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OL-Kolumne "Langes Wochenende"Ein Hoch auf den Fliegenpilz als Festtagsschmaus

REGION. Weihnachten fiel dieses Jahr für Arbeitnehmer besonders ungünstig. Bei OL gibt es trotzdem ein „Langes Wochenende“. Unser satirischer Wochenrückschau-Kolumnist Ulrich Lange gönnt sich diesmal eine kalte Coke, während er über die rot-weißen Bordsteinschwalben der Konsumgesellschaft nachdenkt, die andere Nikolaus oder doch eher Weihnachtsmann nennen.

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier / Dann steht die Omi vor der Tür! Aber es ist nicht die liebe Omi mit den Geschenken, die da Einlass begehrt, sondern Corona-Welle Nr. 4. Und was sich bei flüchtigem Hinhören anhört wie „Omi kommt!“, ist die neueste und bis dato ansteckenste Viren-Variante, die sich rasend schnell ausbreitet und uns kurz nach Weihnachten wohl die 5. Infektionswelle bescheren wird. Schöne Bescherung. Omikron besitzt sogar – den Satire-Liebhaber mag’s freuen – als erste von allen Killerviren einen eigenen Satire-Account, der ihren erfolgreichen Weg in die weihnachtlich glänzenden deutschen Wohnstuben beschreibt.

Omi hin, Omikron her!

Aber Omi hin, Omikron her: Bevor das Fest der Liebe ins Land gegangen ist, sollte die deutsche Jugend mit weihnachtlichem Fachwissen ausgestattet werden, um den zunehmenden Anforderungen der Festtage unter Pandemiebedingungen gewachsen zu sein. Vorzugsweise in den letzten Wochen und Tagen vor Ferienbeginn. Schließlich haben schon Kita und Grundschule heute wissenschaftliche Anforderungen zu erfüllen und ihr Bildungsangebot entsprechend zu schärfen.

So wurde in früheren Jahren der Verwechslungsgefahr zwischen Nikoläusen und Weihnachtsmännern noch weitgehend teilnahmslos bis indifferent zugesehen. Aktuell jedoch sind vor allem die Fachlehrer*innen für Sachunterricht auf- und herausgefordert, das Kind mit oder ohne Migrationsgeschichte durch einschlägige Aufklärung seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit zu entreißen. So erwirbt der/die wissenschaftlich orientierte Sachkunde-Schüler*in nicht nur ein aufgeklärtes Gesamtbild von der weihnachtsspezifischen Wirklichkeit (siehe), sondern er/sie/es eignet sich zusätzlich sozialkritische Kompetenz an. Dies zum Beispiel dergestalt, dass es sich – zumindest nach Bearbeitung diverser mehrseitiger Arbeitsblätter und Abschlusstests – in der Lage zeigt, plumpe kapitalistische Verbrauchertäuschung und Ideologisierung zu entlarven. So wird es der Irreführung durch profitgierige Geschäftemacher nicht erliegen, die den Nikolaus wie den Weihnachtsmann in demselben billigen Weihnachtsmann-Outfit (roter Kapuzenmantel mit angeklebten Wattestreifen) auf die Straße schicken, um die Ausgaben für klassische „Nikolaus-Accessoires“ wie Mitra, Albe, Stola, weiße Handschuhe und schwarze Lackstiefel einzusparen.

Das Grundschulkind mit potenzieller Elite-Gymnasialempfehlung wird sich hier bereits vom „Feld“ (= Rest der Lerngruppe) absetzen, indem es selbsttätig den rot-weißen Bordsteinschwalben der Konsumgesellschaft die harmlos grinsende Maske vom Gesicht reißt und den Weihnachtsmann als Werbefigur des Coca-Cola-Konzerns outet.

Ein Männlein steht im Walde…

Das nachgewiesen hochbegabte Grundschulkind, das natürlich schon mindestens drei der zur Verfügung stehenden vier Klassen übersprungen hat und seither in einer Ecke des Klassenraums kauert, um dort als „Selbstlerner“ anspruchsvolle Trainingsprogramme zu bearbeiten, wenn es nicht sogar bereits an einer nahe gelegenen Universität mit ministerieller Sondererlaubnis seine Grundschuljahre ableistet, sattelt demgegenüber natürlich noch erheblich drauf, indem es als sogenanntes „Additivum“ den Unterschied zwischen St. Martin und St. Nikolaus heraus arbeitet und in einer gediegenen Präsentation den Klassenkameraden vor Augen führt, wie sich neben diesen auch Knecht Ruprecht und das Christkind kulturanthropologisch richtig einordnen lassen.

