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Nach Todesfall im Freibad: DRK-Vertreter weisen Kritik an Rettungssanitätern zurück„An die Einsatzstelle wird nie gesprintet“

ALSFELD. Nach dem tragischen Todesfall eines jungen Mannes im Alsfelder Freibad Anfang der Woche waren die Helfer des DRK teils heftiger Kritik ausgesetzt. Sie seien zu langsam unterwegs gewesen, werfen ihnen Augenzeugen vor. Im Interview mit Oberhessen-live beziehen zwei Vertreter des Roten Kreuzes nun Stellung und versuchen aufzuklären. Am Einsatzort komme es auch im Notfall auf Ruhe und Gelassenheit an, der heldenhaft sprintende Sanitäter: eine vom Fernsehen mitgeprägte falsche Erwartung, sagen sie. 

Die Obduktion hat inzwischen bestätigt, dass der junge Mann nicht durch ein Fremdverschulden ums Leben gekommen ist. Die genaue Todesursache wird laut Staatsanwaltschaft aus Gründen der Pietät nicht veröffentlicht. Im Netz und auf der Straße wurde nach dem Unfall vergangenen Dienstag im Alsfelder Freibad heftig diskutiert. Der Rettungsdienst, so hieß es, sei im Bad viel zu langsam unterwegs gewesen. Das meinten zumindest umherstehende Augenzeugen. Erst auf Zuruf der Schaulustigen hätten sich die Sanitäter in Bewegung gesetzt, behaupten einige von ihnen.

Anscheinend schilderten einige Personen ihre Einschätzung genau so auch der Polizei, sah sich doch sogar die Staatsanwaltschaft dazu genötigt zu verkünden, dass man bei den Rettungskräften und Ersthelfern kein Fehlverhalten habe feststellen können.

Auch der Landkreis, der letztendlich für die Qualität des Rettungsdienstes verantwortlich ist, hat keine Beanstandungen. Schriftlich teilt Dr. Sven Holland, Sachgebietsleiter Allgemeine Gefahrenabwehr in der Vogelsberger Kreisverwaltung, mit: „Gemäß unserem Einsatzbericht waren die Rettungskräfte äußerst schnell am Schwimmbad eingetroffen und dies deutlich unterhalb der vorgegebenen Hilfsfrist.“

Standen nach dem Unfall im Freibad in der Kritik: Helfer des roten Kreuzes. Symbolfoto: jal

Standen nach dem Unfall im Freibad in der Kritik: Helfer des roten Kreuzes. Symbolfoto: jal

Weiterhin heißt es in dem Schreiben: „Bezüglich des Ablaufs im Schwimmbad verweisen wir auf die Schilderungen des Leistungserbringers DRK. Hieraus ergeben sich für uns nach vorliegender Sachlage keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten der Rettungskräfte.“

Interview mit Verantwortlichen des DRK

Das alles ändert allerdings nichts an dem subjektiven Empfinden vieler Augenzeugen, die die Arbeit der Hilfskräfte kritisierten. Im Gespräch mit Oberhessen-live schildern nun Ralf Dickel, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst der DRK Kreisverbände Alsfeld und Lauterbach gGmbh, und deren Rettungsdienstleiter Sebastian Schrimpf die Lage aus ihrer Sicht.

Erlenbad Alsfeld

Das Alsfelder Freibad am Tag nach dem Todesfall. Archivfoto: cdl

Oberhessen-live: Herr Dickel, Herr Schrimpf, im Notfall können Sekunden über Leben und Tod entscheiden. Nach dem tragischen Todesfall im Alsfelder Schwimmbad warfen Augenzeugen den Sanitätern vor, sich zu langsam durch das Bad bewegt zu haben. Können Sie die Kritik nachvollziehen?

