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Dr. Mischak: „Vogelsberger Ideen unterstützen und Initiative belohnen“200.000 Euro für Vogelsberger Projekte

VOGELSBERG (ol). Bühnen, Licht- und Tontechnik, Spielgeräte, Instrumente, und E-Mobilitäts-Sharing – das sind nur einige der Projekte, die sich seit Jahresbeginn beim Verein „Region Vogelsberg“ um Fördermittel aus dem Regionalbudget, Teil eines Förderprogramms des Bundes, beworben haben. In der Leader-Region Vogelsberg können mithilfe der vom Bund für die Förderperiode zur Verfügung gestellten 200.000 Euro nun 21 Projekte des Kultur-, Vereins- und Geschäftslebens unterstützt werden. Ein wichtiger Impuls für die Region.

„Besonders kulturelle Angebote stehen in dieser Förderperiode im Vordergrund – ein von der Corona-Pandemie besonders in Mitleidenschaft gezogener Bereich des gesellschaftlichen Lebens“, sagt Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter und Vorsitzender des Vereins laut Pressemitteilung des Kreises, und dankt den Verantwortlichen im Sachgebiet Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur für die ausgezeichnete Vorbereitung des Priorisierungs- und Vergabeverfahrens.

„Das Entscheidungsgremium hat sich die besonderen Probleme in diesem Bereich zu Herzen genommen und ganz bewusst priorisiert“, beschreibt Dr. Mischak die Arbeit des Leader-Entscheidungsgremiums, das 19 Mitgliedern aus Politik, Behörden, Verbänden, Vereinen, Wirtschaft und Kultur ein Mitspracherecht einräumt. „Ausgewählt wurden die besten und kreativsten Projekte, die hervorragend in die Gemeinde, Stadt oder Region passen“, ergänzen Edwin Schneider, Bürgermeister von Ulrichstein sowie Vorsitzender des Leader-Entscheidungsgremiums, und Claudia Blum, Bürgermeisterin von Homberg/Ohm und Vorstandsmitglied. Auf dem Homberger Schloss, vor der Landesmusikakademie in Schlitz und am Schlossberg im Ulrichsteiner Vogelsberggarten stellten sich nun die einzelnen Projekte vor.

Die Projekte und Förderungen im Überblick

Schlosspatrioten Homberg an der Ohm 

Die Schlosspatrioten Homberg sind seit 2012 am Homberger Schloss aktiv – unzählige Stunden arbeiteten sie seither daran, Veranstaltungen anzubieten und die Gebäude und Grünanlagen des Homberger Schlosses zu pflegen. Die alte Bühne im Schlossgarten soll – mithilfe der Förderung in Höhe von etwa 15.000 Euro – nun gegen ein vielfach nutzbares modulares Bühnensystem ausgetauscht werden, das bei kulturellen Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden kann.

Heimatkundlicher Kreis Ober-Ofleiden 

Direkt am Dorfgemeinschaftshaus des Homberger Stadtteils Ober-Ofleiden liegt, eingerahmt von Ohm, das Außengelände des DGHs. Der Heimatkundliche Kreis des Homberger Stadtteils möchte nun diesen Platz mit weiteren Spielgeräten wie einem Balancierbalken, einem Trampolin und einem Klettergerät ergänzen. Insgesamt wird der Verein etwa 7.600 Euro in die Anschaffung stecken, 6.100 Euro Förderung erleichtern die Umsetzung des Projektes. „Eine gelungene Ergänzung für einen wichtigen Treffpunkt Ober-Ofleidener Bürger“, stellen die Vertreter des Vereins beim Termin in Homberg klar.

