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ALA über gute Arbeitsplätze in AlsfeldWas kann die Stadtpolitik zu besseren Beschäftigungsbedingungen beitragen?

ALSFELD (ol). Der Start in den Mai – besonders mit Blick auf den vergangenen Tag der Arbeit – sei ein geeigneter Anlass, um auf die hiesigen Beschäftigungsbedingungen zu blicken und zu schauen, was die Stadtpolitik beitragen könne, um Verbesserungen zu erwirken, heißt es in der jüngsten Pressemitteilung der ALA zu den Beschäftigungsbedingungen in Alsfeld.

CDU und UWA hätten ihr Interesse an sicheren und guten Arbeitsplätzen für Alsfeld vereinbart. Dafür bliebe noch viel zu tun, erklärt Michael Riese von der ALA dazu.
Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge gelte in Alsfeld bereits, dass soziale Aspekte wie die Tariftreue zu berücksichtigen seien. „Das heißt in der Konsequenz aber auch, seitens der Stadtverwaltung die Unsitte, unbegründet befristete Verträge abzuschließen, zu beenden“, so Riese weiter.

Die CDU/UWA-Koalition lobe Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule und die Wirtschaftsförderung dafür, dass sie die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter seit 2013 erhöht hätten. Aber diese Beschäftigungszahlen würden in Hessen und in Alsfeld, wenn auch schwankend, schon seit 2005 wieder ansteigen. Dabei bleibe, so heißt es, der Anstieg in Alsfeld unter dem des Regierungsbezirks Gießen – 2020 sei die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gegenüber 2019 auch wieder gesunken.

Eine gute Bezahlung bleibe eine wichtige Aufgabe, denn im Vogelsberg legen die Gehälter unter dem Niveau des hessischen Durchschnitts, so Riese. Auch die Zahl der geringfügig Beschäftigten in Alsfelder Unternehmen steige seit 2000 weiter an und die Gehälter von Frauen würden erheblich unter denen der Männer liegen.

„Nun kann die Alsfelder Stadtpolitik solchen Entwicklungen in Maßen durch ihre Entscheidungen bei der Auftragsvergabe entgegenwirken, aber auch bei der Ansiedlung von Betrieben auf städtischen Gewerbeflächen kann die Auswahl daran gebunden werden, soziale Standards einzuhalten und sich an die Tarifverträge der Branche zu halten“, meint Riese abschließend.

2 Gedanken zu “Was kann die Stadtpolitik zu besseren Beschäftigungsbedingungen beitragen?

  1. Verbesserung wird nur erwirkt
    Wo’s Möglichkeiten in sich birgt!

    Doch was die Stadt wirklich tun kann, um die Entstehung sicherer und guter Arbeitsplätze in Alsfeld zu fördern bzw. niedrigen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen entgegen zu wirken, ist doch nur „in Maßen“ möglich, wie man es selbst feststellt. Nachhaltige und spürbare Verbesserungen kann man nicht einfach unter den Koalitionären vereinbaren oder in der Stadtverordnetenversammlung beschließen. Wenn Michael Riese feststellt, „dafür bliebe noch viel zu tun“, aber selbst nur marginale Maßnahmen aufzählt, dient das nicht der Glaubwürdigkeit des hier präsentierten Anliegens.
    Auch die ALA ersetzt politisches Handeln gern mal durch Öffentlichkeitsarbeit. An den Verhältnissen kann man nichts ändern. Aber immerhin einen Aufhänger finden, um auf sich aufmerksam zu machen. Und so outet man sich unfreiwillig als PR-Politiker: „Der Start in den Mai – besonders mit Blick auf den vergangenen Tag der Arbeit – sei ein geeigneter Anlass, um auf die hiesigen Beschäftigungsbedingungen zu blicken und zu schauen, was die Stadtpolitik beitragen könne“. Und dabei bleibt es dann notwendigerweise. Aber wir haben immerhin mal geblickt und anschließend auch noch geschaut.

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    1. Leider ist die Linke im Vogelsberg auch nur ein Häuflein von Salon-Revolutionären, die sich um die reale Verbesserung der Lebensverhältnisse der „unteren Schichten“ nur sehr ungern kümmert und stattdessen lieber akademische Diskussionen um moralisierende Reizthemen wie Rassismus oder korrekten Sprachgebrauch (Gender-Sternchen, nichtdiskriminierende Bezeichnungen für Zi[e]g…elrote Soße usw.) führt. Der/die typische Linke (insbesondere in Parteifunktionen) ist akademisch gebildet, verfügt über ein hohes Einkommen und ist in schnieken Großstadtvierteln oder idyllischen Universitätsstädten mit dem Fahrrad unterwegs. Das „Proletariat“ wandert unterdessen zur AfD ab, deren Thesen zwar Quatsch sind, sich aber in „einfache Sprache“ übersetzen lassen.
      Die Entwicklung der Linken von der Blaumann- zur selbstgerechten Lifestyle-Partei hat Sarah Wagenknecht gerade in ihrem neuen Buch beschrieben (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/sahra-wagenknecht-ueber-selbstgerechtigkeit-und-die-linke-17284871.html). Da ist was dran.

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