Gesellschaft0

Nacht der Bewerber für Demografiepreis 2017 nominiert: Staatsminister Wintermeyer zu Besuch in RomrodNacht der Bewerber: Ein Projekt, in dem viel Herzblut steckt

ROMROD (ls). Eine Nacht kann manchmal das ganze Leben verändern – bei der „Nacht der Bewerber“ heißt das vor allem: Chancen aufzeigen, junge Menschen den Start ins Berufsleben in ihrer Heimat ermöglichen und auch Unternehmen die Chance bieten, mögliche Bewerber kennen zu lernen. Aus diesem Grund ist das Projekt auch eines von sechs möglichen, die für den hessischen Demografiepreis nominiert sind.

Unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben! Leben auf dem Land“ steht der ländliche Raum in diesem Jahr im Mittelpunkt des Wettbewerbs, den Staatsminister Axel Wintermeyer, der Chef der hessischen Staatskanzlei und der Demografie-Beauftragte der Hessischen Landesregierung seit gut acht Jahren ausschreibt. „Besonders der ländliche Raum hat immer wieder damit zu kämpfen, dem demografischen Wandel entgegenzuwirken“, bemerkte Wintermeyer gleich am Anfang. Aus diesem Grund sei es ihm ein besonderes Anliegen, ihn in diesem Jahr in den Vordergrund des Wettbewerbs zu stellen.

Ein Lächeln für die Kamera – Staatsminister Axel Wintermeyer freut sich sichtlich über das Projekt. Alle Fotos: ls

Insgesamt 85 Einsendungen gingen seit der Ausschreibung in der Hessischen Staatskanzlei ein – darunter: Die Nacht der Bewerber, das Ausbildungs-Projekt der VR Bank Hessenland, das sich jetzt zusammen mit fünf weiteren Projekten für den Preis nominiert hat. Genau aus dem Grund war Wintermeyer an diesem Dienstagnachmittag zu Gast in Schloss Romrod. „Ich bin schon viel durch Hessen gekommen aber aktuell mache ich eine richtige Rundreise und besuche die sechs Projekte, um mich darüber zu informieren. Das ist mir eine Herzensangelegenheit“, erklärte er den Anwesenden. Ähnlich wie auf der Nacht der Bewerber selbst.

Nacht der Bewerber als Vorreiter der Region

Die wurde nämlich von der VR Bank Hessenland als eine Art Ausbildungsmesse mit Eventcharakter entworfen und so seit 2012 abwechselnd in Alsfeld, Kirchhain und Treysa organisiert. Dabei kommen einmal im Jahr zahlreiche Ausbildungsbetriebe der Region auf dem Messegelände zusammen und stellen dort ihre Ausbildungsberufe vor. Ziel ist es, Angebot und Nachfrage im Bereich Ausbildung zusammenzuführen und das möglichst auf einem lockeren Weg, so dass sich junge Leute angesprochen fühlen – „cool eben“, wie Landrat Manfred Görig es in seiner Ansprache formulierte. Informieren, Gespräche führen und Kontakte knüpfen – ganz wie auf Schloss Romrod an diesem Nachmittag.

Servieren ist nicht so leicht, wie es aussieht. Bei der Nacht der Bewerber fand eine Service-Challenge statt. Der Staatsminister durfte das korrekte Servieren unter den Augen von Servicekräften vom Hotel Schloss Romrod selbst ausprobieren.

„Ich freue mich, dass der Wettbewerb in diesem Jahr in den ländlichen Raum kommt. Noch mehr freue ich mich, dass das Projekt der Nacht der Bewerber dabei ist“, erklärte Görig weiter. Meist ziehe es die jungen Leute ins Studium und die heimischen Betriebe finden keine Auszubildenden. Die Berufe, die in der Region angeboten werden, seien vielen Jugendlichen gar nicht bekannt. „Deshalb ist das Projekt für mich nicht nur eins zur Fachkräftesicherung sondern auch ein Vorreiter in der Region. Ich hoffe es bekommt den ersten Platz“, erklärte Görig weiter.

„Da steckt sehr viel Leidenschaft und Herzblut drin“

Davon konnte sich Wintermeyer selbst überzeugen: „Es ist sehr eindrucksvoll, was durch das Projekt alles auf die Beine gestellt wird. Die Folgen des demografischen Wandels sind eine Herausforderung für unsere Gesellschaft. Wir spüren die Auswirkungen in fast allen Bereichen unseres Lebens – und hier sieht man ganz klar: Da steckt sehr viel Leidenschaft und Herzblut drin“, sagte Wintermeyer. Die Gemeinschaft in den ländlichen Räumen sei unbezahlbar, anders als die Anonymität der Großstadt, die sehr viel Lebensqualität nehme. Gerade deshalb sei es wichtig, die Jugend wieder für die eigene Heimat zu begeistern und das schaffe das Projekt auf jeden Fall. „Innovation, Kreativität und vor allem Spaß“, so beschrieb Sandra Christiansen vom Hotel Schloss Romrod das Projekt „Nacht der Bewerber“ treffend.

Das Hotel Schloss Romrod ist schon seit Jahren auf der Nacht der Bewerber anzutreffen.

Neben dem Staatsminister waren auch Landrat Manfred Görig, Jürgen Althof von der Kreishandwerkerschaft sowie der Erste Stadtrat der Stadt Alsfeld, Berthold Rinner anwesend, um sich ausgiebig über das Projekt zu informieren. Außerdem waren die beiden Ausbildungsbetriebe Hotel Schloss Romrod und Team Construction Kirchhain, die regelmäßig als Aussteller an der Nacht der Bewerber teilnehmen, vor Ort. Am 8. August 2017 wird die VR Bank HessenLand gemeinsam mit den Teams der beiden Ausbildungsbetriebe das Projekt der Jury persönlich vorstellen – dann wird sich entscheiden, ob man mit dem Projekt „Nacht der Bewerber“ zu den Preisträgern zählt.

Weitere Eindrücke:

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren