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Neue Wählergruppierung "Mücker Bürger" lud zur Bürgerforum ein„Wir sehen alle, was falsch läuft, wir sollten aber etwas dagegen tun!“

MÜCKE (tsz). Themenbezogene Sacharbeit statt Parteipolitik: Dieses Vorhaben hat sich die neue Wählergruppierung, die Mücker Bürger, auf die Fahne geschrieben. Am vergangenen Dienstag stellen sich die bisherigen Mitglieder in einer Art Bürgerforum vor – und gaben dabei einen kurzen Ausblick auf das, was sie für die Gemeinde wollen und wo sie zur Kommunalwahl im kommenden Jahr ansetzen wollen.

„Wir hätten mehr Resonanz erwartet und uns gewünscht“, gibt Jörg Schlosser, Mitglieder der neuen Wählergruppierung Mücker Bürger, zu Beginn der Vorstellungsveranstaltung zu. Knapp zwanzig Personen hatten sich im Landgasthof Alte Mücke eingefunden, um mehr über die Mücker Bürger zu erfahren. Seit mehreren Monaten hatte sich die Interessengruppe bereits regelmäßig getroffen, jetzt stellte sie sich offiziell vor.

Sachpolitik statt Parteipolitik

Knapp 15 Mitglieder hat die neue Wählergruppe, die in der kommenden Kommunalwahl antreten möchte, bereits für sich gewinnen können. Dabei haben sie es sich zum Ziel gesetzt, weg von der Parteipolitik und hin zur einer stärkeren themenbezogenen Sacharbeit zu gehen. „Wir wollen keine Ideen verwerfen, nur weil sie von einer bestimmten Person oder Partei stammen. Dieses ‚Die Idee ist blöd, weil sie von ihm ist‘, das ist nicht unser Ziel“, erklärte Jennifer Schomber, ebenfalls ein Mitglied in der neuen Wählergruppe, den interessierten Anwesenden.

Das Problem der aktuellen Kommunalpolitik sei für die Mücker Bürger, dass die Ortschaften in der Entwicklung zurückgelassen werden. Deswegen wolle man mehr überparteilich und über alle Ortsteile hinweg die Gemeinde in die Zukunft bringen. „Uns ist wichtig, dass wir auch von jeder Ortschaft Vertreter bei uns haben. Wir wollen zusammen etwas tun und bewegen“, so Schomberg.

Ein kleines, aber interessiertes Plenum bei der Vorstellung der Mücker Bürger. Fotos: tsz

Ein genaues Parteiprogramm gebe es für die Kommunalwahl noch nicht und auch den Abend der Vorstellungsrunde wollte man viel mehr dazu nutzen, um Ideen für die Entwicklung der gesamten Gemeinde zu sammeln und die Leute vor Ort mitzunehmen, statt eigene Positionen zu formulieren. „Wir wollen möglichst viele Leute vor Ort aktivieren und Anregungen mitnehmen“, beschreibt Anja Peters das Ziel des Abends.

Die Richtung der Gruppe

In den anschließenden Gesprächen mit den Nicht-Mitgliedern geben die Mücker Bürger dennoch einen kurzen Ausblick, welche Themen sie für die Zukunft der Gemeinde für wichtig erachten. Dazu gehören unter anderem die Digitalisierung und der Breitbandausbau, die Steigerung der Moblitätsmöglichkeiten und ein besseres Leerstandsmanagement. „Wir finden, in vielen Punkten sind die Gemeindegremien genau so gealtert, wie die große Politik“, so die Mücker Bürger. Deswegen will man auch auf Social-Media-Kanälen in Zukunft anfangen, Mitglieder zu akquirieren. „Wir denken, dass wir über Facebook, Instagram und Twitter auch die Jugend erreichen können“, erhofft sich Jennifer Schomber.

In den nächsten drei bis vier Wochen sollen weitere solcher Informations- und Austauschveranstaltungen der Mücker Bürger stattfinden. Offiziell soll den die Mücker Bürger dann im November gegründet werden, wenn alle Unterlagen eingereicht wurden, da die Liste für die Kommunalwahl bereits im Dezember stehen muss. „Der Schneeball ist jetzt ins Rollen gebracht und wir hoffen, dass wir noch möglichst viele Leute mitnehmen können“, setzen sich die Mücker Bürger für die Zukunft.

9 Gedanken zu “„Wir sehen alle, was falsch läuft, wir sollten aber etwas dagegen tun!“

  1. Es geht um keine neue Partei !
    Hier ist eine Initiative von Bürgern die sich ohne Partei Zugehörigkeit ( Fraktionszwang) für Mücke engagieren.
    Es sind auch nicht nur Jungpolitiker sondern engagierte Mücker Bürger.
    Parteien sind auf der Kommunalpolitischen Ebene nicht sehr förderlich, schauen Sie sich nur die täglichen Zeitungsmeldungen aus der Kommunalpolitik an…..
    Diese Initiative ist sehr zu begrüssen !