Vor allem böse Mädchen mit Hochbegabung, die bekanntlich nicht in den Himmel kommen wie ihre braven Banknachbarinnen von der katholischen Privatschule, dafür aber überall hin, überschreiten vielleicht sogar den betulichen Rahmen kindgerechter Lernprogramme und Arbeitsblätter mit eindeutig christlich-jüdischer Orientierung. Sie sprengen diesen Rahmen, indem sie sich die Ergebnisse neuester Forschungen aneignen, die bei unseren nordischen Vorfahren und deren angestammter Mythologie ansetzen. Und tatsächlich führt eine direkte Spur vom Rot-Weiß des Weihnachtsmannkostüms zurück auf die Farben des Fliegenpilzes, den die – übrigens ebenfalls rot-weiß kostümierten – Schamanen unserer nordischen Vorfahren nachweislich im Rahmen der Feiern zum Mittwinterfest zu sich nahmen, um ihr Bewusstsein zu erweitern und in die nordische Götterwelt einzutauchen. Damit sind die wahren Wurzeln vieler unserer Weihnachtsbräuche endlich enthüllt. Wer es nicht glauben will, höre bei dem WDR-Feature „Der Fliegenpilz und das Heilige Fest“ rein.

„Auf die Plätzchen – fertig – los!“

So erschallt es wortspielerisch kurz vor Heiligabend quer durch alle Sendekanäle, um altbacken-biedermeierliches Weihnachtsfeeling nach Art des bereits andernorts als hochgradig toxisch beschriebenen „kleinen Lords“ zu erzeugen. Zur Zielgruppe solcher und ähnlicher Programme für Reifeverzögerte oder Entwicklungsgestörte gehören neben noch nicht schulpflichtigen Kindern vor allem auch sogenannte „Weihnachtsmenschen“, also Süchtige, für die das ganze Jahr Weihnachten sein könnte. Sie suchen entweder zwanghaft den Kontakt zu Rentieren oder weigern sich schlichtweg, das Wohnzimmer nach dem Fest wieder seiner ursprünglichen Bestimmung als Gudd Stubb zuzuführen. Auch die so genannte Kleinkunst greift gern Übertreibungen weihnachtlichen Brauchtums auf (siehe einschlägige Lesungen oder kabarettistische Gesangsdarbietungen), wobei immer die Gefahr besteht, dass der Weihnachtsgedanke aufgrund zynischer bis unverhohlen weihnachtsfeindlicher Übertreibungen nachhaltig beschädigt wird.

Solche Untiefen muss man bei reinen Backsendungen, die derzeit ebenfalls gehäuft auftreten, gottlob nicht befürchten. Hier backen in der Regel Prominente, umringt von einer aufgeweckten Kinderschar, Weihnachtsplätzchen aller Art, wobei im Hintergrund fortwährend Schlittengeräusche zu vernehmen sind oder Rolf Zuckowskis „In der Weihnachtsbäckerei“ in Dauerschleife erklingt. In ihrer Wirkung sind solche Formate allerdings nicht gänzlich unproblematisch, da durch den starken Nachahmungseffekt in vielen Haushalten Milliarden nur mal so zu reinen Stimmungszwecken gebackener Follower-Weihnachtsplätzchen entstehen, die kein Mensch wirklich essen will, die aber aus Pietätsgründen in allen möglichen Blechdosen noch über Jahre gebunkert werden, bis sie hart geworden sind wie Diamanten. Schließlich sind sie selbst gebacken. Gefühlt ist das nochmal mehr als „selbst gebastelt“ oder „selbst gemalt“.

Dieser Bereich des Hochemotionalen unterliegt a priori einem Schutz gegen schlechte Bewertungen. Selbstgebackenes schmeckt grundsätzlich köstlich, wie Selbstgebasteltes grundsätzlich nicht als „Stehrumsel“ disqualifiziert und Selbstgemaltes nicht anders gesehen werden darf denn als Anzeichen für ein bildnerisches Jahrhunderttalent des sich jeweils künstlerisch betätigenden Minderjährigen.

Teilweise erfüllen selbstgebackene Weihnachtsplätzchen übrigens auch staatstragende Aufgaben. So werden sie im Rahmen staatlicher Raumforschungsprojekte einzelnen Raumkapseln oder aber auch den Grundsteinen bedeutender Bauwerke als unvergängliche Zeugnisse menschlicher Kultur und irdischen Alltagslebens beigegeben. Ferner überträgt man ihnen gewisse Funktionen innerhalb des Katastrophenschutzes und der allgemeinen Daseinsvorsorge. Sie dienen als eiserne Rationen in Atombunker oder Schützengraben und werden im zivilen Bereich zur Absicherung der Grundversorgung verwendet.

