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Almohamed: "Ich bin immer optimistisch"Kardiologe in Romrod darf wieder richtig arbeiten

ROMROD (akr). Die Freude bei Dr. Walid Almohamed war groß, als er die Nachricht bekam, dass er wieder seine Arbeit als Kardiologe in den Räumen seiner Praxis in Romrod aufnehmen durfte. Fast drei Monate durfte er nämlich wegen eines Widerspruchs keine kassenärztlichen Patienten behandeln. Wie er die Zeit erlebt hat, das erzählt er im Gespräch mit Oberhessen-live.

Es ist Mittwoch, 13 Uhr. Dr. Walid Almohamed und sein Team können gerade kurz mal ein wenig durchschnaufen. Doch die Pause ist schon bald vorbei und dann wird die nächste Patientin im Untersuchungszimmer Platz nehmen. „Es gibt viel zu tun“, lächelt der Mediziner. Seit knapp vier Wochen herrscht in der Praxis in Romrod wieder Hochbetrieb. Am 28. April erreichte Dr. Almohamed nämlich die Nachricht, auf die er fast drei Monate warten musste: Er darf wieder praktizieren und alle seine Patienten behandeln.

Das war in den vergangenen Monaten nicht der Fall. Nachdem ein anderer Arzt aus der Region Widerspruch bei der Kassenärztlichen Vereinigung eingelegt hatte, durfte er keine kassenärztlichen Patienten mehr behandeln. „Ich durfte als niedergelassener Kardiologe nicht mehr arbeiten“, erzählt er. Lediglich Privatpatienten habe er behandeln dürfen. Durch Widerspruchsregelungen soll, etwas vereinfacht gesagt, eine Überversorgung einer Region mit bestimmten Ärzten verhindert werden, die für die schon etablierten Kollegen geschäftsschädigend sein könnte und somit im nächsten Schritt die Versorgungssicherheit der Patienten gefährdet.

Gerade einmal drei Tage hatte seine Praxis im Februar geöffnet, als Almohamed das mit dem Widerspruch erfuhr. In dieser kurzen Zeit haben sich mehr als 300 Patienten bei ihm gemeldet, doch die Termine mussten er und sein Team schließlich alle wieder absagen. „Das war wirklich viel Arbeit und Stress für meine Mitarbeiterinnen“, erzählt der Mediziner, der für ihre Unterstützung in dieser Zeit mehr als dankbar ist.

„Ich war also drei Monate fast arbeitslos“, erzählt der 36-Jährige, der zuvor Ärztlicher Leiter der zentralen Notaufnahme in Lauterbach war. Doch drei Monate nichts tun, das kam für ihn nicht in Frage. So habe er noch weitere medizinische Geräte für die Praxis angeschafft und nebenbei auch noch als Notarzt gearbeitet.

Gerade in der ersten Woche sei er schon ziemlich traurig gewesen, nicht nur weil er eben rund 150.000 Euro für neue Gerätschaften investiert hatte, sondern weil er als niedergelassener Kardiologe etwas Gutes für den Vogelsberg, den ländlichen Raum, machen wollte, wo der Ärztemangel einfach ein wichtiges Thema ist und auch gerade die Versorgung im kardiologischen Bereich im Vogelsberg unzureichend sei. Dass der Bedarf an Kardiologen im Vogelsberg da ist, bekommen er und sein Team täglich zu spüren. „Das Telefon klingelt pausenlos“, erzählt er. Termine seien bereits bis Ende des Jahres ausgemacht.

Für den ländlichen Raum entschieden

Er habe sich extra dafür entschieden, im ländlichen Raum zu bleiben, und das obwohl der Mediziner auch bereits Angebote aus anderen Ländern hatte. „Ich mag die Ruhe und die Menschen hier“, lächelt er, „und der Bedarf im ländlichen Raum ist sehr groß“. Während es also junge Ärzte oftmals in Großstädte ziehe, stand für den 36-Jährigen fest: Er möchte im Vogelsberg bleiben, hier eine Praxis eröffnen.

Und diese hat nun auch seit Ende April wieder ihren Betrieb aufgenommen, darüber freut Almohamend sich natürlich – und auch seine Patienten, „gerade die älteren waren sehr froh“, erzählt er. Auch wenn er anfangs traurig war, hatte er keine Zweifel, dass die ganze Geschichte ein positives Ende nimmt. Hindernisse und kleine Steine würden einem immer in den Weg gelegt werden. „Ich bin immer optimistisch“, lächelt er. Und deshalb war er es auch in dieser Situation – bis er tatsächlich die Nachricht erhielt, wegen Sonderbedarfs weiterarbeiten zu dürfen.

Besonders dankbar ist der Kardiologe auch über die Unterstützung seiner Kollegen, die sich für ihn eingesetzt hätten, unter anderem Dr. Jürgen Wilhelm und Dr. Markus Schoppet und natürlich auch Dr. Stephan Harlfinger, in dessen Praxis er seine Räumlichkeiten hat. Aber auch anderen Vogelsberger Hausärzten sowie dem Ersten Kreisbeigeordneten Jens Mischak und der Bevölkerung möchte er seinen Dank für den Zuspruch und die Unterstützung in dieser Zeit aussprechen.

Service
Telefonische Sprechzeiten der Praxis: dienstags 14 bis 18 Uhr, mittwochs 8 bis 12 Uhr, freitags 8 bis 12 Uhr.

4 Gedanken zu “Kardiologe in Romrod darf wieder richtig arbeiten

  1. @ Flo
    Welch dunkles/ hämisches Herz leitet Sie ?!
    Welche Gesinnung !?
    Ein erfahrener Mediziner eröffnet eine Praxis im Vogelsberg und Sie kommentieren mit Hetze und unterirdischem/ nicht vorhandenem Verstand.
    Sorry, aber das ist gelinde gesagt dumm und widerlich.
    Mich würde vielmehr interessieren welcher Mediziner „ Einspruch „ gegen die Kardiologische Praxis von Dr. Almohamed eingeleitet hatte !
    Nun wissen wir alle das er/sie damit ins „nichts“ gelaufen ist.
    Sollte diesem Mediziner vielleicht einzig die Gier nach Geld/ Einahmen getrieben haben ?!
    Es ist ja nicht so …….. das es im ländlichen Bereich/ im Vogelsberg an nieder gelassenen Ärzten mangelt …… oder doch 😎😉

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  2. Es sind nicht seine Praxis Räume er ist lediglich geduldet in den Räumen der Praxis Harlfinger!!!

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    1. Und wenn du zur Miete wohnts, ist es dann auch nicht deine Wohnung. Du bist dann nur geduldet. Und fliegst dann raus, wenn der Vermieter keinen Bock mehr auf dich hat.

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    2. Schämen sie sich , wenn Sie einen Artz brauchen sollte der auch sagen , Fahren Sie nach Gießen.

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