Ralf Dickel: Die kann ich so in dieser Form nicht nachvollziehen. Zum einen kann ich zu dem konkreten Einsatzgeschehen wenig sagen, weil ich  nicht vor Ort war. Aber generell gesagt gilt bei uns die Devise: ‚Besonnenheit geht vor Schnelligkeit‘. Auch Einsatzkräfte müssen sich erst einmal einen Überblick verschaffen, herausfinden, wo der Verletzte sich befindet. Diese vorsichtige Herangehensweise in einem Notfall kann dann für Außenstehende etwas widersprüchlich erscheinen.

Sebastian Schrimpf: Die subjektiv empfundene Zeitdauer bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ist bei den Betroffenen oder den Ersthelfern immer länger als die eigentlich vergangene Zeit. Es können nur drei Minuten vom Notruf bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergangen sein, und uns wird entgegnet ‚ihr habt aber lange gebraucht‘.

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Oberhessen-live: Könnte das Fernsehen dabei eine Rolle spielen? Im Film sind Sanitäter immer schnell unterwegs und überschlagen sich fast.

Schrimpf: Sicherlich, Fernsehen spielt da schon eine Rolle. Jeder kennt Serien, in denen Feuerwehr-, Polizei-, oder Rettungsmitarbeiter immer an die Einsatzstelle rennen. Bei Cobra 11 überschlagen sich auch die Autos und man steigt aus und ist unverletzt. Aber nochmal zurück zur Schnelligkeit der Sanitäter. Nach meiner persönlichen Meinung gilt: An die Einsatzstelle wird nie gesprintet. Auch, um einfach Ruhe in das Notfallgeschehen reinzubringen. Es bringt nichts, wenn die Helfer umknicken oder stolpern.

Oberhessen-live: Ist mit den Mitarbeitern im Nachhinein aufgrund der Kritik gesprochen worden?

Dickel: Mit dem verantwortlichen Notarzt ist schon gesprochen worden, aber alle Mitarbeiter, meines Wissens nach waren es vier, die in einem Schichtsystem arbeiten, haben wir diesbezüglich noch nicht erreicht. Aber insbesondere vor dem Hintergrund der Kritikpunkte, die da geäußert werden, werden wir diesbezüglich auch nochmal eine Nachbesprechung vornehmen.

Kritik ist erwünscht, wenn sie begründet ist

Oberhessen-live: Wie denken Sie generell über Kritik von Außenstehenden: Habe ich als Laie das Recht oder vielleicht sogar die Pflicht es öffentlich kundzutun, wenn mir das Handeln von Rettungskräften falsch vorkommt?

Dickel: Kritik ist nie unangebracht, sofern sie denn auch angemessen geäußert und schlüssig dargestellt wird. Wir wehren uns ja nicht gegen Kritik, aber man muss dann schon differenzieren und sich auch gegen undifferenzierte Kritik wehren können. Daher bin ich auch dankbar, dass wir hier die Möglichkeit haben, das ein oder andere zu erläutern.

Oberhessen-live.de: Es haben sich Leute ebenfalls darüber beschwert, dass die Sanitäter sich nicht die Füße nass machen wollten und erst einen Weg um das Duschbecken suchten. Haben sich die Kollegen da richtig verhalten?

Schrimpf: Ja, haben sie. Ein Wasserbecken stellt auch immer wieder eine Gefahr da, wenn ich durchgehe: dass ich ausrutsche oder dass zum Beispiel die medizinischen Geräte in Mitleidenschaft gezogen werden. Außerdem kann hierbei zum Beispiel der Defibrillator nicht mehr ordnungsgemäß durch die Rettungskräfte genutzt werden, wenn deren Kleidung nass ist. Wasser und Strom – das leitet immer und ist gefährlich.

Oberhessen-live: Reden wir mal über das Verhalten der Badegäste selbst. Der Notarzt hat das Freibad unter anderem räumen lassen, weil er sich durch sie in seiner Arbeit behindert gefühlt hat. Erst kürzlich wurde über eine Gesetzesverschärfung gegen Gaffer diskutiert. Was sind Ihre eigenen Erfahrungen in dem Zusammenhang? 

