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Vereinbarung zwischen Stadt und Gemeinde wird noch erarbeitetWie der Brandschutz in Fischbach jetzt organisiert wird

ALSFELD (ls). Fischbach hat seine Feuerwehr verloren, der Brandschutz wird von der Feuerwehr in Antrifttal sichergestellt. Wie wird das künftig organisiert wird und was die Antrifttaler Brandschützer dafür von Alsfeld bekommen.

Am Mittwoch hat OL berichtet, dass Fischbach seine Feuerwehr verliert. Grund: Zu wenig Kammeraden nehmen an Übungen oder Ausbildungen teil. „Wir können Fischbach so lange es erforderlich ist mit abdecken“, erklärt Antrifttals Bürgermeister Dietmar Krist in einem Statement auf Anfrage von OL. Während in dem Alsfelder Ortsteil die Feuerwehr unter anderem aufgrund von Personalmangel eingestellt wurde, sei die Feuerwehr in Antrifttal personell gut aufgestellt, sagt Krist. Auch materiell sei man gut ausgestattet.

Sollte es in Fischbach zu einem Brand kommen, dann würden im Ernstfall die Wehren aus Ruhlkirchen und Seibelsdorf gleichzeitig alarmiert werden und ausrücken. Die Hilfsfrist werde eingehalten. Die Feuerwehr aus der Kernstadt Alsfeld komme dann mit hinzu. Diese Vorgehensweise sei getestet und habe sich bereits bewährt.

Schwierigkeiten sehe er nicht. „Wir arbeiten schon immer hervorragend mit der Alsfelder Wehr zusammen, die uns im Gegenzug bei Großbränden ebenso tatkräftig unterstützt“, erklärt er. Die Einbindung der Feuerwehr und was sie für den Einsatz bekommt, werde in einer „öffentlich-rechtliche[n] Vereinbarung zwischen der Stadt Alsfeld und der Gemeinde Antrifttal fixiert“, sagt Krist. Diese Vereinbarung werde derzeit erarbeitet.

Der Vogelsbergkreis, der durch Kreisbrandinspektor Sven Holland ebenfalls in die Entscheidung einbezogen war, rechnet mit Blick auf die demografische Entwicklung damit, dass noch mehr einzelne Ort künftig nicht mehr ausreichend Kräfte zur Verfügung stellen können. Lösungen wie gemeinsame Einsatzabteilungen oder der Übernahme des Brandschutzes durch benachbarte Ortschaften seien hier denkbar.

Ehrenamtsmessen, Tage der offenen Tür, Veranstaltungen der Feuerwehrvereine oder neue Ideen, wie die Stickerhefte nach Vorbild des Panini-Albums, seien Möglichkeiten, um Einsatzkräfte zu gewinnen. Auch das Land habe in diesem Jahr eine neue Kampagne ins Leben gerufen.

Wie angekündigt ging auch Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule im Bericht aus der Arbeit des Magistrats an diesem Donnerstagabend auf die Schließung der Fischbacher Feuerwehr ein. Darin erklärt der Bürgermeister, dass die geplanten Investitionen in ein neues Feuerwehrgerätehaus und in ein neues Feuerwehrfahrzeug durch die Schließung der Wehr nun nicht mehr getätigt werden können. Paule legte außerdem dar, dass auch in die „übrige Ausrüstung“ stets investiert worden sei.

5 Gedanken zu “Wie der Brandschutz in Fischbach jetzt organisiert wird

  1. Eine Feuerwehr schließt in einem Dorf, traurig sehr traurig.
    Ich will hier mal in dem Kommentar darauf hinweisen, dass die Freiwillige Feuerwehr nicht nur für den Brandschutz zuständig ist. Retten, Löschen, Bergen Schützen, von Mensch, Tier und Umwelt. Auf jeden Brandeinsatz kommen im Schnitt 5 Hilfeleistungs-Einsätze.

    Warum wird bei all den tollen Konzepten nicht mal über eine Pflichtfeuerwehr nachgedacht?

    Wenn meiner Familie etwas zustoßen würde und das Schadensmaß ist wegen zu langer Hilfsfrist größer geworden.
    Ich würde alle 18 – 65 Jährigen aus Fischbach auf unterlassene Hilfeleistung verklagen.
    Den Schmitt und den Paule auch noch!
    Meine Meinung!

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    1. Nicht maulen und meckern sondern selber mal was machen. Klagen? Das ich nicht lache. Davon wird es auch nicht besser. Jeder sollte sich mal an die Nase fassen warum keiner mehr freiwillig was macht sondern nur an sich denkt. Ich sage nur: „FALS MUR UND MEINER FAMILIE…“ auch schon mal an den nächsten gedacht?

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    2. Hallo, eine Meinung und sicherlich nicht ganz falsch, aber in Fischbacher Tradition anonym.
      In einem kleinen Dorf mit 93 Einwohnern ist manches nicht so einfach. Jeder hat seine spezielle Meinung und möchte diese gerne durchsetzen. Kompromisse sind da gefragt, was nicht einfach ist, den jeder muß dazu ein Stück
      zurück und das ist heute nicht mehr üblich. Das grundsätzliche Problem war nicht neu, das sind die Anforderungen
      an den Ausbildungsstand. Nicht jeder hat die Zeit entsprechende Lehrgänge zu besuchen. Gut ein Viertel der Fischbacher waren in der Feuerwehr aktiv, freiwillig, auf diese Zahl müssen andere Orte erst mal kommen.
      So es zu einem Unfall oder Brand kommt wird in Fischbach jeder der kann helfen, der Kenntnisstand liegt in der Verantwortung jedes einzelnen. Die Lösung mit Ruhlkirchen ist nicht ganz so falsch, vielleicht gehen die am
      Feuerwehrwesen Interessierten jetzt dorthin und helfen mit.
      Jemand deswegen Verklagen zu wollen ist eine Drohung, die nicht Zielführende ist. Wie wäre es zu versuchen etwas an den gegebenen Vorschriften zu ändern, oder den Weg nach Ruhlkirchen zu gehen, als positives Beispiel !

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    3. Ihren Unmut kann man ja verstehen, es geht schließlich um die Sicherheit der Bürger. Aber klagen ist halt auch keine Lösung. Die Leute sollten sich wieder mehr um das Ehrenamt begeistern anstatt nur an sich zu denken. Der Dienst an der Spritze ist anspruchsvoll. Nur die diggen Bäuche mit dem guten Alsfelder Pils zu füllen reicht da bei weitem nicht aus….

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    4. Zu der Idee, eine Pflichtfeuerwehr einzuführen:
      Vermutlich würde das Dorf dann aussterben. Es würden dann viele junge Leute (von denen Fischbach sowieso so viele hat) wegziehen. Man kann niemanden zwingen, dort zu leben.

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