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Stadtverordnetenversammlung in RomrodMehr Bürgerbeteiligung, zu viel Verkehr und mehr Hundekotbeutelspender

ROMROD (akr). Zwölf Punkte waren es, die am Dienstagabend auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung in Romrod standen. Dabei ging es unter anderem um den Schwerlastverkehr in der Ortsdurchfahrt von Zell im Zuge der Schellengassen-Sanierung, um eine Änderung eines Straßennamens, den Zeller Dorfteich sowie um mehr Bürgerbeteiligung und mehr Hundekotbeutelspender.

Es ist ein Thema, das den Romrödern nicht erst seit gestern unter den Nägeln brennt: Die Umleitung über Romrod und Zell im Zuge der Schellengassen-Sanierung. Durch diese kommt es nämlich zu einem erhöhtem Verkehrsaufkommen von Schwerlastverkehr und damit auch zu einer erheblichen Lärmbelästigung und Gefahrensituation für die Anwohner, wie es die CDU/FWG-Fraktion in ihrem Antrag schreibt. Zwar gebe es an den Ortseingängen von Zell Schilder, die auf Tempo 30 hinweisen, aber diese würden nicht ausreichen.

0Laut CDU/FWG sollen mehr dieser Schilder in beiden Fahrtrichtungen aufgestellt werden. Darüber hinaus soll auch nochmal eine Verkehrsschau mit Hessen Mobil stattfinden, um endlich die Idee umzusetzen, die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Zeller Straße in Romrod auf die Straße aufzumalen. Da nunmehr der dritte Bauabschnitt der Sanierung von Alsfelds Hauptverkehrsader abgeschlossen wurde, soll ebenfalls geprüft werden, ob diese Umleitung jetzt überhaupt noch notwendig ist. Der Magistrat der Stadt Romrod wird zudem beauftragt, dass Hessen Mobil sich um die Straßenschäden kümmert, die durch die Umleitung entstanden sind.

„Das Thema Verkehrsschau passiert nur alle zwei Jahre“, erklärte Bürgermeisterin Birgit Richtberg. Gerade aber habe die Stadt die Rückmeldung bekommen, dass am 11. Juni ein solches Treffen stattfinden wird. Anlass ist hierbei zwar die Erneuerung der Zeller Straße, aber die Umleitungssituation könne man dennoch nochmal einbringen. Christian Krüger von der SPD-Fraktion fragte sich, ob es nicht möglich wäre, die Ortsdurchfahrt von Zell für den Schwerlastverkehr zu sperren.

Da es sich dabei um eine Landstraße handelt, gehe das nur in ganz besonderen Ausnahmefällen, beispielsweise wenn eine Brücke schadhaft sei, wie Richtberg erklärte. Kai Habermann, Fraktionsvorsitzender der CDU/FWG und zugleich auch Ortsvorsteher von Zell merkte an, dass Bürger auf ihn zugekommen seien und ihn darauf aufmerksam gemacht hätten, dass die Brücke in Zell Schäden aufweisen würde. „Also muss sie sich Hessen Mobil anschauen“, so Habermann.

Das Problem mit dem Hundekot

Ein weiterer Antrag der CDU/FWG-Fraktion betraf die Hundekotbeutelspender in Romrod. Davon soll es nämlich mehr geben. Wie Mathias Lukes erzählte, würde es entlang üblicher Spazierwege vermehrt zu Streitigkeiten zwischen Hundebesitzern und Grundstückseigentümern wegen der Hinterlassenschaften kommen. „Wir sehen darin wirklich ein Konfliktpotential“, so Lukes. Die Fraktion schlug deshalb vor, dass die Ortsvorsteher kontaktiert werden, um geeignete Orte zu finden, um weitere Spender aufstellen zu können.

„Das Hundekotbeutelproblem haben wir in dieser Form nicht. Wir haben ausreichend Spender eingeführt“, merkte SPD-Fraktionsvorsitzender Ingo Schwalm an. Es liege an den jeweiligen Hundebesitzern – und die sollte man darauf ansprechen, immer und immer wieder.  „Wir unterstützen das aber natürlich“, so Schwalm. Richtberg betonte, dass das Problem immer wieder käme, es eine Wellenbewegung sei, die mal ganz oben und ganz unten sei. Einstimmig wurde der Antrag wurde angenommen.