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  2. Wir können es nicht verstehen und sind fast sprachlos. Gegen alt eingesessene Parteien schimpfen und eine eigene Partei aufbauen bzw. gründen wollen. Ich sehe hier als Grundstein der Gründung der Partei Mücker Bürger nur Hass und keinerlei Inhalt . Wir gehen jetzt schon fast 40 Jahre wählen, aber diese Partei hat in Mücke all die Jahre nicht gefehlt. Unsere Sorge ist, das durch angefeuerte Jung-Politiker zusätzliche Spannung in der Gemeindepolitik entstehen, wird und langfristig weniger in unserer Gemeinde umgesetzt werden kann. Besinnt euch und arrangiert euch lieber im bestehenden Parteien Netz. Unsere Gemeindepolitik hat in den letzten Jahren unheimlich viel für meine Gemeinde getan und erreicht. Das sollte man nicht vergessen und mit Missachtung strafen.

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  3. Wir als Bürger fragen uns schon die ganze Zeit, warum man eine neue Partei gründet, wenn man doch gegen Parteien ist. Meine Frau und ich können hier leider nur feststellen, das mit viel Hass gegen unsere traditionellen Parteien und ohne Inhalte für die eigene noch zu gründende Partei geworben wird. Wir gehen jetzt schon fast 40 Jahre wählen, aber diese Partei braucht wirklich kein Mensch. Wir brauchen erfahrene Leute in der Politik gerade in diesen Zeiten (Corona u. Asylpolitik). Wir haben Angst davor, das unerfahrene aufgehetzte Jung-Politiker für eine Menge durcheinander in der Gemeindepolitik sorgen werden. Am Ende ist der Schrecken groß. Bitte reist euch zusammen und schließt euch doch unseren erfahrenen Parteien an, wenn Ihr wirklich was in der Gemeinde bewegen wollt.

    Grüße von der Mück

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  4. Der LESER hat es immer noch nicht begriffen. Es geht hier nicht um das was die Leute wählen sondern darum wie sie sich für die Region einbringen.
    Aber erstmal gegen die bösen Rechten sein.

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  5. Die „Freien Wähler“ gibt es als Gruppierung ja schon. Aber man halst sich demnächst einen eigenen „Parteiapparat“ auf, der dann viel Zeit kostet und Kräfte bindet. Wäre es nicht besser, zu bestimmten Projekten wie Breitbandausbau, Leerstandsmanagement usw. Expertengruppen zu bilden, die mit ihren Vorschlägen dann auf die Kommunalparlamente oder mit Wahlempfehlungen auf die Kommunalwahlen Einfluss ausüben?
    Dass Bürger vor Ort sich in bestimmten Einzelfragen selbst schlau machen und in der Öffentlichkeit agieren, finde ich nicht schlecht. Aber muss man das Rad – oder besser die Parteien-Tretmühle – deshalb immer wieder neu erfinden?
    Man sieht doch, dass man innerhalb von Parteistrukturen immer wieder zu falschen Rücksichten gezwungen ist. Beispiel: Die Rolle der SPD im PKW-Maut Untersuchungsausschuss. Da werden die offenkundigen Unwahrheiten des CSU-Ministers bewusst herunter gespielt, weil der eigene Kanzlerkandidat in Sachen Wirecard oder Steuerverzicht gegenüber der Hamburger Warburg-Bank vermutlich ebenso viel Dreck am Stecken hat (siehe https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-andreas-scheuer-ein-minister-redet-sich-um-kopf-und-kragen/26237856.html?ticket=ST-2131666-muaaD75hH9UDWQWYkFL9-ap2).

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  6. Die Veranstaltung war nicht im Landgasthof „zur Wilden Mücke“ sondern im Gasthof zur „Alten Mücke“.

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    1. Vielen Dank für den Hinweis, wir haben den Patzer korrigiert. Beste Grüße, die Redaktion.

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  7. Wünsche einen guten Start.
    Und Chapeau vor dem Mut!
    Einzig die klare Abgrenzung gegen Rechts fehlt hier noch. Dieses Klientel wählt Euch so oder so nicht. Neulich hat man dazu schon sehr gut Mut auf der Straße bewiesen!
    Noch ein Vorschlag: Nennt Euch „WGM“ -> Wählergemeinschaft Mücke. Oder „MBL“ -> Mücker Bürgerliste. Ist erstens allgemein so üblich und zweitens leichter einzuprägen.

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