Schrimpf: Gaffer gibt es überall, auch im Vogelsberg. Je näher ich dran bin, je mehr ich davon sehe, dass da jemand liegt, dem es nicht gut geht, um so spannender ist für diese Klientel das Notfallgeschehen. Sichtblockaden werden umlaufen, um ja nichts zu verpassen.

Wenn die Mitschnitte dann auch noch ins Netz gestellt werden, wie es zwar nicht bei uns, aber in der näheren Umgebung schon mal passiert ist, also da muss ich ganz klar sagen: das ist geschmacklos.Ralf Dickel über Gaffer

Oberhessen-live: Gibt es Ihrer Meinung nach einen Unterschied zwischen verständlicher Neugier und tatsächlichem Gaffen?

Schrimpf: Die Distanz macht wahrscheinlich den Unterschied. Ob ich aus 200, 300 Metern mal kurz schaue, was da los ist oder ob ich bewusst an Autos von Hilfsorganisationen, die extra als Sichtschutz hingestellt werden, vorbei gehe – das ist dann richtiges Gaffen. Die Gesetzesverschärfung ist richtig, wie ich finde.

Dickel: Ich denke dieses ganze Thema hat durch die Verbreitung des Smartphones eine rasante Entwicklung genommen. Menschen in Notsituationen und beteiligte Einsatzkräfte zu filmen, ist ein negativer Trend. Wenn die Mitschnitte dann auch noch ins Netz gestellt werden, wie es zwar nicht bei uns, aber in der näheren Umgebung schon mal passiert ist, also da muss ich ganz klar sagen: das ist geschmacklos. Es geht dabei gar nicht vorrangig um die Einsatzkräfte, es geht um den Betroffenen, der dadurch in seiner Würde verletzt wird.

Schrimpf: Denken Sie auch an die Angehörigen, die dann möglicherweise durch die sozialen Netzwerke von dem tragischen Unglück erfahren. Wenn die Polizei solche Nachrichten überbringt, dann ist ein Notfallseelsorger dabei. Da ist die Trauerarbeit eine ganz andere.

Oberhessen-live: Aus Großstädten hört man manchmal, dass Sanitäter im Einsatz sogar regelmäßig angegriffen werden. Gibt es so etwas auch im Vogelsberg?

Schrimpf: Tätlich bin ich persönlich noch nicht angegriffen worden. Aber es ist schon so, dass zum Beispiel bei Sanitätsdiensten auf Volksfesten durchaus solche Pöbeleien vorkommen können wie ‚jetzt macht doch mal schneller‘. Da kann man selbst auch Angst bekommen.

Verbesserung der Hilfsfristen

Oberhessen-live: Sie sprechen es nochmal an, das Thema Schnelligkeit: Der Vogelsberg stand ja lange in der Kritik, weil die Rettungsfrist von zehn Minuten hier im Landesvergleich überdurchschnittlich oft nicht eingehalten wurde. Hat sich da etwas verbessert?

Dickel: Wir haben hierzu keine konkreten Zahlen. Die erhebt nur der Landkreis als Träger des Rettungsdienstes. Die zusätzlichen Rettungswachen in Kirtorf und Herbstein und auch die zwei zusätzlichen Rettungswagen in Alsfeld und Lauterbach haben eine deutliche Verbesserung gebracht – so viel kann man auch ohne detaillierte Statistiken sagen.

Im Gespräch: Sebastian Schrimpf und Ralf Dickel vom DRK.

Im Gespräch: Sebastian Schrimpf und Ralf Dickel vom DRK.

Oberhessen-live: Wie sollte sich denn ein jeder von uns verhalten, wenn er jemanden bewusstlos im Schwimmbecken treiben sieht? Ich meine, solche Dinge wie Bademeister und Notruf verständigen ist ja klar – aber was kann ich sonst noch tun?