In Romrod soll es mehr Bürgerbeteiligung geben. „Jede Partei hat es auf ihrer Agenda, die Bürgerbeteiligung, die immer weiter ausgebaut werden soll. Es ist ein wichtiges Thema, deshalb haben wir diesen Antrag gestellt“, leitete Schwalm die Begründung des Antrags zu Bürgerbeteiligungs-Apps ein. Hier dachte die SPD-Fraktion zunächst an die beiden Apps „Mängelmelder“ und „Bürgerbeteiligung“, doch als der Antrag gestellt wurde, wusste Schwalm noch nicht, dass die Hessische Staatskanzlei und die Uni Kassel ein Pilotprojekt zum Thema Bürgerbeteiligung für Städte und Gemeinden gestartet hat. Deshalb schlug er vor, den Antrag diesbezüglich zu ändern.

Die Parlamentarier waren sich einig, dass mehr Bürgerbeteiligung ermöglicht werden soll. Da die Stadt aber gerade dabei ist, die städtische Homepage zu überarbeiten und hier auch eine App dazu gebucht werden könne – die Entscheidung sei hier aber noch nicht gefallen wie Richtberg erklärte – wurde der Antrag abgelehnt. Das bedeutet aber nicht, dass das Thema Bürgerbeteiligungs-App nicht nochmal auf den Tisch kommt, zunächst wolle man aber erst die Überarbeitung der Homepage abwarten.

Sicherheit am Dorfteich in Zell

Im nächsten Antrag, der sich um den Kinderschutz drehte, ging es sozusagen wieder nach Zell, genauer gesagt zum Teich beim Dorfgemeinschaftshaus. Die SPD-Fraktion sprach sich nämlich dafür aus, diesen Teich, der freizugänglich ist, zu sichern, um etwas zum Kinderschutz beizutragen, da Ertrinken bei Kindern zu den häufigsten tödlichen Unfällen zähle. Hier sollte der Magistrat schauen, welche Sicherungsmaßnahmen es gebe. „Ich halte Kinderschutz für absolut erforderlich“, so Schwalm und nannte als Beispiel das eingezäunte Regenrückhaltebecken am Krummacker.

SPD-Kollege Christoph Croonenbrock sprach sich dafür aus, dass eine Sicherungsmaßnahme beschlossen wird – in welcher Form auch immer. Das müsse nicht bedeuten, dass hohe Zäune gebaut werden, aber ein einfaches Schild würde seines Erachtens nicht ausreichen, es sollte vielmehr ein „optischer“ Hinweis sein, auch für Kinder, die noch nicht lesen können.“Wir sind der Meinung, dass dazu der Ortsbeirat in Zell angehört werden soll“, betonte Lukes von der CDU/FWG-Fraktion. Deshalb wurde der Antrag auch an den Ortsbeirat überwiesen.

Einstimmig wurde an diesem Abend auch beschlossen, dass die Straßenbezeichnung „Kleegärten“ zu „Lutherstraße“ geändert wird – und zwar als „Maßnahme der allgemeinen Gefahrenabwehr“. Zur Erklärung: An der bisher als „Kleegärten“ bezeichneten Querstraße steht ein Wohnhaus mit der Bezeichnung „Alsfelder Straße 38“. Die Bezeichnung „Alsfelder Straße 38“ besteht noch aus der Zeit, als eine Einfahrt in diese Straße von der Ortsdurchfahrtsstraße (B49) möglich war.

Diese Einfahrt gibt es jedoch nicht mehr und habe daher schon öfter zu Orientierungsproblemen geführt. Diese bisher als „Kleegärten“ bezeichnete Querstraße mit dem Haus „Alsfelder Straße 38“ sei vom Gesamteindruck der „Lutherstraße“ zuzuordnen und somit auch das Grundstück. Aus der Alsfelder Straße 38 wird also künftig die Lutherstraße 9A – so haben auch Rettungsdienste und Paketboten eine Chance das Haus zu finden, wie Richtberg erklärte.

Apropos Straßennamen: Die künftige Anliegerstraße des Baugebietes am Krummacker braucht noch einen Namen, wie die Bürgermeisterin in ihrem Bericht aus dem Magistrat erzählte. Einen ersten Vorschlag habe es von Stadtrat Alfred Stieler gegeben – und zwar „Am Äckerchen“. Weitere Vorschläge sind aber auch willkommen, ebenso für das Stadtjubiläum im kommenden Jahr, wenn Romrod 825. Geburtstag feiert.