Oldtimerfreunde Ohmtal

Lanz Bulldog, Porsche-Diesel, Hanomag und viele weitere Raritäten haben die Oldtimerfreunde Ohmtal e.V. in Dannenrod zusammengetragen. Mehr als 200 Exponate machen altes Kulturgut aus der Region anschaulich. Im Jahr 2019 bestand die Möglichkeit, eine stationäre Dampfmaschine aus einem Sägewerk zu bekommen. Um die mühevolle Aufgabe der Restaurierung beginnen zu können, soll eine Halle errichtet werden. Knapp 20.000 Euro hat der Verein dafür veranschlagt – die Fördersumme von etwa 16.000 Euro unterstützt die Arbeit des Vereins und die Erhaltung von Handwerks- und Wirtschaftsgeschichte.

Dorfgemeinschaft Lingelbach 

Seit 12 Jahren betreibt die Dorfgemeinschaft Lingelbach im Alsfelder Stadtteil ein Freibad. Zur Energetischen Verbesserung sollen nun am Gebäude des „Dorfbades Lingelbach“ Fenster und Türen ausgetauscht werden. Gut 15.000 Euro wird der Verein investieren, etwa 12.000 Euro der Gesamtsumme werden durch die Bundesmittel finanziert.

Verkehrsverein Alsfeld

Für etwa 10.400 Euro möchte der Verkehrsverein Alsfeld Veranstaltungsequipment anschaffen – 8.300 Euro davon werden durch Fördermittel unterstützt.

Heimatverein Stadt Kirtorf 

Im Kirtorfer Ortsteil Ober-Gleen erweitert der Heimatverein Stadt Kirtorf die Innenausstattung der ehemaligen Synagoge. Dort will der Verein 1.600 Euro in ein Digitalpiano investieren, das mit 1.300 Euro gefördert wird.

Schlitzerländer Trachten- und Volkstanzkreis, Schlitz

Alle zwei Jahre richtet der Schlitzerländer Trachten- und Volkstanzkreis das Schlitzerländer Trachtenfest aus. Nationale und internationale Gäste kommen in die Burgenstadt – und freuen sich über einen Gegenbesuch des Vereins. Auch deshalb ist der Schlitzerländer Trachten- und Volkstanzkreis auf vielen Festen unterwegs und präsentiert die traditionellen Tänze und Trachten. Um diese einstudieren zu können, möchte der Verein die Ausstattung des Vereinsheims mit einer mobilen Audioanlage für Auftritte, Übungs- und Schulungszwecke erweitern. Auch ein Funkmikrofon, ein Receiver und ein Headset sind in der Gesamtsumme von knapp 2.800 Euro enthalten, die mit 2.200 Euro bezuschusst werden.

Lauterbacher Musikschule 

Die Musikschule in Lauterbach möchte mit ihrem Projekt „Bühne mobil“ mit kleinem Organisationsaufwand Veranstaltungen auch außerhalb der Musikschule – an Auftrittsorten wie Kirchen, Plätzen oder in der Natur – verwirklichen und professionell in Szene setzen. Dazu soll für etwa 4.600 Euro eine Grundausstattung an Bühnenelementen sowie eine einfache Lichtanlage angeschafft werden, die an vielen Spielorten ausreicht, oder die vor Ort vorhandene Technik ergänzt. Die Fördermittel unterstützen das Projekt mit einer Summe von 3.700 Euro.

Sportverein Stockhausen

Seit Jahren ist die Theatergruppe des Sportvereins Stockhausen in der Region für ihr Laientheaterspiel bekannt. Um das Kulturangebot des Sportvereins weiter auszubauen und das Theatererlebnis noch besser inszenieren zu können, investiert der Verein in eine neue Ton- und Lichttechnikanlage – ein neues Mischpult mit Endstufe, Lautsprecherboxen, Dimmer sowie LED-Leuchten im Wert von etwa 8.400 Euro sollen angeschafft werden, 6.700 Euro decken Fördermittel ab.