Dickel: Ich möchte vielleicht eines vorweg schicken: beide DRK Kreisverbände Alsfeld und Lauterbach haben im letzten Jahr gut 4000-5000 Personen in Erste Hilfe geschult. Das ist eine relativ große Zahl. Wir sind stolz, dass sich so viele Vogelsberger diesem Thema widmen. Aber es könnten immer noch mehr sein. Solch‘ ein Kurs ist durch nichts zu ersetzen und ist wünschenswert für jeden Bürger.

Oberhessen-live: Was kostet so ein Kurs, wann findet er statt und wie lange dauert er?

Dickel: In aller Regel haben wir an Wochenenden Kurse, aber für Betriebe bieten wir auch welche unter der Woche an. Alle Termine sind im Internet abrufbar, man kann sich auch kurzfristig anmelden. So ein Kurs kann man an einem Tag abgewickeln und kostet für Privatpersonen 30 Euro. Betriebe können solche Schulungen über Unfallkassen oder Betriebsgenossenschaften refinanziert bekommen.

Ist die Person bewusstlos und atmet, muss der Betroffene in die stabile Seitenlage gelegt werden. Atmet der Betroffene nicht, muss die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden.Sebastian Schrimpf über richtige Hilfsmaßnahmen

Oberhessen-live: Was kann ich denn tun, wenn ich nicht solch‘ einen Kurs besucht habe? 

Schrimpf: Dabei ist wieder wichtig, dass die Leute die eigene Sicherheit bedenken. Es bringt nichts als Nichtschwimmer den Helden spielen zu wollen und ins Wasser zu springen, um jemanden vor dem Ertrinken zu retten. Aber man kann auch dem Bademeister Mithilfe anbieten, in dem man sich zum Beispiel an die Straße stellt und den Rettungsdienst einweist, indem man auf sich aufmerksam macht.

Oberhessen-live: Können Sie versuchen, in wenigen Sätzen zu erklären, wie eine Herzdruckmassage richtig funktioniert?

Schrimpf: Die Herzdruckmassage sollte immer auf dem Brustbein erfolgen, relativ mittig und in einem Rhythmus von 30-mal Herzdruckmassage und zweimal beatmen. Wichtig bei der Beatmung ist dabei, den Kopf zu überstrecken, also den Kopf desjenigen nach hinten ziehen, als wenn er im Stehen nach oben schauen wollte. Das verhindert, dass die erschlafften Muskeln weiterhin die Atemwege blockieren.

Oberhessen-live: Eine Person, die aus dem Wasser gezogen wurde – ist da eine stabile Seitenlage sinnvoll?

Schrimpf: Das kommt drauf an. Ist die Person bewusstlos und atmet, muss der Betroffene in die stabile Seitenlage gelegt werden. Atmet der Betroffene nicht, muss die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden.

Lernen, wie es geht: Unser Archivbild zeigt einen Besucher des DRK-Standes auf der Herbstmesse 2015 in Alsfeld, der sich die Herz-Druck-Massage erklären lässt. Foto: cdl

Lernen, wie es geht: Unser Archivbild zeigt einen Besucher des DRK-Standes auf der Herbstmesse 2015 in Alsfeld, der sich die Herzdruckmassage erklären lässt. Foto: cdl

Oberhessen-live: Einige wissen vielleicht noch, wie man eine Mund-zu-Mund oder Mund-zu-Nase-Beatmung macht, aber schrecken zurück, weil das Gesicht der Person mit Blut verschmiert ist. Was ist dann zu tun?

Schrimpf: Auch hier geht eine gewisse Eigensicherung des Ersthelfers vor. Aber besser als nichts zu machen ist es, auf die Beatmung zu verzichten und zumindest die Herz-Druck-Massage durchzuführen. Aber es gibt natürlich auch Hilfsmittel wie Pocketmasken. Das sind Masken, mit denen sich Personen ohne Ansteckungsgefahr beatmen lassen. Dieses Hilfsmittel gibt es zum Beispiel auch als Schlüsselanhänger.

Oberhessen-live: Viele Leute schrecken vor Erste Hilfe zurück, weil sie Angst haben bestraft zu werden, wenn sie etwas falsch machen. Ist diese Angst begründet?