10 Gedanken zu “Mehr Bürgerbeteiligung, zu viel Verkehr und mehr Hundekotbeutelspender

  1. Lieber Herr Schwalm, lieber Herr Croonenbrock,

    ich gehe einfach mal davon aus, dass Sie als zur Zeit wichtigste Vertreter der SPD in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Romrod hier mitlesen. Die Sicherheit unserer Kinder ist wichtig, endlich kümmert sich mal jemand darum!

    Mich hat aber gewundert, dass Sie nur die Gefahr des Ertrinkens von Kindern im Zeller Dorfteich ansprachen – es ist erst einige Jahre her, dass ein erwachsener Mann nur durch den beherzten Einsatz von mehreren zufällig hinzugekommenen Bürgern vor dem nassen Tod im Göringer Bach bewahrt werden konnte. Auch dieses Gewässer sollte also dringend in die von Ihnen gewünschten Sicherungsmaßnahmen einbezogen werden.

    Und die Lage ist vielleicht noch schlimmer, als Sie es annehmen. Beide angesprochene Gewässer weisen, wie ich aus absolut sicherer Quelle weiß, eine gefährliche Kontamination mit Diprotiummonoxid auf, einer Chemikalie, die unter anderem in Kernkraftwerken als leider unersetzlicher Bestandteil des Kühlmittels Verwendung findet!

    Ich hoffe, dass die Vertreter der SPD im Stadtparlament sich dieses viel zu lange totgeschwiegenen Skandals annehmen und zumindest versuchen, den in dieser Sache beharrlich untätigen Magistrat zu einer den Befund bestätigenden Analyse zu zwingen – die Vertreter der umweltpolitisch unwilligen Mehrheitsfraktion werden es sicher nicht tun. Ich hoffe auf Ihren dementsprechenden Antrag in der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung.

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    1. Da hat wohl einer eine Vergiftung mit Dioxygen erlitten, dass soll in Zell zu gut 21 % in der Luft sein. In der Furzbude vom Klabautermann soll die Konzentration allerdings geringer sein, so können geistige Ausscheidungen wie die obige entstehen.

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    2. Gott sei Dank gibt es in den Reihen der CDU eine Naturwissenschaftlerin (oder war es eine Agrarwissenschaftlerin?) die sich durch eine Wertbaumanalyse der Gewässersanierung widmen kann. Schon im Mittelalter wusste man um die Gefahr von Diprotiummonoxid und vermischte es mit stärkehaltigen Stoffen zu einem bekömmlichen Gärgetränk. Zu viel davon verstrahlte aber schon vor der Erfindung der Kernkraft den ein oder anderen zum Klabautermann.

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    3. Der Herr Schwalm und der Herr Croonenbrock scheinen betroffene Hunde zum Bellen zu bringen… I like i like

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  2. Die neue Straße könnte man „am Friedhof“ nennen, welch pietätlose Baunotplanung.

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  3. oh Mann Breidenbächer!
    Du hörst nie auf zu meckern und weist alles besser.
    Mehr als nur hier zu schreiben kannste anscheind net.
    Dann stell dich und arbeite mit und meckere nicht immer nur rum.

    Ich glaube fast alle Bürger sind froh das es „normale“ Zustände gibt in den Versammlungen und man sich nicht bekriegt – das bringt nämlich die Gemeinde nicht vorran. Es muss nicht immer alles eintönig sein aber im Grunde müssen die Verantwortlichen GEMEINSAM für Romrod arbeiten.
    Und nur weil man, anscheinend wie du, gegen die amtierende Bürgermeisterin keine Chance hat bewirft man Sie hier mit Dreck.
    Ob die Protokolle und Satzungen online zur Verfügung stehen oder nicht juckt doch kaum einen. Derjenige der sie lesen will bekommt sie doch eh. Das ist ein Thema mit ganz altem Hut und bringt die Gemeinde oder auch jeden einzelnen nicht nach vorne.

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  4. Und was ist mit den Satzungen? Werden diese nun endlich auf der Internetseite veröffentlicht? Oder hat man sich auch hier wieder einlullen lassen, dass es „rechtlich bedenklich“ und „ein Angriffspunkt für Rechtsanwälte“ sei…?!

    Ein Armutszeugnis für die Stadt(Verwaltung) ist dieser Zustand, mehr aber auch nicht.

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  5. Was hat eigentlich die alte Webseite der Stadt Romrod gekostet? Was ist aus der Internet AG geworden? Ein neues Design macht die alten Inhalte nicht besser… Peinlich

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