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KEIN APRILSCHERZ – Erste Trüffel-Plantage Hessens entsteht bei Storndorf – Initiatoren haben Großes vorDer neue kulinarische Schatz vom Vogelsberg

STORNDORF (ol). Hoch auf einem Hügel gelegen, auf einem freien Feld nahe des beschaulichen Ortes Storndorf, entsteht in diesen ersten Frühlingstagen ein ungewöhnliches landwirtschaftliches Experiment: die erste Trüffelplantage Hessens. Nicht von ungefähr in dem Dorf: Storndorf ist bereits seit geraumer Zeit als „Tüftler-Mekka“ über die Region hinaus bekannt. Nun haben sich der ideenreiche Bauer Peter Hamel und der Edelholzkaufmann Hartmut Koch zusammengefunden, um diesen kulinarischen Traum wahr werden zu lassen: Trüffel nicht aus Frankreich, sondern aus dem Vogelsberg.

Das ist nicht so einfach, denn Trüffel stehen unter strengem Naturschutz. Nur in Plantagen heranwachsende Trüffel dürfen professionell geerntet und vermarktet werden. Hamel wird dazu die Anlage überwiegend betreuen, Koch hingegen wird in erster Linie die Trüffel und auch ganze Trüffelbäume unter dem Namen Vogelsberger Trüffel (Wortmarke angemeldet) der Firma Cultaris Naturinvest zum Selbsternten vermarkten. Überzeugend innovativ klingt, dass jeder Gaumenfreund bereits im Vorfeld seine eigenen Trüffelbäume dort erwerben kann, die dann für ihn auf der Plantage groß gezogen werden.

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Ein Streifen Wiese wurde für die Bäume vorbereitet.

Schon seit vielen Monaten sitzen die Gründer immer wieder zusammen, prüfen, überlegen, recherchieren und planen, um am 1. April mit der Anlage ihrer Trüffelplantage zu beginnen. Zunächst musste der ideale Standort gefunden werden, dann musste der Boden überprüft und in den richtigen Zustand versetzt werden. Die Auswahl der Trüffelbäume, an denen dann die begehrten Trüffeln wachsen sollen, fiel nicht leicht zumal heimische Bäume gefunden werden sollten. Spezielle Haseln, Eichen und Buchen sollen künftig dazu dienen.

Ein erster Pflanzstreifen wurde bereits in den Tagen zuvor gefräst, um beste Voraussetzungen für die Pflanzung zu schaffen. Um den Mäusen diesen Leckerbissen zu verwehren, werden spezielle Wurzelschutzkörbe um den Wurzelballen gebaut. Dann werden die Jungpflanzen in handausgehobene Pflanzlöcher von circa 30 Zentimetern Kantenlänge vorsichtig eingepflanzt und der Boden darum gut rückverfestigt. Allerdings  hat der heftige Regen zur Zeit einen ungewollten Pflanzstopp bewirkt. Die ersten Pflanzen stehen aber bereits.

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So klein, so wertvoll: An den Wurzeln dieser Bäume sollen die Trüffel einmal wachsen und reichlich Ertrag bringen.

Die Plantage erfordert gerade in den Nächsten Jahren der Jugendentwicklung intensive Pflege, bevor dann in sechs bis acht Jahren die ersten Vogelsberger Trüffel geentet werden können. Dann, so hoffen die beiden leidenschaftlichen und innovativen Vogelsberger wird neben Kaviar die Vogelsberger Trüffel als eines der feinsten und teuersten Lebensmittel der Welt. Weitere Informationen unter www.vogelsberger-trueffel.de.

Kontakt: Dr. Peter Hamel 06630/919013

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Am Anfang die Mühsal: Peer Hamel pflanzt Trüffelbäume von Hand.

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