Dickel: Diese Angst ist in Deutschland Gott sei dank noch unbegründet. Das Einzige, was man bei der Ersten Hilfe falsch machen kann ist, dass man nichts macht. Allein der Notruf ist eine Erste-Hilfe-Maßname, die im Zeitalter des Handys jeder durchführen kann.

Von Juri Auel 

12 Gedanken zu “„An die Einsatzstelle wird nie gesprintet“

  1. Mein Lieber Herr Berg, es ist schön zu lesen, dass sie immer noch die Geschehnisse in Alsfeld beobachten.

    Leider unterliegen Sie einer falschen Tatsache. Dies ist wahrscheinlich ihrem unerbitterlichem Versuch seit Jahren die Geschäftsführung des Erlenbades und die DLRG in Alsfeld zu schädigen geschuldet.

    Ein Fachangestellter ist in erster Linie für die einwandfreie Funktion der technischen Anlagen zuständig und muss im Stande sein bei einer Fehlfunktion zu reagieren, dies bedeutet nicht das er oder sie zwingend in der Wasseraufsicht sein muss. Die Wasseraufsicht wird wie in fast allen öffentlichen Einrichtungen von Rettungsschwimmern der DLRG übernommen. Deren excellente Ausbildung absolut ausreichend ist um Menschen vorm Ertrinken und anderen Gefahren im Bad zu schützen.
    Sie bezweifeln als angeblicher Ausbilder und Prüfer die Qualität und Kompetenz der DLRG Rettungsschwimmer obwohl Sie nach den Richtlinien der DLRG Deutschland ausbilden und prüfen? Ich hoffe, dass die Verantwortlichen das lesen und sie aus der DLRG verweisen für solche schädlichen Aussagen.

    Mich wundert wie gesagt nicht, dass sie wie eh und je versuchen das Ansehen der Geschäftsleitung und der DLRG zu schädigen. Unter uns gesagt ein erneut recht billiger und armseliger Versuch.

    Am meisten wundert mich doch sehr wie Sie (obwohl in Hamburg lebend) eine Meinung zu etwas abgeben können was sie aus über 400 km Entfernung mitbekommen haben. Das selbsternannte Sprachrohr der Alsfelder Bürger gibt nur Müll von sich.

    Ich bin in Alsfeld aufgewachsen und bin selbst Fachangestellter für Bäder und war an besagtem Tag auch zu gegen! Ich kann nur sagen, das alles ordnungsgemäß gelaufen ist und ich kein Fehlverhalten feststellen konnte.

    Die Helfer vor Ort haben dramatisches durch gemacht und jetzt wird mit Dreck nach ihnen geworfen. Wie erbärmlich ist das eigentlich? selbst von pietätlosen Details wird hier nicht halt gemacht. Zum Glück haben Menschen mit weit mehr Verstand die Angelegenheit untersucht und haben die korrekten Vorgehensweisen der Retter bestätigt.

    P.S.: In Hamburg sind Sie bestens Aufgehoben!

    LG Ein Fachangestellter für Bäder ohne Lehrschein.

  2. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass das Fachpersonal am Beckenrand die Aufsicht ausübt und nicht an der Kasse, in der Technik oder sogar in Kestrich. Die DRLG Leute sollen den Fachkräften nur zur Seite stehen.

