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Deges wiedersprichtVorwurf: Mehr Bäume für A49-Trasse gefällt, als vorgesehen

DANNENROD (ol). Wurden im Dannenröder Wald mehr Bäume gefällt, als im Planfestellungsbeschluss vorgesehen? A49-Gegner erheben den Vorwurf, dass rund fünf Hektar mehr gerodet wurden. Diesem Vorwurf widerspricht die Deges.

Eine von der Aktionsgemeinschaft „Schutz des Ohmtals“ , der Schutzgemeinschaft Gleental und den Parents for Future Deutschland in Auftrag gegebene Vermessung der Rodungsflächen im Dannenröder Forst soll ergeben haben, dass im Dannenröder Forst rund fünf Hektar mehr gerodet worden seien, als im Planfeststellungsbeschluss vorgesehen – das teilt das Aktionsbündnis „keine A49“ in einer Pressemitteilung mit.

„Die gravierendste Überschreitung liegt im Flurstück Lehrbach 1/9 vor, dort wurden 48.050 Quadratmeter gerodet. Laut Planfeststellungsbeschluss hätten 5533 Quadratmeter vorübergehende Fällung in Anspruch genommen werden dürfen. Damit sind im Planfeststellungbeschlussüber vier Hektar Rodungsfläche für die Trasse der A49 im Dannenröder Forst im Planfeststellungsbeschluss nicht als solche ausgewiesen“, schreibt das Aktionsbündnis.

Ein weiterer Hektar sei über die angegebenen Flächen hinaus gerodet worden. Hinzu komme eine Rodungsfläche von rund 1500 Quadratmetern am Waldrand seitlich des Schmitthofs, oberhalb des geplanten Regenrückhaltebeckens, „die im Planfeststellungsbeschluss ebenfalls nicht enthalten und also auch ohne rechtliche Grundlage gerodet worden ist“.

Insgesamt summierten sich somit die über den Planfeststellungsbeschluss hinaus zu viel gerodeten Flächen im Dannenröder Forst auf mehr als fünf Hektar und damit um rund 25 Prozent mehr als erlaubt, so die Ausbau-Gegner. Eine genauere Auflistung findet man auf ihrer Homepage.

Die Aktionsgemeinschaft Schutz des Ohmtals habe schon am 10. August ein Auskunftsersuchen an die Deges gerichtet, wieviel Flächen im Herrenwald, im Dannenröder Forst und im Waldbereich bei Maulbach dauerhaft und wieviel Hektar vorübergehend gefällt wurden. „Bis zum heutigen Tag liegt keine Auskunft vor, ja nicht einmal (trotz Nachfrage) eine Rückmeldung, obwohl die Auskunft bis zum 30. September hätte erfolgen müssen“, schreibt die Aktionsgemeinschaft.

„Baustopp verhängen“

Sie ist der Auffassung, dass die Deges ihren Aufsichtspflichten gegenüber der Bau-Arbeitsgemeinschaft nicht im erforderlichen Umfang nachkomme. Sie fordert die kommende Bundesregierung auf, daraus Konsequenzen zu ziehen und die Gesetzmäßigkeit der Bauausführung genau zu prüfen und solange einen Baustopp zu verhängen.

„Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig ein Bau-Moratorium ist, nicht nur um die ökologischen Folgen, sondern auch um die gesetzlichen Grundlagen der Baumaßnahmen überprüfen zu können. Wir fordern insbesondere die sich als Rechtsstaatsparteien verstehenden FDP und Grünen auf, genauestens zu prüfen, inwieweit die Rechtstaatlichkeit bei der Bauausführung der A49 überhaupt gegeben ist“, fordern sie.

Es würde wieder einmal zeigen, dass sich die Beteiligten nicht an die Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses halten. „Es wird höchste Zeit, dass die Fachaufsichten ihre Kontrollaufgabe wahrnehmen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und gebotene Strafen verhängen“, heißt es.

Was sagt die Deges zu diesen Vorwürfen? „Der gesamte Umfang der im Dannenröder Forst vorgenommenen Fällungen für den Lückenschluss der A49 entspricht den Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses. Dokumente, welche die Behauptung belegen, dass darüber hinaus Rodungen vorgenommen wurden, liegen der Deges nicht vor. Alle angefragten Informationen zu dauerhaften und vorübergehenden Fällflächen sind in den Planfeststellungsbeschlüssen und zugehörigen Dokumenten enthalten“, so Pia Verheyen von der Kommunikation der Deges.

5 Gedanken zu “Vorwurf: Mehr Bäume für A49-Trasse gefällt, als vorgesehen

  1. Wenn sich dieser Vorwurf wirklich als wahr erweisen sollte, frage ich mich wirklich wie dämlich die Planungsbehörden waren, dass so ein Fehler unentdeckt bleibt.
    Andererseits frage ich mich aber auch, weshalb so ein Aufwand betrieben wird, um die gerodete Fläche auszumessen. Da scheinen sich gewisse Gruppen immernoch nicht mit der Realität, dass die A49 gebaut wird, abfinden zu können. Natürlich würde ich mich jetzt auf dünnes Eis begeben, wenn ich behaupten würde, dass man die Aktivitäten im Wald nicht beobachten dürfte, aber ein Geschmäckle hat die ganze Aktion schon.
    Ein Baustopp würde jetzt überhaupt nichts bringen, sondern bloß Geld kosten. Die Bäume sind abgeholzt und der ganze Boden ist umgepflügt. Ja vielleicht stehen sogar schon Brückenpfeiler oder ähnliches darauf. An dieser Stelle jetzt wieder Bäume anzupflanzen ist völlig sinnlos. Viel mehr sollte an anderer Stelle zusätzlicher Ausgleich geschaffen werden

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  2. Hm komisch. Hat denn mal jemand ausgerechnet, wie viele Hektar Baumstämme für den illegalen Bau von Barrikaden, Baumhäusern und anderen Bauten im Wald drauf gegangen ist ? Das Holz wurde bestimmt nicht aus Timbuktu eingeflogen.

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  3. Mit Streuobstwiesen und Aufforsten ist es leiter nicht getan, gehen sie einmal in den Wald und schauen sich die Bäume an gleich welche alles kaputt.

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    1. Sie greifen mir mit Ihrer unsachlichen Kritik ja richtig unter die Arme, Herr Kalbfleisch. Packen Sie an, statt zu lamentieren.

      Melden Sie sich bei Ihrem Forstamt und helfen Sie beim Aufforsten, statt große Sprüche im Internet zu schwingen.

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  4. Ernsthaft jetzt? Selbst wenn es fünf Hektar waren, sollten sich diese „Parents for Future“ lieber mal fragen, warum sie ihre Energie nicht auf etwas Produktives verwenden.

    Einfach mal ein Grundstück kaufen und Aufforsten oder zumindest eine Streuobstwiese anlegen, statt immer nur zu lamentieren und sich über den Klimawandel aufregen.

    Einfach mal Anpacken statt Jammern!

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