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Fraktionssitzung der Grünen im ZOVGrüne sehen bei der Ovag noch viel Luft nach oben

VOGELSBERG (ol). Auf ihrer Corona bedingten Fraktionssitzung per Videokonferenz haben Wetterauer, Vogelsberger und Gießener Grüne der ZOV-Fraktion wieder den Politikbetrieb aufgenommen. Dabei beschäftigten sie sich unter anderem mit Verlautbarungen des Energiekonzerns, der in 2019 ein Rekordjahr bei der Produktion von Ökostrom auseinandersetzten.

Laut Grünen Fraktionssprecher Dr. Ornik freut sich auch die Grünen-Fraktion darüber, dass die Ovag in 2019 einen Rekordabsatz an erneuerbaren Energien erreicht hat. Wie aber von der Ovag selbst gemeldet liege sie damit nur bei 30 Prozent ihres jährlichen Stromkundenbedarfs mit eigenerzeugtem Grünstrom. Die angestrebten 50 Prozent konnten nicht erreicht werden und auch die Vorgaben aus dem Klimaprogramm, 65 Prozent bis 2030, sei gefährdet.

Das habe viele externe Faktoren, wie das von der Bunderegierung geänderte EEG und der dort auch nicht mehr verfolgten aktiven Förderung der Windkraft und Fotovoltaik. Allerdings habe die Ovag selbst auch kein Konzept, sich gegen Mitbewerber auf ihrem eigenen Gebiet zu behaupten. Der Grund dafür: Die Zahl der Ovag-Windkraftprojekte im Verbandsgebiet sei zugunsten von Mitbewerbern massiv zurückgegangen und das liege unter anderem in der passiven Strategie der Kooperation, die darauf abziele, nur dort Anlagen zu errichten, wo keine Widerstände zu erwarten seien. Aktuell verliere die Ovag offenbar auch im Repowering-Markt, da auch hier Mitbewerber dem Konzern Altanlagen vor der Nase wegkaufen, um sie dann zu repowern.

Die von der Ovag mitgezählten Projekte Biogasanlage in Berstadt und die Lieferung aus dem Wasserkraftwerk in Lißberg seien nur bedingt tauglich für eine Erfolgsgeschichte. So gibt es das Wasserkraftwerk bereits seit 90 Jahren und es handelt sich damit nicht um keinen Zubau an regenerativer Energie. Die Biogasanlage sei eher ein Demonstrationsobjekt dafür, wie etwas unwirtschaftlich betrieben werden und nebenbei einen enormen Flächenbedarf haben könne. Bei dem Thema Blockheitzkraftwerke hinke die Ovag leider ihren Möglichkeiten hinterher, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Insgesamt habe man beim Konzern noch nicht die richtige Strategie gefunden. So würden Themen wie die künftige Elektrifizierung des Mobilitäts- und Wärmesektors mit zusätzlicher Stromnachfrage, ein Ausbau des Erneuerbaren Energien-Portfolio der Ovag und den nötigen Aufbau neuer Speicherkapazitäten zwar angesprochen aber nicht angegangen. Nachfragen der Grünen ergaben das in allen drei Feldern keine aktuellen Planungen existieren.

Ein Gedanke zu “Grüne sehen bei der Ovag noch viel Luft nach oben

  1. …ist eine gute Presseerklärung.
    Nicht kein Zubau an regenerativer Energie und beim Thema Blockheitz[?]kraftwerke den eigenen Möglichkeiten hinterher gehinkt? Da wäre aber stilistisch und orthografisch auch bei der Formulierung der Presseerklärung der Grünen noch viel Luft nach oben gewesen.

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