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Gemeinsam lässt es sich besser planen - Klausurtagung des Jugendamtes mit den freien JugendhilfeträgernSozialraumorientierte Jugendhilfe im Vogelsbergkreis

ALSFELD (ol). Die Teilnehmer der Klausurtagung der Arbeitsgemeinschaft zwischen Jugendamt und freien Trägern im Vogelsbergkreis sammelten Ideen und Vorschläge für ein Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe im Vogelsbergkreis. 

„Jetzt geht es an die konkrete Umsetzung und ich freue mich sehr, dass Sie alle den begonnenen Prozess aktiv mit gestalten wollen“, begrüßte Harry Bernardis, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft zwischen Jugendamt und freien Trägern im Vogelsbergkreis (AG 78), die über 50 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der diesjährigen gemeinsamen Klausurtagung.

In der Aufbauphase müssen geltende Strukturen verändert und eine grundsätzliche gemeinsame Haltung und Sprache zwischen dem Jugendamt und den freien Trägern entwickelt werden. „Derzeit werden entsprechend etwa 100 pädagogische Fachkräfte vom Jugendamt und den freien Trägern gemeinsam sozialräumlich geschult“, unterstricht Helmut Benner, der stellvertretende Jugendamtsleiter, nochmal das bereit getragene Konzept.

Die Klausurteilnehmer setzten sich unter anderem damit auseinander, wie künftig sogenannte Hilfen unter einem Dach konkret umgesetzt werden können. Dabei ging es vor allem um das Betreuungssetting, welches ambulante und stationäre Hilfen flexibel miteinander verbindet und Eltern aktiv einbinden soll. Wie können wir Sozialraumteams in den einzelnen Planungsregionen etablieren, so dass örtlich vorhandene Ressourcen konsequent mit einbezogen werden? Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf das große Potential der wichtigen Partner Schule und Kita gelegt, das bislang nur sehr vereinzelt abgerufen werden kann. Wie schaffen wir es, den begonnenen Prozess unter größtmöglicher Teilhabe aller Fachkräfte voranzutreiben?

Die Teilnehmer erarbeiteten ein ganzes Bündel von Ideen und Vorschlägen, die nun in die zentrale Steuerungsgruppe zur konkreten Umsetzung einfließen, in der AG 78 miteinander abgestimmt werden und dem Jugendhilfeausschuss des Kreises zur abschließenden Beratung vorgelegt werden.

Was ist „Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe im Vogelsbergkreis“?

Im Gegensatz zu der seither entlang der Leistungsparagraphen der Kinder- und Jugendhilfe orientierten klassischen Einzelfallhilfe bezieht ein sozialräumliches Vorgehen konsequent und strukturiert Ressourcen aus dem unmittelbaren persönlichen bzw. sozialen, regionalen und kulturellen Umfeld von Rat- und Hilfesuchenden mit ein. Ein wesentliches Merkmal dabei ist, den Blick über den Einzelfall hinaus zu erweitern und verstärkt fallübergreifende und fallunspezifische (Gruppen-)Angebote zu schaffen bzw. bestehende zu nutzen. Es gilt, den effizienten Einsatz von Hilfen zur Selbsthilfe im Einzelfall zu planen und auch in belasteten Situationen familienfreundliche Lebensbedingungen zu schaffen. Nicht zuletzt sollen dadurch längerfristige und kostenträchtigere Hilfsmaßnahmen vermieden werden.

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