritik oder die Gedanken des alltäglichen Lebens: Buchstaben, Reime und Lieder regten zum Nachdenken an beim diesjährigen Poetry Slam. Für eine volle und vor allem bebende Wiese sorgten Irie Révoltés am Abend. Kritische Gesänge, gerappt auf deutsch und französisch, dazu zwei hüpfende Frontmänner auf der Bühne und vor dem Publikum. Wer hier nicht zumindest mitwippte war selbst dran schuld. Für einen bassig ausklingenden Abend sorgte arabische Elektro Musik von Acid Arab.

Irie Révolté brachte das Publikum zum Springen.

Aufgrund der extremen Wetterlage der ersten Hälfte des Festivals nutzten viele die Gelegenheit und brachen ihre Zelte bereits am Sonntag ab. Die meisten aber, und so auch die zusätzlichen Tagesbesucher, blieben, um am traditionellen Fußballturnier teilzunehmen oder der wohl außergewöhnlichsten Blasmusik Band der Welt zuzuhören. ‚MEUTE‘ punktete mit klassische Trompeten und Trommelsounds zu trendigen Bässen. Ein Highlight für vor allem alteingesessene Hippies und Besucher dürfte wohl der Auftritt von Patti Smith gewesen sein.

Die Band  MEUTE spielte auf dem Herzberg sowohl Fußball…

…als auch Blasinstrumente.

Ein berauschendes Festival wird seine Tore am Dienstag schließen. Es gilt alle Autos unbeschadet vom Stoppelacker zu holen und wieder zurück in den Alltag zu gehen, um dabei schon vom nächsten Jahr Hippie Festival zu träumen. Eine Welt, in der alles viel einfacher und herzlicher scheint und man sich fragen muss, warum die Erde sich nicht um den Herzberg drehen kann.

Bilder vom Donnerstag:

Bilder vom Freitag:

Bilder vom Samstag:

Bilder vom Sonntag:

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