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FDP Vogelsberg kritisiert Kita-Öffnungen in der Corona-Krise„Die Last wird auf die Kommunen als Kita-Träger abgewälzt“

VOGELSBERG (ol). Seit rund zehn Wochen sind die Kitas in Hessen bereits geschlossen. Vom 2. Juni an ist der Besuch einer Kindertagesstätte in Hessen laut Sozialminister Kai Klose wieder „für alle möglich“. „Theoretisch“, entgegnet der Kreisvorstand der FDP Vogelsberg „denn das Coronavirus ist nicht verschwunden. Die Plätze sind rar. Und Priorität genießen jene Kinder, die schon jetzt Anspruch auf Notbetreuung haben“, kritisiert der Kreisvorsitzende André Tonigold.

Folgende Änderung greift zum 2. Juni: Bislang musste lediglich ein Elternteil in einem systemrelevanten Beruf arbeiten. Jetzt muss der zweite Elternteil ebenfalls berufstätig sein – egal in welcher Branche. Ansonsten bleibt es bei den bekannten Kriterien: Kinder berufstätiger und studierender Alleinerziehender haben einen Anspruch. Außerdem jene, bei denen das zuständigen Jugendamt eine Gefahr für die Sicherung des Kindeswohls sieht.

„Lediglich die Notbetreuung wird ausgeweitet auf Kinder mit besonderen Förderungsbedarfen. Nur wenn dann noch freie Plätze übrig blieben, würden sie in Absprache mit den Jugendämtern vergeben“, äußert der Kreisvorstand weiter. „Das ist höchstens der zaghafte Beginn, irgendwann zu einem eingeschränkten oder vollständigen Regelbetrieb zu kommen, mit dem offenbar vor den Sommerferien nicht zu rechnen ist“, sagte Tonigold.

„Die Last wird auf die Kommunen als Kita-Träger abgewälzt, Eltern müssen neu planen, und Kindern werden weiter Bildung und soziale Kontakte vorenthalten“, sagte der stellvertretende Kreisvorsitzende Leopold Bach. Er sehe die Änderungen eher als eine Art „Notbetreuung plus“. De facto bleibe das Betreuungsverbot seiner Auffassung nach bestehen. „Es liegen weder Hinweise zu Gruppengrößen vor noch dazu, nach welchen Kriterien die Kitas entscheiden sollten, wen sie aufnähmen. Was uns seitens Sozialminister Klose präsentiert wurde, ist blanker Hohn für Kita-Kinder, Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Träger“, erklärte Bach.

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