Man kann sie zum Beispiel Überraschungsgästen anbieten, wenn der Kühlschrank leer oder am Ende des Gehalts noch sehr viel Monat übrig ist. Und natürlich eignen sie sich als Füllmaterial zum Beispiel für Schultüten oder bunte Weihnachtsteller beziehungsweise werden am Sonntag statt Münzen in den Klingelbeutel eingeworfen, um Spendenbereitschaft vorzutäuschen. Darüber hinaus nähre ich den Verdacht, dass ein Gutteil des sogenannten Handtaschensumpfes, der die Bodenfalten von rund 83 Prozent aller in Europa und Übersee mitgeführten Pochetten bedeckt, aus im Laufe vieler Jahre pulverisierten Weihnachtsplätzchen besteht.

Bürgt für blöde Kommentare… Der Blödi

Nun wird es aber wieder Zeit für den obligatorischen Blick in den analogen Zettelkasten. Was ist diesmal drin? Besonders blöde Kommentare zu meiner Kolumne (siehe hier). Die könnte man zwar auch ignorieren. Aber indem man sie als Phänomen bespricht, kommt man vielleicht zu irgendwelchen Erkenntnissen über die Spezies Mensch.

Urheber des premiumblöden Kommentars ist der/die/das Blödi. Blödi lebt in einer eigenen Welt des Blöden und Verblödenden, der Blödi-Blase. Beispiel Schneekugel. Jeder weiß, dass man – wenn man die Schneekugel schüttelt – von dem, was drinnen ist, kaum etwas sieht. Der/die/das Blödi sitzt in der Schneekugel und kann sich erst mal gar nicht vorstellen, wie man die überhaupt schütteln könnte. Und dann kommt aber jemand, für den das gar kein Ding ist und der damit einiges mehr kann als Blödi. Und er schüttelt die Schneekugel. Nun läuft Blödi zur Hochform auf. Er arbeitet sich mit einem wütenden Kommentar an dem/der Schneekugelschüttler*in ab und tadelt die Tatsache des Schneekugelschüttelns vor allem unter dem Aspekt der Schütteldauer. Dies verbindet er mit Mutmaßungen über den Grund des andauernden Schüttelns.

Natürlich sieht er/sie/es beim Blick nach draußen so gut wie nichts und kann jetzt nur Vermutungen anstellen. Hierbei bleibt er naturgemäß innerhalb des eigenen Horizonts, der aber gleich Null ist. Erste (falsche) Vermutung: Der/die Schneekugelschüttler*in kann gar nicht mehr sehen als ich, sondern tut nur so. Er/sie sollte daher im Rahmen der Blödi-Blasen-Perspektive bleiben und die Schneekugel – wenn überhaupt – nur äußerst kurz schütteln, sprich: sich in seiner Kolumne nur möglichst kurz äußern.

Diese Forderung sichert Blödi durch ein pseudo-plausibles Sprichwort oder eine Redensart ab, zum Beispiel: „In der Kürze liegt die Würze!“. Das hält Blödi für eine Art Weltformel und übersieht, dass er hier nur seine/ihre eigene beschränkte Auffassungsgabe zum Maß aller Dinge macht. Denn die Welt draußen ist voller dicker Bücher oder Medien-Events, deren Protokollierung Tausende Schreibmaschinenseiten füllen würde; wichtige Bücher und Events, ohne deren Umfang die Komplexität unserer Welt gar nicht abgebildet und gemanagt werden könnte.

Nur Blödi will davon nichts wissen. Doch auch er möchte witzig wirken. Natürlich im Rahmen seiner Möglichkeiten. So sucht er beispielsweise nahe liegende Übereinstimmungen mit dem Familiennamen des Schneekugelschüttlers/der Schneekugelschüttlerin. Wenn der/die also jetzt zufällig Lange heißt (immerhin ein sehr verbreiteter Name), sieht Blödi zwischen dem Namen und der beanstandeten Überlänge des kommentierten Beitrags einen Kausalzusammenhang. „Es liegt bei den sogenannten Kolumnen des Herrn Lange wahrscheinlich wörtlich genommen am Nachnamen!“ kräht Blödi in holprigem Deutsch und nennt sich unfreiwillig selbstironisch gleich erst mal „Nachnamensgegenteil“, womit er den Verfasser der sogenannten Kolumnen an Zeichenlänge um fast das Vierfache übertrifft. Auch da hätte ja vielleicht die Weltformel gegriffen und die Würze in der Kürze gelegen. Nur hätte Blödi seinen witzerklärenden Inhalt so nicht transportieren können. Aber durch solche Widersprüche wäre ein Blödi natürlich kaum in seiner Meinungsbildung zu verunsichern.