Aktionsgemeinschaft Neu-Mexiko, Wartenberg-Angersbach

Die Aktionsgemeinschaft aus Angersbach plant ein E-Mobilitäts-Sharing mit leichten E-Fahrzeugen. Damit sollen für die Mitglieder Formen der Mobilität ermöglicht werden sowie junge und ältere Bewohner gemeinsam von den E-Fahrzeugen profitieren. Insgesamt sollen 18.700 Euro investiert werden, um drei Fahrzeuge anzuschaffen. Die Investition in ein schnelles Touren-E-Bike, einen elektrischen Kabinenroller und ein zweisitziges geschlossenes Elektro-Quad werden mit 15.000 Euro aus dem Regionalbudget unterstützt.

Christel und Werner Breitenbach, Lauterbach-Maar

Der FuhrHof im Lauterbacher Stadtteil Maar bot bisher Gästezimmer sowie eine Ferienwohnung und soll nun um eine Kunstgalerie erweitert werden. Christel und Werner Breitenbach möchten in den landwirtschaftlichen Nebengebäuden neben der Galerie weiterhin einen Veranstaltungsraum einrichten, in dem beispielsweise Kurse abgehalten, Feste gefeiert oder Kulturangebote besucht werden können. Insgesamt sollen knapp 20.000 Euro investiert werden, um das Kultur- und Veranstaltungsangebot zu erweitern. Knapp 16.000 Euro Förderung helfen, dieses Projekt auf dem FuhrHof zu verwirklichen.

Ellen Schaaf, KulturSchmiede in Lautertal-Eichenrod

Auch die KulturSchmiede in Lautertal-Eichenrod möchte die Bühnen-, Licht- und Tontechnik für Veranstaltungen erweitern. In der 120 Jahre alten Schmiede im Lautertaler Ortsteil gibt es seit einigen Jahren Kleinkunst zu sehen und es ist ein reger kultureller Veranstaltungsort und Treffpunkt entstanden, der nun mit einer Förderung von etwa 3.100 Euro unterstützt wird.

zweikopf Agentur GbR

Die zweikopf Agentur hat sich zum Ziel gesetzt, das Freizeitangebot in Lauterbach zu erweitern. Mit der Gin- und Weinbar, ganz nah an der Lauter, soll eine attraktive Location verwirklicht werden, die als Treffpunkt zum Austausch auch der Region zugutekommen soll. Regionale, ausgefallene und nachhaltige Getränke und Produkte soll es in der Bar geben. Die Ausgaben für die Ausstattung der Gasträume in Höhe von gut 6.000 Euro werden mit etwa 4.700 Euro Förderung unterstützt.

oneplus Ltd. & Co. KG, Lauterbach

Das noch junge Lauterbacher Unternehmen oneplus Ltd. & Co. KG hat ein neues Kurssystem entwickelt, um in Erste-Hilfe-Kursen Wissen für Ersthelfer zu vermitteln und so die Ersthelferquote in der Region zu verbessern. Ersthelfer werden geschult, um in Notsituationen schnell und richtig zu helfen. Die Fördermittel in Höhe von knapp 16.000 Euro sollen die Anschaffung von Erste-Hilfe-Simulatoren unterstützen. Insgesamt investiert das Unternehmen knapp 20.000 Euro in die Simulatoren, die den zertifizierten Kursen eingesetzt werden.

Coors und Golle GbR, Lautertal-Hörgenau

Mit einem 13.300 Euro-Zuschuss werden die förderfähigen Kosten in Höhe von knapp 16.700 Euro für einen Ladenumbau in Lauterbach unterstützt. Die Coors und Golle GbR wird am Lauterbacher Marktplatz einen Laden für regionale Produkte eröffnen. Regionalen Anbietern soll dort eine Plattform geboten werden, um ökologisch hergestellte Produkte zu vertreiben.

Verein „Schotten hilft“ 

Im Verein „Schotten hilft“ arbeiten 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit, den Second-Hand-Laden „bonni&kleid“ zu betreiben. Dort werden gespendete Dinge für einen guten Zweck weiterverkauft, denn der Reinerlös geht an soziale, kulturelle Projekte und zum Beispiel an Vereine. Der Umzug in ein größeres Ladengeschäft erfordert es, dort die Elektroinstallation und die Beleuchtung zu erneuern. Diese Investitionsmaßnahmenschlagen mit gut 18.500 Euro zu Buche und werden mit etwa 14.800 Euro unterstützt.