  3. Eine Diskussion über „hätte“ und „wenn“ ist aus meiner Sicht nicht zielführend. Die Kameraden der DLRG und in der Folge die des Rettungsdienstes haben alles gegeben, was sie nur konnten. Der Irrglaube in der Kommunikation nach außen besteht darin, dass sich eine Geschäftsführung hinstellt und die Aufsichtspersonen allesamt als „Bademeister“ deklariert. Die beiden anwesenden Ersthelfer der DLRG sind ehrenamtliche Rettungsschwimmer, die im Besitz eines Erste- Hilfe- Scheines sind und ein Rettungsschwimmabzeichen der DLRG haben. Die Frage, die sich berechtigterweise stellen sollte ist, ob die verantwortlichen Betreiber einer Badeanstalt damit ihrer Sorgfaltspflicht Genüge tun, wenn sie an einem hochsommerlichen Tag EINEN Bademeister und zwei ehrenamtliche Beckenaufsichten einteilen. Die wiederholt deutlich betonte Korrektheit der Maßnahmen, die ein Herr Kaufmann zum Ausdruck bringt, ist mir schon zu deutlich, als dass sie die Glaubwürdigkeit ihrer selbst einzig unterstreichen würde. Ich bin seit 30 Jahren in der DLRG, bilde die Rettungsschwimmer aus. Ich kann sagen, dass ein Rettungsschwimmer und Ersthelfer die Grundmaßnahmen bei einem Unfall kennt und auch anwendet. Um eine Sofortmaßnahme bei Herzversagen/ Kreislaufstillstand professionell von der Diagnose bis zur richtigen Durchführung einleiten zu können, bedarf es einer Routine, die nur ein Sanitäter/ Rettungsassistent, etc. haben kann. Die Ersthelfer am Beckenrand sind keine Profis, entgegen dem Augenschein, der durch das rote DLRG- T-Shirt zu vermuten ist (Garantenstellung). Jeder, der es heute „besser weiß“, hätte selbst mit einschreiten können. Ein Schwimmbadbetreiber muss sich die Frage stellen, wie viele Aufsichten mit welcher Qualifikation er bereitstellt. Dieser ist auch dafür verantwortlich, nachzuhalten, ob das Personal im Ernstfall wirklich in der Lage ist, richtig zu handeln. Wenn die Aussagen der Augenzeugen richtig sein sollten, dann war die stabile Seitenlage zunächst nicht ganz falsch, aber aufgrund fehlenden Wissens auch nicht zielführend und „richtig“.

    Das kritisierte, langsame Eintreffen der Sanitäter ist im Übrigen vollkommen korrekt, da erstens keine Panik verbreitet werden soll und zweitens, man von weitem Erkennen konnte, das Ersthelfer an der Arbeit sind. Auch ist eine äußere Lageeinschätzung nur so realisierbar. Leider kann ein Ersthelfer am Beckenrand in der Regel nur die Grundmaßnahmen durchführen (beatmen und Herzdruckmassage). Die fehlende Routine führt dazu, dass relativ lange überlegt wird, bis man richtig diagnostiziert und umsetzt. Die ehrenamtlichen Kameraden der DLRG haben, so gut sie es nur wissen konnten, gehandelt. Dafür sollte man einfach nur dankbar sein. Verantwortung liegt bei den Betreibern, die sich die Frage stellen sollten, ob sie sich für die Zukunft selbst zur Auflage machen, dass jeder am Beckenrand mindestens einen Sanitätshelfer- oder/ und Sanitäter-Lehrgang besucht haben muss und regelmäßig an Lehrgängen wie „RUND“ (Realistische Unfall- und Notfalldarstellung) teilnehmen müsste. Ebenfalls sollten sich die Verantwortlichen regelmäßig selbst vergewissern, ob das Personal das, was ihnen bescheinigt wurde, auch in der Praxis umsetzen kann. Einzig sich hinzustellen und sagen: „ Es waren drei BADEMEISTER“ vor Ort, reicht sicherlich nicht aus.
    Marko Berg, DLRG- Ausbilder/ Prüfer

  4. @Unbekannt
    Wir haben hier einen Toten der eines natürlichen Totes gestorben ist. Wie viel Tage müssen wir denn Deutschland zu machen für die vielen Terrortoten. Neuste Meldung München?

  5. Auch die Mitarbeiter vom DLRG haben meiner Meinung nach nichts falsch gemacht . Leider konnten Sie die HLW nicht beginnen da Sie nicht sicher sagen konnten ob er Reanimationspflichtig ist oder nicht, nachdem Sie ihn aus dem Wasser gezogen haben … es dauerte leider etwas bis Sie sich sicher waren.