Das gilt auch für den Typ „beipflichtende/r/s Blödi“. Beipflichtendes Blödi schließt sich premium-blöden Kommentaren nicht nur gerne an, sondern gibt noch ausgesucht blöden Senf dazu. So schreibt eine Blödi-Marlene: „Möchte noch hinzufügen: Nicht nur die Länge auch der Inhalt dieser ‚Kolumne‘ ist mehr als lang/wierig….lang/weilig und inhaltlich uninteressant!“ Wobei sich sofort zeigt, dass ein wenig mehr Zeitaufwand (= Länge der Überlegung) hier zu deutlich besseren Ergebnissen geführt hätte, wodurch sich ein Widerspruch zur Prämisse („In der Kürze liegt die Würze“) ergibt. Blödi-Marlene stellt hier die Länge und den Inhalt der Kolumne einander gegenüber, also Form und Inhalt, Quantität und Qualität. Indem sie behauptet, dass beide dieselbe Langwierigkeit, Langweiligkeit und „Uninteressantheit“ aufwiesen, sich Form und Inhalt also entsprechen, bestätigt sie ein wichtiges Kriterium für künstlerische Qualität. Der Künstler ist’s zufrieden und klappt den Zettelkasten zu.

Vom Himmel hoch…

Doch nun zum absoluten Jahres-Highlight in der 51. Kalenderwoche: DAS FEST!!! Dieses ist in unserer Kultur derart fest etabliert, dass regelmäßig dazu aufgefordert werden muss, sich seines „eigentlichen Sinnes“ zu erinnern, der in Vergessenheit zu geraten drohe. Und das wäre welcher? Jetzt bitte kein Theologen-Geschwurbel! Der unvoreingenommene historische Rückblick fördert da zunächst Ernüchterndes zu Tage. Fakt ist laut einschlägiger Quellen: Das Datum von Christi Geburt ist unbekannt. Die ersten Christen feierten kein Weihnachtsfest in unserem Verständnis. Und der 25. Dezember als „Geburtstag des Heilands“ wurde auf das heidnische römische Fest des unbesiegbaren Sonnengottes aufgepfropft, um zu verhindern, dass auch getaufte Christen noch lustig bei den Heiden mitfeierten.

In unseren Breiten bürgerte sich Heiligabend (24.12.) als Fest zu Christi Geburt ein, welches dann zum „langen Wochenende“ mit zwei weiteren Feiertagen ausgebaut wurde. Diesen Jahres-Höhepunkt wissen viele PR-Strategen zu nutzen, indem sie zum Beispiel Wahlen zu wichtigen Parteiämtern in der Nähe des Weihnachtsfestes ansetzen. So war wohl auch der Termin, an dem die Mitglieder der CDU über einen neuen Parteivorsitzenden abstimmten, nicht zufällig auf die Adventszeit gelegt worden (4. Dezember – 16. Dezember). Und so fällt zwangsläufig auf den zum CDU-Vorsitzenden gekürten Friedrich Merz ein Abglanz-Mix aus Sauer-/Highlander, Heiland und Erlöser. Uns ist ein Christ(demokraten)kind geboren, halleluja, und das heißt Friedrich Merz. „Vom Himmel hoch, da komm‘ ich her / Ich bring‘ euch gute neue Mär / Der guten Mär bring‘ ich so viel / Davon ich singen und sagen will.“ Und die Gläubigen, pardon Anhänger, sind zutiefst beseelt. Auch im kargen Vogelsberg. Einige Auszüge aus der „multireligiösen Engelsbetrachtung“ bei OL:

(1) „Es gehören Fachleute ins Amt wie Merz und nicht diejenigen die nichts gelernt haben, nichts können und bestenfalls einen Aufstieg zur Klofrau und oder zum Tellewäscher hinbekommen hätten. Hasch wird jetzt frei, dann könnt ihr Euch alle legal wegbeamen und keiner merkt mehr was hier für eine Intrige mit dem scheiss Klima und dem Europageschwafel abläuft.“

(2) „Auch ich gratuliere Herrn Merz ganz herzlich! Er hat eine Beharrlichkeit und Entschlossenheit sich nicht von Rückschlägen aufhalten zu lassen, die Deutschland noch zu Gute kommen wird. Seine Kompetenz steht zudem völlig außer Frage.“