Freiwillige Feuerwehr Steigertal

Die Freiwillige Feuerwehr Steigertal hat sich – als rechtlicher Vertreter von insgesamt fünf ehrenamtlichen Vereinen und dreier Dörfer im Steigertal – um Fördermittel beworben. Vereine aus Heisters, Zahmen und Wünschen-Moos können sich nun über knapp 8.000 Euro Förderung freuen, die die Anschaffung einer Bühnenausstattung im Wert von knapp 10.000 Euro unterstützt. Allen drei Grebenhainer Ortsteilen kommt diese Bühne zugute und bereichert das vielfältige Vereinsleben im Steigertal.

Freiwillige Feuerwehr Unter-Seibertenrod

Die Ausstattung des „Florianstübchens“, dem Treffpunkt der Freiwilligen Feuerwehr Unter-Seibertenrod, wird mit etwa 4.300 Euro ergänzt. Davon entfallen knapp 3.500 Euro auf Fördermittel. Spülmaschine, Beamer, Heizung und eine Sitzgruppe sollen Veranstaltungen und Vereinsabende einfacher und gemütlicher machen – sie kommen der Jugendfeuerwehr, den Aktiven sowie der Alters- und Ehrenabteilung der Wehr zugute. Auch die Ausbildung der Wehr kann vereinfacht werden und ein beliebter Anlaufpunkt für die Dorfgemeinschaft wird weiter aufgewertet.

Jugendinitiative Stockhausen

In den vergangenen Jahren wurde die Sport- und Mehrzweckhalle im Herbsteiner Ortsteil Stockhausen renoviert. Im Zuge der Umbaumaßnahmen in der Altfellhalle, die der Stadt Herbstein gehört, wurde das Konzept einer generationenübergreifenden Sport- und Begegnungsstätte umgesetzt. Neu ist auch ein Jugendraum, den die Jugendlichen nun nutzen können. Um die Ausstattung zu vervollständigen kann die Jugendinitiative gut 18.000 Euro investieren – 14.400 davon als Förderung aus Bundesmitteln.

Nicole Aviény, Grebenhain-Herchenhain

Mit etwa 4.200 Euro wird die Gesamtinvestition in Höhe von knapp 5.300 Euro von Nicole Aviény aus Herchenhain unterstützt. Mit der Investition sollen naturbelassene Grünflächen kultiviert sowie ein Gewächshaus für den Erhalt und die Weiterkultivierung und -verarbeitung heimischer Pflanzen verwirklicht werden.

Studio Vogelsberg, Ruby Behrmann, Hamburg

Das „Studio Vogelsberg“ will in Grebenhain ein Filmprojekt über die Region Vogelsberg verwirklichen. Das intergenerationale Kunstprojekt sammelt Geschichten aus dem ländlichen Raum des Vogelsbergs. Es wird von 2019 bis 2021 in Kooperation mit der Gemeinde Grebenhain und den Bewohnerinnen und Bewohnern realisiert und mit 15.400 Euro Fördermitteln unterstützt.

Ein Gedanke zu “200.000 Euro für Vogelsberger Projekte

  1. Warum fühlen sich 200.000 Euro für 21 Projekte des Kultur-, Vereins- und Geschäftslebens zumeist an wie 21 Euro für 200.000 Projekte? Und manchmal denkt man auch: Ein fünfstelliger Betrag für so einen Scheiß? Aber so ist der Bürger: Man gibt ihm die Gießkanne von vorn und von hinten, aber das steigert nicht seine Zufriedenheit!

    P.S.:
    Also, die hier vorgestellten und geförderten Projekte sind eigentlich ganz in Ordnung. Komm, nehmt das Geld und gut is!

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