  6. Wenn Stefan Michel wie er schildert, bemerkte, dass die Bademeister erst nach 7 Minuten mit Reanimation angefangen haben, stellt sich mir die Frage, warum r nicht in diesen 7 Minuten schon was getan hat. Offenbar war er vor Ort und hätte helfend eingreifen könne, ja sogar müsssen, wenn er der Auffassung ist, dass die Bademeister nicht oder falsch Helfen! Hinterher kritisieren, finde ich abscheulich, wenn ich vorher einen Schaden durch eigenes Tun hätte verhindern Können!

  7. Ich Bitte meinen Kommentar nicht mißzuverstehen.Für mich sind alle Menschen die sich der Rettung und Hilfe von Menschen verschrieben haben,HELDEN. Nur wenn da Fehler gemacht werden,gehören diese aufgedeckt. Was ist wenn Du oder ein Mensch den du liebst in eine Notlage gerät und dann werden bei der Rettung Fehler gemacht.Hier geht es oftmals um Leben und Tod.Was ist dann ? Solche Retter sollten Umschulen. Und wenn in besagten Fall alles rechtens war, bitte ich um Entschuldigung. Mir geht es nur darum, daß ich keinen Meter vom hier besprochenen Vorfall entfernt war und sich bei mir ein Gefühl der Beklemmung auftut bei dem was ich sah.Zudem hatte ich alle Mühe, kleine Kinder die an der Hand von Mama oder Papa waren des Ortes zu verweisen.

  8. Naja, jeder hat seine eigene Meinung und man darf sie jederzeit bekannt geben. Es herrscht ja Meinungsfreiheit.

  9. Ob man das hier sperren soll oder nicht jeder hat seine Meinung und meine Meinung ist es ist schon alles schlimm genug aber musste denn wirklich Alsfelder Schwimmbad am nächsten Tag wieder aufmachen obwohl ein Todesfall war hätte man wenigstens nicht ein Tag zulassen können eine kleine Gedenkstelle machen können das finde ich unverschämt. Es ist an dem Tag was schief gelaufen egal wer ist wahr oder was genau passiert ist aber hier schreiben Personen die es einfach nicht gesehen haben oder dabei waren es werden halt immer nur andere Sachen hier gesagt oder erzählt die gar nicht dabei waren und so wie es geschrieben wird oder gesagt wird stimmt es halt nicht ganz so und man muss hier auch nicht böse schreiben oder sonst irgendwas jeder Mensch hat seine eigene Meinung und meine Meinung ist es hätte wenigstens einen Tag zu bleiben können das wäre dem jungen Mann doch schuldig geblieben oder nicht

  10. Meine Meinung:
    Kommentarleiste zu diesen Themen sperren.
    Es wurde alles gesagt, angezeigt, berichtet und nun soll die Staatsanwaltschaft klären und gut ist.
    Solche Diskussionen gehören nicht in die Zeitung !
    …nur meine Meinung ! ??

  11. Die ganze Zeit wird hier vom Verhalten der eingetroffenen Rettubgskräfte gesprochen.Vielmehr ist zu beachten ob die Bademeister, sprich, die zwei Herren mit dem DLRG auf ihren T.-Shirts alles richtig gemacht haben.Mit der Herzdruckmassage wurde erst nach mindestens 7 Minuten begonnen. Vielleicht ist der junge Mann ja erst auf dem Land gestorben weil er die Lungen voll mit Wasser hatte und da eine stabile Seitenlage komplett falsch ist! Vielleicht ist er erst am Land ertrunken weil viel zu spät mit den richtigen Maßnahmen begonnen wurden? Vielleicht könnte er sogar heute noch leben? Dies frage ich mich ständig aufs neue.
    Hinweis der Redaktion: der junge Mann ist nicht ertrunken, das hat die Obduktion bestätigt. „Die genaue Todesursache wird laut Staatsanwaltschaft aus Gründen der Pietät nicht veröffentlicht.“

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