(3) „Endlich mal ein Politiker mit Sachverstand und Erfolgen außerhalb der Politik – diese ganzen anderen Studienabbrecher und Berufspolitiker in der aktuellen Regierung sind ja unerträglich.“

(4) „Ihr Kommentar ist reichlich primitiv: an keiner Stelle zeigen Sie, dass Sie sich mit dem Intellekt und/oder den inhaltlichen Position von Herrn Merz auseinandergesetzt haben. Sie reiten einzig und allein auf dem Alter von ihm und seinen Wählern herum. Ich finde es schade, wenn Menschen so oberflächlich urteilen wie Sie. Herr Merz ist genau der richtige Mann, um den Einheitsbrei aus Merkel, SPD und Grüne wieder zu entflechten. Wen Sie dann in 4 Jahren wählen, ist ja Ihnen überlassen. Aber immerhin gibt es wieder eine echte Alternative für Deutschland (nicht diese Blauen)“

Und so dichtete ich denn am 20.12.2021 um 14:51 Uhr:

Alle Jahre wieder…

Wer reitet so spät auf Herrn Merz herum?
Der primitive Kommentator, denn der ist ja dumm
Dabei ist Merz doch genau der richtige Mann
Erst schmiss Merkel ihn raus und er wurde sodann
Lobbyist und Anwalt im Dienst von BlackRock*)
Dem weltgrößten Vermögensverwalter en bloc
Der Job macht‘ ihn reich und jetzt kommt Herr Merz wieder
Als Fritze, das Christkind, auf die Erde hernieder
Der Herr Jesus sitzt links und der Fritz auf der Rechten
Und hilft unserem Herrgott den Brei zu entflechten
Den Merkel, die Roten und die Grünen verbrochen
Doch bald gibt’s wieder Braten, Fritz hat ihn schon gerochen.
________
*) https://www.youtube.com/watch?v=n7PZv6rD4I0

Dem ist nur noch – wie bereits gewohnt – ein abschließender Hasen-Limerick hinzu zu fügen:

Vortrefflich getroffen

Ein Hase aus Brilon/Hochsauerland

Wurde Hase der Herzen im Bundesverband

Liegt erst der Hase im Pfeffer

Zählt auch ein Knall schon als Treffer

Sofern der Hase nur hinreichend wortgewandt

Und ab jetzt gilt: Boostern, boostern, boostern! Bald ist ja wieder Oostern.

Schönes (langes) Wochenende!

Ein Gedanke zu “Ein Hoch auf den Fliegenpilz als Festtagsschmaus

  1. P.S.:
    Vielleicht sollte einmal aufgeklärt werden, welches possierliche Tierchen auf der linken Schulter des Kolumnisten sitzt. Es handelt sich um einen sog. „Mull“ (genauer Nacktmull), der Zoologen als Wundertier gilt und außerdem als „Wappentier“ des Kolumnisten hohe Symbolkraft besitzt. Bekanntlich lautet eine alte Bezeichnung für Ulrichstein „Mullstaa“. Noch heute wird Ulrichstein von alt Eingesessenen so genannt. Doch von Alters wurde dies immer wieder fälschlich mit „Mühlstein“ übersetzt, wie auf dem verlinkten alten Stich (siehe https://file2.hpage.com/014299/95/bilder/ulrichstein_genannt_muehlstein.jpg) ersichtlich. Mullstaa hat allerdings mit Mühlstein nichts zu tun, sondern ist die oberhessische Variante des mittelhochdeutschen Molestine (mol, mole = Eidechse, stine = Steine). Ursprünglich hieß Ulrichstein also in hochdeutscher Übersetzung „Eidechsensteine“. Dies klingt auch in der Gründungslegende der Burg an, in der vom Hirtenjungen Ulrich Mull die Rede ist, der einer Schlange (Eidechse?) das Leben rettete und dafür mit einem großen Vermögen belohnt wurde. Dieses soll er sodann in den Bau der Burg „Mullstaa“ investiert haben. So sollen Stadt und Burg übrigens einmal ausgesehen haben (https://www.lagis-hessen.de/img/oa/s3/Ulrichstein_1605_1.jpg).

    P.P.S.:
    Eine sehr informative Sammlung von Bildmaterial aus den letzten 150 Jahren Ulrichsteiner Stadtgeschichte (alte Postkarten, Fotos, Zeitungsausschnitte usw.) bietet die Seite https://www.facebook.com/ulrichsteinerpostkarten. Sehr informativ und ansehenswert!

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