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Innenstadt- und Dorfkernvitalisierung mit proaktiven Maßnahmen fördernDrei Förderprogramme für ein attraktives Alsfeld

ALSFELD (cdl). Die Stadt Alsfeld hatte am Donnerstagmorgen ins Rathaus eingeladen, um gleich drei wichtige Förderprogramme vorzustellen. Mit Blick auf das Stadtjubiläum im Jahr 2022 soll die Stadt in vollem Glanz erstrahlen. Mithelfen sollen dabei die voneinander unabhängigen Programme „Städtebaulicher Denkmalschutz“ und „Fachwerkstadt Alsfeld“.

„In der kommenden Stadtverordnetenversammlung wird einiges zu beraten und zu beschließen sein“, so Bürgermeister Stephan Paule. Drei Dinge, die die Stadtentwicklung besonders betreffen, wolle er heute der Öffentlichkeit vorstellen. Als Oberbegriff hatte der Rathauschef den Begriff „Innenstadt- und Dorfkernvitalisierung“ gewählt. Das sei immer wieder das große Thema bei Ortsbeiräten und in der Stadt. Damit sei immer die Attraktivität der Stadt Alsfeld als Einkaufsstandort verbunden.

Der städtische Bauamtsleiter Tobias Diehl wählte als Oberbegriff „Altstadtsanierung 2.0“ und stellte zunächst das Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ vor. Das Programm stehe sowohl für private als auch öffentliche Maßnahmen zur Verfügung. Damit werde ein bestehendes Konzept fortgeschrieben und beinhalte auch den städtebaulichen Klimaschutz. Im kommenden Jahr werde die Konzeptphase beginnen und bei einem öffentlichen Termin detailliert vorgestellt. Dort könne man dann erfahren was und in welcher Höhe gefördert wird. Wahrscheinlich werde die Förderung je nach Projekt und Maßnahme bei zehn bis 35 Prozent liegen. Das Programm betreffe ausschließlich bauliche Maßnahmen und etwa ein neuer Hausanstrich sei in der Maßnahme nicht enthalten. Beispielsweise am Kirchplatz oder Rossmarkt wären prädestinierte Objekte.

Jedes Jahr stelle das Land dafür einen Zuschuss von etwa 300.000 bis 500.000 Euro zur Verfügung. Der Stadt sei ein ganz großer Wurf gelungen, so Paule. Das Programm sei sehr limitiert in Hessen. Er habe „mit Engelszungen“ auf die Entscheidungsträger in Wiesbaden eingeredet. Diehl ergänzte, dass das Programm flächenmäßig ebenfalls sehr begrenzt sei und nur innerhalb der historischen Stadtmauern zum Tragen komme. Die Laufzeit des Programms liege zwischen acht und zehn Jahren.

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Ein Blick aus dem Rathaus über die Dächer der Stadt.

Gegensatzprogramm Fachwerkstadt Alsfeld

In eine ganz andere Richtung zielt das Förderprogramm „Fachwerkstadt Alsfeld“. Das Programm habe die Stadt Alsfeld selbst aufgelegt und sei unabhängig von allen anderen bestehenden Programmen und soll kommende Woche in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. „Die Politik setzt hier einen Schwerpunkt mit eigenem Geld“, so Paule. Diehl stellte das Programm näher vor. Es handele sich um ein Zusatzprogramm und sei ausschließlich für private Maßnahmen gedacht. Damit wolle die Stadt eine Förderung für Dinge schaffen, die in den anderen vorhanden Programmen nicht gefördert würden. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes könne man hier beispielsweise den Fassadenanstrich oder die Doppelverglasung von Fenstern gefördert bekommen.

Der Schwerpunkt liege im Wesentlichen auf der Gebäudehülle. Das komplette Paket außenrum sei enthalten. Aber auch hier könne man neben der Optik, insbesondere energetische Maßnahmen gefördert bekommen. Im kommenden Jahr werde es ebenfalls eine öffentliche Infoveranstaltung geben. „Es ist eine relativ einfache und unbürokratische Geschichte“, so Diehl. Man müsse lediglich die entsprechenden Nachweise vorlegen. Einzige Begrenzung sei, dass ausschließlich Fachwerkhäuser mit dieser Maßnahme unterstützt würden, sowohl in der Innenstadt als auch in den Ortsteilen. Die Maximalförderung liege bei 30.000 Euro pro Maßnahme. Realistisch seien jedoch bei den Einzelmaßnahmen eher 1.000 bis 10.000 Euro. In etwa ein Viertel bis ein Drittel an Förderung der Gesamtkosten sei geplant. Insbesondere wegen des Stadtjubiläums 2022 wolle man zusätzlich Anreize schaffen.

Damit in den sanierten Häusern auch künftig reges Leben herrscht und sie nicht nur von außen schön anzuschauen sind, stellte Wirtschaftsförderer Uwe Eifert im Anschluss das Förderprogramm „Mietfreies Startquartal“ vor.

 

Ein Gedanke zu “Drei Förderprogramme für ein attraktives Alsfeld

  1. Hallo,
    vielleicht eine kleine Anregung für die Stadt: ein Bildungszentrum in Alsfeld – gerne verbunden mit einer Imbiß oder Getränkeausschank, würde ich sehr begrüßen. Warum werden diese Dinge so oft vergessen.
    Erwachsenenbildung ist gefragter denn je – die Volkshochschule ist zu sehr gebunden in ihren Räumlichkeiten und Regeln.
    Das würde die Stadt im Kern beleben!

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