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"Halb6" feiert runden Geburtstag mit zwei Veranstaltungen ab FreitagDas Mundart-Trio macht die 15 Jahre voll

ALSFELD/FELDATAL (ol). Von vielen Festen und Konzerten sind die drei Jungs von “Halb6” aus dem Feldatal und Alsfeld mit ihrer unverkennbaren Mundart  sind nicht mehr wegzudenken – sorgen sie doch mit ihrem ganz eigenen Stil immer wieder für Stimmung im Publikum. Jetzt können sie feiern: „Halb6“ feiert 15-jähriges Bestehen – und das gleich mit zwei Veranstaltungen.  Am Freitag, 12. Dezember, in Alsfeld im Ramspeck’s Weinkeller  und am Samstag, 20. Deuember, zusammen mit „Vo Hearze platt“ zum weihnachtlichen Mundartkonzert in der Feldahalle in Groß-Felda.

 

Seit 15 Jahren haben sich die Brüder Peter und Günter Seim aus Groß-Felda sowie Jürgen Litzka in die Herzen einer Fangemeinde gespielt, die bei ihren Auftritten gerne mal mitschunkelt. Mittlerweile sind sie auch weit über die Region hinaus bekannt, haben einen festen Platz auf jedem Hessentag und überzeugen immer wieder mit ihrer ganz persönlichen Art, ihre eigene “Landsprache” rüber zu bringen.

Ihre Lieder handeln von Alsfeld und Umgebung, vom Vogelsberg und von Heimatgefühlen, heimlichen Frauengeschichten, starken Freundschaften und von früher, wo man mit acht Mann in einem alten VW die Region unsicher gemacht hat. Es werden Geschichten aus der Zeit erzählt, wo man noch kein Handy hatte, wo es nur fünf Stationstasten auf dem Radio gab, wo das Internet noch ein Fremdwort war und wo man sich untereinander noch Briefchen geschrieben hatte.

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So war’s mal – mit mehr Haaren auf dem Kopf: die Brüder Peter und Günter Seim aus Groß-Felda sowie Jürgen Litzka in der Frühzeit von „Halb6“.

Die Geschichte des Trios ist aber eigentlich noch älter: Es ist knapp 30 Jahre her, dass man sich zusammengefunden hat, um Musik zu machen – damals noch Tanzmusik. Irgendwann kam dann mal die Idee, die „Heimatsprache“ zu vertonen. Und so entstand vor 15 Jahren „Halb6“.

Aufgetreten sind die drei, teilweise auch mit Verstärkung, unter anderem schon bei „Rhein in Flammen“ in St. Goarshausen, auf vielen Hessentagen, Stadt- und Heimatfesten sowie  Kneipenfestivals in Alsfeld, und sie waren Mitinitiatoren vom Mundartfestival 2006 in Alsfeld. Es entstand die Idee zum kleinsten Konzert in Alsfeld im „Hessestibbche“, man loste ein „Wohnzimmerkonzert“ aus. Es gab auch ein bewegendes Konzert in der Kirche in Windhausen – und es gibt noch viele Ideen, die die Drei in Zukunft umsetzen wollen.

„Wir machen noch richtig Livemusik.“

Was Halb6 wichtig ist? „Wir machen noch richtig Livemusik“, betont Jürgen Litzka. “ Jeder spielt sein eigenes Instrument. Eben nicht so wie bei manchen Bands, wo im Hintergrund mehr oder weniger ein Tonband abläuft, und vorne stehen dann Leute, die eigentlich nur zu dieser Hintergrundmusik mitsingen, aber keine richtiges Instrument mehr spielen.“ Diese Art von Livemusik – man nennt das heutzutage auch „unplugged“ – spiegelt auch den eigentlichen Stil von Halb6 wider, macht somit die Musik ein Stück weit unverwechselbar, aber niemals auswechselbar.

Halb6 möchte die heimische Mundart in die nächste Generation weitertragen. Mundart ist ein großes Stück Kulturgut, das es wert ist, gepflegt zu werden. Die Zuhörer werden in eine Zeit zurückversetzt, wo man einfacherer miteinander umgegangen ist. Es war alles persönlicher und man konnte nicht einfach eine SMS schreiben, um jemandem etwas mitzuteilen. Und das spürt man auch bei jedem Auftritt von Halb6.

Obligatorisch endet jedes Konzert mit den Puhdys-Klassiker „Alt wie ein Baum“ und „Was bleibt, sind Freunde im Leben“. Halb6 freut sich auf die Zukunft, die auch eine kleine Stilveränderung mit sich bringt: Mit jungen Musikern, Matthias Karle am Schlagzeug und Niko Seim an der Gitarre, wird der altbekannten Mundartmusik eine neue Frische verliehen. So wollen die “Alsfealler-Junge” in das nächste Jahrzehnt starten.

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